ISBN | 3867036195 | |
Autor | Uwe Lammla | |
Verlag | Engelsdorfer Verlag | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 87 | |
Erscheinungsjahr | 2007 | |
Extras | - |
Dieses Buch ist eine inhaltlich gefĂ€cherte Gedicht-Sammlung, denn nicht in einer durchgehenden Thematik, sondern auf vielen Feldern zeigt der Dichter, worum es ihm geht. Dies sind Wanderungen durch Nordeuropa und den Schwarzwald, Darstellungen politischer Gewaltherrschaft mit dem Scheitern an eigenen LĂŒgen â wohl eine Reminiszenz an die DDR. Das Buch wirkt wie eine symbolische Autobiographie mit Geschichtsdeutungen zu Altertum und Mittelalter, germanischem und christlichem Brauchtum.
Es zeigt sich das Ringen um ein wahrhaftiges Leben. Um dies zu erreichen, bricht der Deutsche, an den der Dichter appelliert, mit der nĂ€chsten Welt, stellt sich auf seine Innerlichkeit und findet hier einen Zusammenhang mit den letzten Tiefen des Alls und mit einer Bewegung des Alls. In Ergreifung dessen wird er stark genug, Welt gegen Welt zu setzen und in Arbeit und Kampf seinem Leben einen Wahrheitsgehalt und eine unvergleichliche GröĂe zu geben. Es steht und fĂ€llt aber dieses Leben mit einer eigentĂŒmlichen Ăberzeugung vom ganzen der Welt, mit der Ăberzeugung nĂ€mlich, daĂ unsere Welt eine StĂ€tte des Werdens ist, in der eine höhere Stufe der Wirklichkeit gegen eine niedere aufsteigt, dabei in Kampf mit dieser gerĂ€t, in diesem Kampf aber neues erringt und in der GewiĂheit eines Sieges unbeirrt weiter vordringt, ohne sich von Niederen oder Höheren im Leben etwas vorgeben zu lassen. So heiĂt es im enthaltenen âOsterspruchâ:
âErwarte nichts von Niederen und Hohen,
Ob Mensch, ob Gott, sei deine Frage nicht.
Du wirst allein in Deinem Glanz verlohen,
Und was dein Herz verbrennt, ist dein Gesicht.â
Es tritt hier eine Haltung hervor, die vom Ganzen mit der FĂ€higkeit zur Erhöhung des âIchâ ausgeht. Es geht um den Kampf, um den eigenen Weg im Leben unter der Anerkennung aller WidersprĂŒche, da nur diese konstruktiv sind. So herrscht in diesen Gedichten ein Skeptizismus gegenĂŒber allen vermeintlich fest erreichbaren Zielen und Wissensbestandteilen vor, welche die Distanz zwischen geistiger Forderung und realem Status unter dennoch erfolgender Verehrung der Wirklichkeit dieser Distanz als treibende Kraft anerkennt. Das amor fati Nietzsches kommt hervor und erkennt Affekte und Leiden an, ohne die Erlösung aus dem Auge zu verlieren.
geschrieben am 22.03.2009 | 340 Wörter | 1934 Zeichen
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