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Die Korsaren des Alkibiades, Bd. 3: Der Franzose


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Rezension von

Frank Drehmel

Der Franzose Wir schreiben das Jahr 1826, wĂ€hrend in Venedig ein Teil des Teams an karnevalesken, dekadenten Lustbarkeiten in einem luxuriösen Stadtpalais teilnimmt und Peter in den unter Wasser liegenden Fundamenten und Kellern des Hauses fehlende Fragmente eines kopierten Textes sucht, der der Organisation Alkibiades Zugang zu einem alten Schatz eröffnen soll, organisiert Curtis in Paris den Diebstahl des Originals der Manuskripte aus dem Louvre. Da beide Coups von Erfolg gekrönt sind, steht einer Expedition in die Arktis, wo sich der gesuchte Schatz befinden soll, nichts mehr im Weg. Auf der „Protagoras“, einem hochausgerĂŒsteten Dampfsegler mit EisbrecherqualitĂ€t, reist das Team ins ewige Eis, wohl wissend, dass ihnen der ominöse Erdinger einen Schritt voraus ist, nicht ahnend, dass die Franzosen, in deren Besitz sich die Schatzinformationen zuvor befunden haben, ihnen mit Kriegsschiffen auf den Fersen sind. Als die Alkibiades-Zöglinge schließlich ihr Ziel erreichen, erwartet sie eine böse waffenstarrende Überraschung, an deren Ende die „Protagoras“ im Meer versinkt. Gestrandet in der weißen Hölle beginnt fĂŒr das Team ein Kampf ums Überleben. Auf ihren Motorschlitten begeben sie sich auf einen gefahrvollen Weg ĂŒber das Eis, der sie schließlich zu einer im Packeis eingeschlossen, aufgegebenen Flotte und eine alte verlassene Forschungsstation fĂŒhrt. Und hier wird ihnen bewusst, dass draußen im Schneetreiben möglicherweise etwas Monströses lauert. Nach den unerquicklichen dramaturgischen Irrungen und (Ver)Wirrungen der ersten beiden BĂ€nde, erfĂ€hrt der Leser im dritten Trauerspiel zwar endlich – zumindest andeutungsweise - das eigentliche Ziel der Schatzsuche, jedoch kommt die Geschichte noch immer einer erzĂ€hlerischen Arbeitsverweigerung gleich: lĂŒcken- und sprunghaft, bar einer inhĂ€renten Logik und PlausibilitĂ€t, mit in jeder Hinsicht schwachen, motivationsarmen Figuren – seien es Helden oder deren Antagonisten -, ein Sammelsurium aus hinlĂ€nglichen bekannten HandlungsversatzstĂŒcken, denen der Zusammenhalt fehlt. Das ist umso betrĂŒblicher, als Liberges Artwork nach wie vor zum Besten gehört, was der europĂ€ische Comic-Markt zur Zeit hergibt: Bilder, die nicht nur so hochdetailliert und realistisch sind, dass es als sicher gelten darf, dass ihnen in Teilen Fotos zugrunde gelegen haben, sondern die auch in ihrer Dynamik, ihrer abwechslungsreichen Perspektivwahl und Anordnung ĂŒberzeugend einen cineastische Ansatz verfolgen und die zudem sowohl eine intensive Steampunk-AtmosphĂ€re generieren, als auch perfekt stimmig und stimmungsvoll – auch in der Koloration - den jeweiligen Handlungshintergrund einfangen, sei es die eisige Tödlichkeit der Arktis, sei es das schwĂŒle, drogenschwangere Fest einer venezianischen Oberschicht. Fazit: In keiner neueren Comic-Serie ist die Diskrepanz zwischen abgrundtief schlechter Story und genialem, extraordinĂ€rem Artwork grĂ¶ĂŸer als bei den „Korsaren der Alkibiades“. Alleine und ausschließlich nur wegen Liberges Kunst, von der Front- und Back-Cover des Albums einen kleinen Eindruck vermitteln, ertrĂ€glich!

Wir schreiben das Jahr 1826, wÀhrend in Venedig ein Teil des Teams an karnevalesken, dekadenten Lustbarkeiten in einem luxuriösen Stadtpalais teilnimmt und Peter in den unter Wasser liegenden Fundamenten und Kellern des Hauses fehlende Fragmente eines kopierten Textes sucht, der der Organisation Alkibiades Zugang zu einem alten Schatz eröffnen soll, organisiert Curtis in Paris den Diebstahl des Originals der Manuskripte aus dem Louvre.

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Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Da beide Coups von Erfolg gekrönt sind, steht einer Expedition in die Arktis, wo sich der gesuchte Schatz befinden soll, nichts mehr im Weg. Auf der „Protagoras“, einem hochausgerĂŒsteten Dampfsegler mit EisbrecherqualitĂ€t, reist das Team ins ewige Eis, wohl wissend, dass ihnen der ominöse Erdinger einen Schritt voraus ist, nicht ahnend, dass die Franzosen, in deren Besitz sich die Schatzinformationen zuvor befunden haben, ihnen mit Kriegsschiffen auf den Fersen sind.

Als die Alkibiades-Zöglinge schließlich ihr Ziel erreichen, erwartet sie eine böse waffenstarrende Überraschung, an deren Ende die „Protagoras“ im Meer versinkt.

Gestrandet in der weißen Hölle beginnt fĂŒr das Team ein Kampf ums Überleben. Auf ihren Motorschlitten begeben sie sich auf einen gefahrvollen Weg ĂŒber das Eis, der sie schließlich zu einer im Packeis eingeschlossen, aufgegebenen Flotte und eine alte verlassene Forschungsstation fĂŒhrt. Und hier wird ihnen bewusst, dass draußen im Schneetreiben möglicherweise etwas Monströses lauert.

Nach den unerquicklichen dramaturgischen Irrungen und (Ver)Wirrungen der ersten beiden BĂ€nde, erfĂ€hrt der Leser im dritten Trauerspiel zwar endlich – zumindest andeutungsweise - das eigentliche Ziel der Schatzsuche, jedoch kommt die Geschichte noch immer einer erzĂ€hlerischen Arbeitsverweigerung gleich: lĂŒcken- und sprunghaft, bar einer inhĂ€renten Logik und PlausibilitĂ€t, mit in jeder Hinsicht schwachen, motivationsarmen Figuren – seien es Helden oder deren Antagonisten -, ein Sammelsurium aus hinlĂ€nglichen bekannten HandlungsversatzstĂŒcken, denen der Zusammenhalt fehlt.

Das ist umso betrĂŒblicher, als Liberges Artwork nach wie vor zum Besten gehört, was der europĂ€ische Comic-Markt zur Zeit hergibt: Bilder, die nicht nur so hochdetailliert und realistisch sind, dass es als sicher gelten darf, dass ihnen in Teilen Fotos zugrunde gelegen haben, sondern die auch in ihrer Dynamik, ihrer abwechslungsreichen Perspektivwahl und Anordnung ĂŒberzeugend einen cineastische Ansatz verfolgen und die zudem sowohl eine intensive Steampunk-AtmosphĂ€re generieren, als auch perfekt stimmig und stimmungsvoll – auch in der Koloration - den jeweiligen Handlungshintergrund einfangen, sei es die eisige Tödlichkeit der Arktis, sei es das schwĂŒle, drogenschwangere Fest einer venezianischen Oberschicht.

Fazit: In keiner neueren Comic-Serie ist die Diskrepanz zwischen abgrundtief schlechter Story und genialem, extraordinĂ€rem Artwork grĂ¶ĂŸer als bei den „Korsaren der Alkibiades“. Alleine und ausschließlich nur wegen Liberges Kunst, von der Front- und Back-Cover des Albums einen kleinen Eindruck vermitteln, ertrĂ€glich!

geschrieben am 07.05.2013 | 419 Wörter | 2709 Zeichen

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