ISBN | 394086496X | |
Buchreihe | Alim der Gerber | |
Autoren | Virginie Augustin , Wilfrid Lupano | |
Verlag | Splitter | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 63 | |
Erscheinungsjahr | 2010 | |
Extras | - |
WĂ€hrend Khelob, Torq Djihid und ihre Mannen die Heilige Insel suchen, treibt Alim das Verlangen, seine vor vielen Jahren verschwundene Tochter Bul wiederzusehen; sie alle hat es gemeinsam in das Mojah-Moor verschlagen, doch nachdem sie getrennt wurden, mĂŒssen sie nunmehr in vereinzelten Gruppen gegen die Kreaturen der SĂŒmpfe um ihr Ăberleben kĂ€mpfen.
Nach einigen Auseinandersetzungen und einer waghalsigen Flucht mittels einer schwebenden Pflanzen finden die Eindringlinge aus Bramhalem wieder zusammen; lediglich Torq Djihid bleibt verschwunden. Der fanatische General wird wĂ€hrend eines Kampfes mit einem Sauroiden schwer verletzt, jedoch von einem seltsamen Mann gerettet und fortgeschafft, kurz bevor er den Raubtieren endgĂŒltig zum Opfer fĂ€llt.
FĂŒr Khelob bedeutet das Verschwinden seines Widersachers weitere gravierende Probleme, denn die Gefolgsleute des Generals sind nicht bereit, dem Opfergeber zu gehorchen und das tödliche, unheimliche Moor zu verlassen, sondern wollen ihren AnfĂŒhrer, den sie am Leben wĂ€hnen, suchen.
So trennt sich die Gruppe erneut: nachdem Torq Djihids MĂ€nner in Begleitung Um'guz' im grĂŒnen Dickicht verschwunden sind, finden Khelob, Kubil und Alim bald darauf eher zufĂ€llig die gesuchte Heilige Insel. WĂ€hrend dort der Opfergeber in geradezu extatische VerzĂŒckung verfĂ€llt, jedoch einer Verletzung Tribut zollen muss und von den freundlichen Einheimischen fortgefĂŒhrt wird, trifft Alim auf dem Eiland jene alte Freundin, Cleolia, wieder, die einst mit der kleine Bul verschwand. Von der Frau erfĂ€hrt der ehemalige Kastenlose, was in der Zwischenzeit geschehen ist und wie sich Bul in eine Richtung verĂ€nderte, die sie heute zu einer gefĂ€hrlichen jungen Frau macht.
Als spÀter auch der leidlich geheilte Torq Djihid mit seinen Truppen auf der Insel eintrifft, beginnt ein erneutes Morden und Schlachten, dem nicht nur die Eingeborenen zum Opfer fallen.
Was einst im ersten Band als zwar in Teilen gravitĂ€tische, aber unterm Strich dennoch relativ leichte, mĂ€rchenhafte Geschichte begann, gipfelt in diesem Abschlussband in einem dĂŒsteren, blutigen Finale, in welchem Momente der Lebenslust, der Freude und der Hoffnung rar gesĂ€t sind und erst auf den letzten drei Seiten auf eine irritierende, fast schon zweifelhafte Weise wieder Bedeutung gewinnen, indem der Autor all dem Sterben, dem Töten und dem Verrat einen Sinn verleiht und den Leser darauf hinweist, dass, in historischen Dimensionen betrachtet, aus dem Grauen, aus religiöser VerklĂ€rung und Manipulation zum Zwecke der Machterhaltung auch Positives erwachsen kann.
Im Fokus diese vierten Albums steht nicht nur der Konflikt zwischen Khelob, dem Opfergeber, dem religiösen FĂŒhrer Bramhalems und Genral Torq Djihid, der in einem blutigen Finale kulminiert, sondern auch die inneren BeweggrĂŒnde weiterer Protagonisten sowie die tragische Wiedervereinigung von Alim und Bul, wobei mittels einiger RĂŒckblenden der Leser von maĂgeblichen Ereignissen erfĂ€hrt.
Das Artwork Virginie Augustins ist in Zeichnung wie Koloration nach wie vor ohne Makel. Obgleich es den Bildern noch immer nicht an grafischer Leichtigkeit mangelt, wirken gerade die Protagonisten verglichen insbesondere mit dem ersten Album auf eine schwer zu fassende, jedoch stimmige Art, die möglicherweise auch der Zeit geschuldet ist, die zwischen dem Zeichnen des ersten und des vierten Bandes vergangen ist, signifikant hÀrter: die Konturen sind einen Tick kantiger, weniger fein, die Schraffuren eine Hauch roher und die Koloration ist etwas weniger klar.
Fazit: Der visuell leichte und inhaltlich tiefe wie dĂŒstere Abschlussband einer der herausragendsten Alben-Reihen der letzten Jahre. FĂŒr Comic-Liebhaber ein Muss!
geschrieben am 17.06.2010 | 528 Wörter | 3192 Zeichen
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