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Pelikan Protokoll, Bd. 3: Dritte Phase


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Rezension von

Frank Drehmel

Dritte Phase Nach wie vor liegen die Hintergründe ihrer Gefangenschaft sowie die näheren Umstände des Experiments, an dem sie augenscheinlich zu teilnehmen gezwungen werden, für die Entführten im Dunkeln. Als einer der Experiment-Designer – Professor Doktor Kresse – seiner wissenschaftlichen Verantwortung enthoben und selbst zum Probanden wird, erhofft sich die Gruppe von dem Neuling tiefere Erkenntnisse über den Sinn und Zweck des Ganzen und – vor allem – über die Möglichkeiten zur Flucht von der im Meer liegenden Station, auch wenn das Misstrauen gegenüber dem Wissenschaftler tief sitzt. Doch Kresses Informationen sind bestenfalls vage, denn nicht nur die entführten Probanden seien dem strengen Protokoll unterworfen und unfrei, sondern auch der gesamte wissenschaftliche Stab sowie die Wärter. Sie alle sind nur kleine Rädchen in einem von einer KI überwachten Experiment, dem die Memtheorie zugrunde liegt und in dem es darum gehen soll, die Gesetzte der Ausbreitung von Ideen und Gedanken in einem „sozialen Körper“ - also einer Gruppe von Individuen - zu erforschen. Auch wenn Kresse kaum Konkretes zu berichten weiß, so nährt er die Hoffnung der Gefangenen auf ein Ende oder wenigstens Entkommen dadurch, dass er die Ansicht vertritt, das Experiment sei wegen seines streng deterministischen Designs zum Scheitern verurteilt und das Protokoll könne nicht alle menschlichen Freiheiten mathematisch berücksichtigen. Doch dann werden die Versuchsbedingungen erneut verschärft und das Projekt tritt unter Leitung des überehrgeizigen Professor Winnipeg in eine nächste Phase. Allerdings scheint Kresse tatsächlich Recht zu behalten: nicht jeder der Beteiligten hält sich an die Rolle, die das Protokoll ihm zugedacht hat. Insbesondere unter den Wächtern beginnen die moralischen Bedenken zu wachsen. Auch im dritten Band der auf vier Alben angelegten Reihe bleibt sich Autor Marazano weitgehend treu, indem er die Spannung und intensiv-bedrückende Atmosphäre über Dialoge und die Interaktion der Figuren aufrecht erhält, indem er zwar einige Details zum Hintergrund des Experiments beleuchtet, aber entscheidende Fragen – insbesondere die nach den Hintermännern - nach wie vor unbeantwortet lässt. Die Ausführungen Kresses, die geeignet sind, bei einem natur- und sozialwissenschaftlichen geschulten Leser zunächst Widerspruch und mildes Lächeln hervorzurufen, relativieren sich wegen des „ambivalenten“ Status' des Forschers im Laufe der weiteren Handlung. Eher störend denn erhellend sind nach wie vor die Zwischenspiele mit Isabels Bruder, dessen Leben in dem kriminellen Milieu, in dem er sich bewegt, gefährdet ist, und die – mutmaßlich - lediglich die Notsituation der gefangenen jungen Frau illustrieren sollen. Ponzios Artwork hingegen ist wie gehabt ohne Fehl und Tadel: die düstere Kolorierung, der große Detailreichtum, die engen Perspektiven sowie die extrem individuellen Erscheinungsbilder sämtlicher Protagonisten vermitteln nicht nur eine hochrealistische, sondern eine geradezu klaustrophobe Atmosphäre. Fazit: Auch das dritte Album wartet mit intensiver Spannung, klaustrophober Atmosphäre und einem grandios realistischen Artwork auf. Nach wie vor ein echtes Serien-Highlight!

Nach wie vor liegen die Hintergründe ihrer Gefangenschaft sowie die näheren Umstände des Experiments, an dem sie augenscheinlich zu teilnehmen gezwungen werden, für die Entführten im Dunkeln. Als einer der Experiment-Designer – Professor Doktor Kresse – seiner wissenschaftlichen Verantwortung enthoben und selbst zum Probanden wird, erhofft sich die Gruppe von dem Neuling tiefere Erkenntnisse über den Sinn und Zweck des Ganzen und – vor allem – über die Möglichkeiten zur Flucht von der im Meer liegenden Station, auch wenn das Misstrauen gegenüber dem Wissenschaftler tief sitzt.

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18.02.2018

Doch Kresses Informationen sind bestenfalls vage, denn nicht nur die entführten Probanden seien dem strengen Protokoll unterworfen und unfrei, sondern auch der gesamte wissenschaftliche Stab sowie die Wärter. Sie alle sind nur kleine Rädchen in einem von einer KI überwachten Experiment, dem die Memtheorie zugrunde liegt und in dem es darum gehen soll, die Gesetzte der Ausbreitung von Ideen und Gedanken in einem „sozialen Körper“ - also einer Gruppe von Individuen - zu erforschen.

Auch wenn Kresse kaum Konkretes zu berichten weiß, so nährt er die Hoffnung der Gefangenen auf ein Ende oder wenigstens Entkommen dadurch, dass er die Ansicht vertritt, das Experiment sei wegen seines streng deterministischen Designs zum Scheitern verurteilt und das Protokoll könne nicht alle menschlichen Freiheiten mathematisch berücksichtigen.

Doch dann werden die Versuchsbedingungen erneut verschärft und das Projekt tritt unter Leitung des überehrgeizigen Professor Winnipeg in eine nächste Phase. Allerdings scheint Kresse tatsächlich Recht zu behalten: nicht jeder der Beteiligten hält sich an die Rolle, die das Protokoll ihm zugedacht hat. Insbesondere unter den Wächtern beginnen die moralischen Bedenken zu wachsen.

Auch im dritten Band der auf vier Alben angelegten Reihe bleibt sich Autor Marazano weitgehend treu, indem er die Spannung und intensiv-bedrückende Atmosphäre über Dialoge und die Interaktion der Figuren aufrecht erhält, indem er zwar einige Details zum Hintergrund des Experiments beleuchtet, aber entscheidende Fragen – insbesondere die nach den Hintermännern - nach wie vor unbeantwortet lässt. Die Ausführungen Kresses, die geeignet sind, bei einem natur- und sozialwissenschaftlichen geschulten Leser zunächst Widerspruch und mildes Lächeln hervorzurufen, relativieren sich wegen des „ambivalenten“ Status' des Forschers im Laufe der weiteren Handlung.

Eher störend denn erhellend sind nach wie vor die Zwischenspiele mit Isabels Bruder, dessen Leben in dem kriminellen Milieu, in dem er sich bewegt, gefährdet ist, und die – mutmaßlich - lediglich die Notsituation der gefangenen jungen Frau illustrieren sollen.

Ponzios Artwork hingegen ist wie gehabt ohne Fehl und Tadel: die düstere Kolorierung, der große Detailreichtum, die engen Perspektiven sowie die extrem individuellen Erscheinungsbilder sämtlicher Protagonisten vermitteln nicht nur eine hochrealistische, sondern eine geradezu klaustrophobe Atmosphäre.

Fazit: Auch das dritte Album wartet mit intensiver Spannung, klaustrophober Atmosphäre und einem grandios realistischen Artwork auf. Nach wie vor ein echtes Serien-Highlight!

geschrieben am 11.09.2015 | 445 Wörter | 2806 Zeichen

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