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Middlesex


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Rezension von

Esther Hörbelt

Middlesex Cal –aufgewachsen als Calliope im amerikanischen Detroit – entdeckt mit 14 Jahren, dass er kein Mädchen ist. Doch seine Geschichte beginnt nicht mit jenem Augusttag des Jahres 1974 in der Notaufnahme eines Krankenhauses in der Nähe von Petosky, Michigan, wo der Arzt die versteckten männlichen Geschlechtsorgane entdeckt. Vielmehr entsteht eine Familiensaga einer griechischen Einwandererfamilie. Cals Großeltern – die Geschwister Eleutherios und Desdemona Stefanides- verlassen nach dem Großen Brand von Smyrna im Jahre 1922 ihr kleines Heimatdorf, um in der neuen Welt ein neues Leben aufzubauen. Auf dem Schiff, wo sie niemand kennt, heiraten die beiden. Rückblickend berichtet der mittlerweile erwachsene Cal von den Erfahrungen der Großeltern, dem schwierigen Start in dem fremden Amerika Anfang des vergangenen Jahrhunderts, den Ängsten der Großmutter, ein behindertes Kind zu bekommen, dem Werben von Cals Vater Milton um Cals Mutter Tessie, den Drogeneskapaden seines älteren Bruders an der Uni in den 60er Jahren und natürlich von seiner Mädchenkindheit, die sich eigentlich nicht großartig von anderen unterscheidet. Kurz gesagt: (Fast) die Geschichte eines „normalen“ Amerikaners. Doch dann machen sich die Folgen der Geschwisterheirat der Großeltern bemerkbar und Cal muss sich plötzlich mit seiner neuen männlichen Identität auseinandersetzen. Sehr eindrucksvoll beschreibt der Autor die Gefühle des Mädchens Calliope während Kindheit und Pubertät, vermittelt einfühlsam die Konflikte in der Familie. Mitunter schweift der Autor Jeffrey Eugenides allerdings ab und lässt sich beispielsweise mehrere Seiten lang über die Arbeit des Großvaters in einer Autofabrik bis in die kleinsten Details aus. Eugenides springt in den Jahrzehnten der Erzählung hin und her und das zahlreich verwendete medizinische Fachvokabular erleichtert das Lesen ebenfalls nicht unbedingt. Dennoch gelingt es dem Autor, eine Spannung aufrechtzuerhalten, die es dem Leser schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen. Eugenides selbst ist Enkel einer griechischen Einwandererfamilie und wuchs in Detroit auf. Sein erster Roman „Die Selbstmord-Schwestern“ erschien 1993 und wurde im Jahr 2000 von Sofia Coppola verfilmt. „Middlesex“ wurde seit seinem Erscheinen in Amerika im Jahre 2002 bereits erfolgreich verkauft und ist mit dem „Pulitzerpreis“ ausgezeichnet worden.

Cal –aufgewachsen als Calliope im amerikanischen Detroit – entdeckt mit 14 Jahren, dass er kein Mädchen ist. Doch seine Geschichte beginnt nicht mit jenem Augusttag des Jahres 1974 in der Notaufnahme eines Krankenhauses in der Nähe von Petosky, Michigan, wo der Arzt die versteckten männlichen Geschlechtsorgane entdeckt. Vielmehr entsteht eine Familiensaga einer griechischen Einwandererfamilie.

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Cals Großeltern – die Geschwister Eleutherios und Desdemona Stefanides- verlassen nach dem Großen Brand von Smyrna im Jahre 1922 ihr kleines Heimatdorf, um in der neuen Welt ein neues Leben aufzubauen. Auf dem Schiff, wo sie niemand kennt, heiraten die beiden. Rückblickend berichtet der mittlerweile erwachsene Cal von den Erfahrungen der Großeltern, dem schwierigen Start in dem fremden Amerika Anfang des vergangenen Jahrhunderts, den Ängsten der Großmutter, ein behindertes Kind zu bekommen, dem Werben von Cals Vater Milton um Cals Mutter Tessie, den Drogeneskapaden seines älteren Bruders an der Uni in den 60er Jahren und natürlich von seiner Mädchenkindheit, die sich eigentlich nicht großartig von anderen unterscheidet. Kurz gesagt: (Fast) die Geschichte eines „normalen“ Amerikaners. Doch dann machen sich die Folgen der Geschwisterheirat der Großeltern bemerkbar und Cal muss sich plötzlich mit seiner neuen männlichen Identität auseinandersetzen. Sehr eindrucksvoll beschreibt der Autor die Gefühle des Mädchens Calliope während Kindheit und Pubertät, vermittelt einfühlsam die Konflikte in der Familie. Mitunter schweift der Autor Jeffrey Eugenides allerdings ab und lässt sich beispielsweise mehrere Seiten lang über die Arbeit des Großvaters in einer Autofabrik bis in die kleinsten Details aus. Eugenides springt in den Jahrzehnten der Erzählung hin und her und das zahlreich verwendete medizinische Fachvokabular erleichtert das Lesen ebenfalls nicht unbedingt. Dennoch gelingt es dem Autor, eine Spannung aufrechtzuerhalten, die es dem Leser schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen.

Eugenides selbst ist Enkel einer griechischen Einwandererfamilie und wuchs in Detroit auf. Sein erster Roman „Die Selbstmord-Schwestern“ erschien 1993 und wurde im Jahr 2000 von Sofia Coppola verfilmt. „Middlesex“ wurde seit seinem Erscheinen in Amerika im Jahre 2002 bereits erfolgreich verkauft und ist mit dem „Pulitzerpreis“ ausgezeichnet worden.

geschrieben am 14.07.2003 | 332 Wörter | 2023 Zeichen

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