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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Allgemeine GeschĂ€ftsbedingungen Ein weiteres Lehrbuch zum Recht der Allgemeinen GeschĂ€ftsbedingungen hat in diesem Jahr seine Neuauflage erfahren und zeigt damit deutlich den hohen Informationsbedarf in diesem Spezialbereich des Allgemeinen Schuldrechts. Auf mehr als 450 Seiten prĂ€sentiert der Autor Grundlagenwissen und Besonderheiten des Rechtsgebiets. Die Gestaltung des Werks ist ansprechend, macht dem Leser aber rasch klar, dass intensive LektĂŒre der einzige Fortkommensweg durch das Buch ist. Der dicht gedruckte Fließtext wird von einem reichhaltigen Fußnotenapparat ergĂ€nzt, außerdem von umschreibenden Beispielen und einer effektiven Hervorhebungstechnik. Die Hinweise auf Literatur zu Beginn der Kapitel sind zum Teil opulent. Graphische Elemente oder gar Klauselbeispiele finden sich erstaunlicherweise nicht, immerhin eine Checkliste am Ende des Buches zur PrĂŒfung von AGB. In einem ersten Abschnitt, dieser enthĂ€lt „Grundlagen“, kann sich der Leser ĂŒber SchrifttumsĂŒbersichten, historische AusfĂŒhrungen und die Genese des heutigen Rechts in die Materie einfinden. Nach einer kurzen Information zu den Wertungsgrundlagen des AGB-Rechts wird als erste gedankliche HĂŒrde der sachliche Anwendungsbereich erörtert. Insbesondere das Stellen der Bedingungen und die gesellschaftsrechtlichen Ausnahmen werden gefĂ€llig beschrieben. Instruktiv und gerade fĂŒr studentische, wissenschaftliche Zwecke sehr lesenswert ist das Unterkapitel zum IPR und zu Rechtswahlklauseln. Die Einbeziehung der AGB in den Vertrag samt Problemen kollidierender AGB wird sodann abgehandelt, ebenso das Vorliegen von ĂŒberraschenden Klauseln, der Vorrang der Individualabrede sowie die Auslegung von AGB. Diese Bereiche sind allesamt höchst prĂŒfungsrelevant und man sollte sich die zahlreichen Beispiele, die der Autor zusammengetragen hat, vergegenwĂ€rtigen. Die danach dargestellte Inhaltskontrolle wird zunĂ€chst prĂ€zise zu anderen Billigkeitsregelungen des BGB positioniert, bevor zunĂ€chst die besonderen Klauselschranken in §§ 308 und 309 BGB knapp und sodann die Anwendung der Generalklausel des § 307 BGB ausfĂŒhrlich angesprochen wird. Wer sich nun ĂŒber die Gewichtung wundert, wird durch die spĂ€teren Kapitel zu Einzelproblemen der Inhaltskontrolle beruhigt, da dort in aller gebotenen Breite die auch in Klausuren anzutreffenden, bekannten Klauselprobleme abgearbeitet werden. Davor werden aber noch die Rechtsfolgen bei unwirksamen oder nicht einbezogenen AGB und vor allem die geltungserhaltende Reduktion problematisiert. Unter den ausgewĂ€hlten Problemfeldern der Inhaltskontrolle von AGB findet der Leser zuerst Klauseln zu ErklĂ€rungen der Vertragsparteien, etwa bei der Fiktion von ErklĂ€rungen oder des Zugangs. Es folgen Klauseln zum Vertragsschluss und zur Haftung des Abschlussvertreters. Zum Vertragsinhalt werden unter anderem Klauseln zur Laufzeit des Vertrages oder zur Leistungspflicht des Klauselverwenders herausgegriffen, hier sind die AusfĂŒhrungen zu kurzfristigen Preiserhöhungen lesenswert. Prozessual bedeutsam ist zudem die durch AGB beeinflusste Aufrechung, die im nachfolgenden Unterkapitel erfasst ist. Ebenfalls klausurrelevant sind die weiteren Abschnitte zu Leistungsstörungen und (GewĂ€hrleistungs-)Haftung, da hier nur genaue LektĂŒre von Klausel und EinschrĂ€nkung durch § 309 BGB eine korrekte Lösung ermöglicht. Die dabei durch den Autor gegebenen Hinweise sind geeignete Lernhilfen. FĂŒr Referendare zu empfehlen sind die Kapitel zu Gerichtsstandsvereinbarungen, Versuchen der Beeinflussung der Beweislast sowie das eigens herausgestellte Kapitel zu Klauseln im Mietvertrag. Dabei muss man nicht nur die korrekt zusammengefassten Details der Schönheitsreparaturregeln beachten, sondern gerade scheinbare Kleinigkeiten wie die hier dargestellten Situationen zu Tierhaltung oder Haftungsumfang bedĂŒrfen guter Beratung und sachgerechter Argumentation. Der Schlussabschnitt des Buches ist dem Verbandsklageverfahren vorbehalten. Man darf sich weder ĂŒber die Materie noch ĂŒber dieses Werk Illusionen machen: das AGB-Recht ist kompliziert und dieses Buch will bearbeitet werden. Wer sich auf den umsichtigen ErklĂ€rungsstil des Autos und vor allem auf den Umfang der LektĂŒre einlĂ€sst, wird deutliche Erkenntnisgewinne verbuchen und die so erzielten Fortschritte in der spĂ€teren Praxis immer wieder anwenden können, einer der immensen Vorteile des AGB-Rechts.

Ein weiteres Lehrbuch zum Recht der Allgemeinen GeschÀftsbedingungen hat in diesem Jahr seine Neuauflage erfahren und zeigt damit deutlich den hohen Informationsbedarf in diesem Spezialbereich des Allgemeinen Schuldrechts. Auf mehr als 450 Seiten prÀsentiert der Autor Grundlagenwissen und Besonderheiten des Rechtsgebiets.

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Die Gestaltung des Werks ist ansprechend, macht dem Leser aber rasch klar, dass intensive LektĂŒre der einzige Fortkommensweg durch das Buch ist. Der dicht gedruckte Fließtext wird von einem reichhaltigen Fußnotenapparat ergĂ€nzt, außerdem von umschreibenden Beispielen und einer effektiven Hervorhebungstechnik. Die Hinweise auf Literatur zu Beginn der Kapitel sind zum Teil opulent. Graphische Elemente oder gar Klauselbeispiele finden sich erstaunlicherweise nicht, immerhin eine Checkliste am Ende des Buches zur PrĂŒfung von AGB.

In einem ersten Abschnitt, dieser enthĂ€lt „Grundlagen“, kann sich der Leser ĂŒber SchrifttumsĂŒbersichten, historische AusfĂŒhrungen und die Genese des heutigen Rechts in die Materie einfinden. Nach einer kurzen Information zu den Wertungsgrundlagen des AGB-Rechts wird als erste gedankliche HĂŒrde der sachliche Anwendungsbereich erörtert. Insbesondere das Stellen der Bedingungen und die gesellschaftsrechtlichen Ausnahmen werden gefĂ€llig beschrieben. Instruktiv und gerade fĂŒr studentische, wissenschaftliche Zwecke sehr lesenswert ist das Unterkapitel zum IPR und zu Rechtswahlklauseln.

Die Einbeziehung der AGB in den Vertrag samt Problemen kollidierender AGB wird sodann abgehandelt, ebenso das Vorliegen von ĂŒberraschenden Klauseln, der Vorrang der Individualabrede sowie die Auslegung von AGB. Diese Bereiche sind allesamt höchst prĂŒfungsrelevant und man sollte sich die zahlreichen Beispiele, die der Autor zusammengetragen hat, vergegenwĂ€rtigen. Die danach dargestellte Inhaltskontrolle wird zunĂ€chst prĂ€zise zu anderen Billigkeitsregelungen des BGB positioniert, bevor zunĂ€chst die besonderen Klauselschranken in §§ 308 und 309 BGB knapp und sodann die Anwendung der Generalklausel des § 307 BGB ausfĂŒhrlich angesprochen wird. Wer sich nun ĂŒber die Gewichtung wundert, wird durch die spĂ€teren Kapitel zu Einzelproblemen der Inhaltskontrolle beruhigt, da dort in aller gebotenen Breite die auch in Klausuren anzutreffenden, bekannten Klauselprobleme abgearbeitet werden. Davor werden aber noch die Rechtsfolgen bei unwirksamen oder nicht einbezogenen AGB und vor allem die geltungserhaltende Reduktion problematisiert.

Unter den ausgewĂ€hlten Problemfeldern der Inhaltskontrolle von AGB findet der Leser zuerst Klauseln zu ErklĂ€rungen der Vertragsparteien, etwa bei der Fiktion von ErklĂ€rungen oder des Zugangs. Es folgen Klauseln zum Vertragsschluss und zur Haftung des Abschlussvertreters. Zum Vertragsinhalt werden unter anderem Klauseln zur Laufzeit des Vertrages oder zur Leistungspflicht des Klauselverwenders herausgegriffen, hier sind die AusfĂŒhrungen zu kurzfristigen Preiserhöhungen lesenswert. Prozessual bedeutsam ist zudem die durch AGB beeinflusste Aufrechung, die im nachfolgenden Unterkapitel erfasst ist. Ebenfalls klausurrelevant sind die weiteren Abschnitte zu Leistungsstörungen und (GewĂ€hrleistungs-)Haftung, da hier nur genaue LektĂŒre von Klausel und EinschrĂ€nkung durch § 309 BGB eine korrekte Lösung ermöglicht. Die dabei durch den Autor gegebenen Hinweise sind geeignete Lernhilfen.

FĂŒr Referendare zu empfehlen sind die Kapitel zu Gerichtsstandsvereinbarungen, Versuchen der Beeinflussung der Beweislast sowie das eigens herausgestellte Kapitel zu Klauseln im Mietvertrag. Dabei muss man nicht nur die korrekt zusammengefassten Details der Schönheitsreparaturregeln beachten, sondern gerade scheinbare Kleinigkeiten wie die hier dargestellten Situationen zu Tierhaltung oder Haftungsumfang bedĂŒrfen guter Beratung und sachgerechter Argumentation. Der Schlussabschnitt des Buches ist dem Verbandsklageverfahren vorbehalten.

Man darf sich weder ĂŒber die Materie noch ĂŒber dieses Werk Illusionen machen: das AGB-Recht ist kompliziert und dieses Buch will bearbeitet werden. Wer sich auf den umsichtigen ErklĂ€rungsstil des Autos und vor allem auf den Umfang der LektĂŒre einlĂ€sst, wird deutliche Erkenntnisgewinne verbuchen und die so erzielten Fortschritte in der spĂ€teren Praxis immer wieder anwenden können, einer der immensen Vorteile des AGB-Rechts.

geschrieben am 10.02.2010 | 559 Wörter | 3833 Zeichen

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