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Noah, Bd. 2: Und von allem Gewürm


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Rezension von

Frank Drehmel

Und von allem Gewürm Mit Unterstützung der verbannten Engel haben Noah und seine Sippe den Bau der Arche begonnen. Doch anders als der Patriarch, der mit geradezu manischer Besessenheit alles der Erfüllung seines Auftrages opfert, finden andere Familienangehörige noch Zeit für vergnüglichere Dinge des Lebens. So entwickelt sich zwischen Sem und dem Findelkind Ila eine zarte Liebe und der kleine Jafet spielt mit den Tieren, die nach und nach paarweise das noch unfertige Schiff erreichen, obgleich er dadurch den Zorn des Vaters erweckt; lediglich Ham fühlt sich verloren, angesichts der prophezeiten Katastrophe. Als kurz vor Fertigstellung des Projektes gleichermaßen verzweifelte wie grobschlächtige und brutale Menschen unter Führung des Herrschers Akkad, also jenes Mannes, der Noah so übel mitspielte, an Bauplatz eintreffen und reumütig um Schutz bitten, lässt sich der Bauherr – nur um Zeit zu gewinnen – zu einer Lüge hinreißen, indem er 25 von ihnen die Aufnahme zusagt, sobald in drei Tagen der Regen beginnt. Nachdem Akkads Heer friedlich abgezogen ist, kommt es zu einer ernsten Auseinandersetzung zwischen Ham und Noah, in Folge derer der Junge in die Wildnis flieht und dort eine junge Frau namens Na'eltamuk trifft, die zum Tross Akkads gehört und in die er sich verliebt. Als das Unwetter losbricht, versuchen die verzweifelten Menschen, die in Ham Noahs Sohn erkennen, die beiden Liebenden als Geiseln zu nehmen, um vom Vater das Asyl zu erpressen. Zunächst jedoch stellt sich Akkad schützend vor die beiden; dann jedoch trifft Noah auf der Suche nach Ham in Begleitung der hünenhaften Engel vor Ort ein und ist gezwungen seinen Betrug zu offenbaren, indem er behauptet, die Menschen seien der Rettung nicht würdig, und Akkad die Schuld zuschiebt. Hilflos muss man den Schiffsbauer und die Seinen zunächst ziehen lassen, doch dann ruft Akkad seine Anhänger zum Sturm auf die Arche auf. Dass es Aronofskys Noah-Interpretaion unlängst auf die große Leinwand geschafft hat – mit Russell Crowe in der Rolle des Schifflebauers –, verwundert insofern, als die Comic-Vorlage zweierlei ist: dünn und doof! Dünn, was die fast schon minimalistische, vorhersehbare Handlung und die plakativen, eindimensionalen Figuren betrifft, die im Leser keinerlei Emotionen jenseits von Abscheu und Langeweile erwecken, doof insofern, als der religiöse Hintergrund lächerlicherweise gleichsam für bare Münze genommen wird und man tatsächlich einem bärtigen Kerl dabei zusehen muss, wie er ein ganz, ganz, ganz riesiges Schiff baut, auf dem von jeder Spezies der Schöpfung ein Pärchen Platz hat, was bei deutlich über 1,7 Millionen Arten nicht nur eine fettes Stück Biomasse darstellt, sondern neben lustigen logistischen Problemen zumindest bei Biologen auch Fragen bzgl. der Integrität des Genpools aufwirft. So schwach die Geschichte auf der Ebene des Wortes, in der Dramaturgie, in Plot und Plausibilität auch ist, so erfreulich ist Henrichons Artwork. Dem Künstler gelingt es nahezu mühelos, das Nichts in malerische, kraftvoll-archaische, gefällige Bilder zu bannen, denen jenseits aller fehlender Botschaften ein deutlicher visueller Unterhaltswert innewohnt. Fazit: Einer dümmlichen, religiös-verquasten, vorhersehbaren Story mit eindimensionalen Charakteren steht ein kraftvolles, ausdrucksstarkes Artwork gegenüber, das geradezu verschwendet scheint.

Mit Unterstützung der verbannten Engel haben Noah und seine Sippe den Bau der Arche begonnen. Doch anders als der Patriarch, der mit geradezu manischer Besessenheit alles der Erfüllung seines Auftrages opfert, finden andere Familienangehörige noch Zeit für vergnüglichere Dinge des Lebens. So entwickelt sich zwischen Sem und dem Findelkind Ila eine zarte Liebe und der kleine Jafet spielt mit den Tieren, die nach und nach paarweise das noch unfertige Schiff erreichen, obgleich er dadurch den Zorn des Vaters erweckt; lediglich Ham fühlt sich verloren, angesichts der prophezeiten Katastrophe.

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Als kurz vor Fertigstellung des Projektes gleichermaßen verzweifelte wie grobschlächtige und brutale Menschen unter Führung des Herrschers Akkad, also jenes Mannes, der Noah so übel mitspielte, an Bauplatz eintreffen und reumütig um Schutz bitten, lässt sich der Bauherr – nur um Zeit zu gewinnen – zu einer Lüge hinreißen, indem er 25 von ihnen die Aufnahme zusagt, sobald in drei Tagen der Regen beginnt.

Nachdem Akkads Heer friedlich abgezogen ist, kommt es zu einer ernsten Auseinandersetzung zwischen Ham und Noah, in Folge derer der Junge in die Wildnis flieht und dort eine junge Frau namens Na'eltamuk trifft, die zum Tross Akkads gehört und in die er sich verliebt. Als das Unwetter losbricht, versuchen die verzweifelten Menschen, die in Ham Noahs Sohn erkennen, die beiden Liebenden als Geiseln zu nehmen, um vom Vater das Asyl zu erpressen.

Zunächst jedoch stellt sich Akkad schützend vor die beiden; dann jedoch trifft Noah auf der Suche nach Ham in Begleitung der hünenhaften Engel vor Ort ein und ist gezwungen seinen Betrug zu offenbaren, indem er behauptet, die Menschen seien der Rettung nicht würdig, und Akkad die Schuld zuschiebt. Hilflos muss man den Schiffsbauer und die Seinen zunächst ziehen lassen, doch dann ruft Akkad seine Anhänger zum Sturm auf die Arche auf.

Dass es Aronofskys Noah-Interpretaion unlängst auf die große Leinwand geschafft hat – mit Russell Crowe in der Rolle des Schifflebauers –, verwundert insofern, als die Comic-Vorlage zweierlei ist: dünn und doof!

Dünn, was die fast schon minimalistische, vorhersehbare Handlung und die plakativen, eindimensionalen Figuren betrifft, die im Leser keinerlei Emotionen jenseits von Abscheu und Langeweile erwecken, doof insofern, als der religiöse Hintergrund lächerlicherweise gleichsam für bare Münze genommen wird und man tatsächlich einem bärtigen Kerl dabei zusehen muss, wie er ein ganz, ganz, ganz riesiges Schiff baut, auf dem von jeder Spezies der Schöpfung ein Pärchen Platz hat, was bei deutlich über 1,7 Millionen Arten nicht nur eine fettes Stück Biomasse darstellt, sondern neben lustigen logistischen Problemen zumindest bei Biologen auch Fragen bzgl. der Integrität des Genpools aufwirft.

So schwach die Geschichte auf der Ebene des Wortes, in der Dramaturgie, in Plot und Plausibilität auch ist, so erfreulich ist Henrichons Artwork. Dem Künstler gelingt es nahezu mühelos, das Nichts in malerische, kraftvoll-archaische, gefällige Bilder zu bannen, denen jenseits aller fehlender Botschaften ein deutlicher visueller Unterhaltswert innewohnt.

Fazit: Einer dümmlichen, religiös-verquasten, vorhersehbaren Story mit eindimensionalen Charakteren steht ein kraftvolles, ausdrucksstarkes Artwork gegenüber, das geradezu verschwendet scheint.

geschrieben am 13.05.2014 | 490 Wörter | 2898 Zeichen

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