Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Der Weiße Falter


Statistiken
  • 7155 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Daniel Bigalke

Der Weiße Falter Dieses Buch ist eine inhaltlich gefächerte Gedicht-Sammlung, denn nicht in einer durchgehenden Thematik, sondern auf vielen Feldern zeigt der Dichter, worum es ihm geht. Dies sind Wanderungen durch Nordeuropa und den Schwarzwald, Darstellungen politischer Gewaltherrschaft mit dem Scheitern an eigenen Lügen – wohl eine Reminiszenz an die DDR. Das Buch wirkt wie eine symbolische Autobiographie mit Geschichtsdeutungen zu Altertum und Mittelalter, germanischem und christlichem Brauchtum. Es zeigt sich das Ringen um ein wahrhaftiges Leben. Um dies zu erreichen, bricht der Deutsche, an den der Dichter appelliert, mit der nächsten Welt, stellt sich auf seine Innerlichkeit und findet hier einen Zusammenhang mit den letzten Tiefen des Alls und mit einer Bewegung des Alls. In Ergreifung dessen wird er stark genug, Welt gegen Welt zu setzen und in Arbeit und Kampf seinem Leben einen Wahrheitsgehalt und eine unvergleichliche Größe zu geben. Es steht und fällt aber dieses Leben mit einer eigentümlichen Überzeugung vom ganzen der Welt, mit der Überzeugung nämlich, daß unsere Welt eine Stätte des Werdens ist, in der eine höhere Stufe der Wirklichkeit gegen eine niedere aufsteigt, dabei in Kampf mit dieser gerät, in diesem Kampf aber neues erringt und in der Gewißheit eines Sieges unbeirrt weiter vordringt, ohne sich von Niederen oder Höheren im Leben etwas vorgeben zu lassen. So heißt es im enthaltenen „Osterspruch“: „Erwarte nichts von Niederen und Hohen, Ob Mensch, ob Gott, sei deine Frage nicht. Du wirst allein in Deinem Glanz verlohen, Und was dein Herz verbrennt, ist dein Gesicht.“ Es tritt hier eine Haltung hervor, die vom Ganzen mit der Fähigkeit zur Erhöhung des „Ich“ ausgeht. Es geht um den Kampf, um den eigenen Weg im Leben unter der Anerkennung aller Widersprüche, da nur diese konstruktiv sind. So herrscht in diesen Gedichten ein Skeptizismus gegenüber allen vermeintlich fest erreichbaren Zielen und Wissensbestandteilen vor, welche die Distanz zwischen geistiger Forderung und realem Status unter dennoch erfolgender Verehrung der Wirklichkeit dieser Distanz als treibende Kraft anerkennt. Das amor fati Nietzsches kommt hervor und erkennt Affekte und Leiden an, ohne die Erlösung aus dem Auge zu verlieren.

Dieses Buch ist eine inhaltlich gefächerte Gedicht-Sammlung, denn nicht in einer durchgehenden Thematik, sondern auf vielen Feldern zeigt der Dichter, worum es ihm geht. Dies sind Wanderungen durch Nordeuropa und den Schwarzwald, Darstellungen politischer Gewaltherrschaft mit dem Scheitern an eigenen Lügen – wohl eine Reminiszenz an die DDR. Das Buch wirkt wie eine symbolische Autobiographie mit Geschichtsdeutungen zu Altertum und Mittelalter, germanischem und christlichem Brauchtum.

weitere Rezensionen von Daniel Bigalke


Es zeigt sich das Ringen um ein wahrhaftiges Leben. Um dies zu erreichen, bricht der Deutsche, an den der Dichter appelliert, mit der nächsten Welt, stellt sich auf seine Innerlichkeit und findet hier einen Zusammenhang mit den letzten Tiefen des Alls und mit einer Bewegung des Alls. In Ergreifung dessen wird er stark genug, Welt gegen Welt zu setzen und in Arbeit und Kampf seinem Leben einen Wahrheitsgehalt und eine unvergleichliche Größe zu geben. Es steht und fällt aber dieses Leben mit einer eigentümlichen Überzeugung vom ganzen der Welt, mit der Überzeugung nämlich, daß unsere Welt eine Stätte des Werdens ist, in der eine höhere Stufe der Wirklichkeit gegen eine niedere aufsteigt, dabei in Kampf mit dieser gerät, in diesem Kampf aber neues erringt und in der Gewißheit eines Sieges unbeirrt weiter vordringt, ohne sich von Niederen oder Höheren im Leben etwas vorgeben zu lassen. So heißt es im enthaltenen „Osterspruch“:

„Erwarte nichts von Niederen und Hohen,

Ob Mensch, ob Gott, sei deine Frage nicht.

Du wirst allein in Deinem Glanz verlohen,

Und was dein Herz verbrennt, ist dein Gesicht.“

Es tritt hier eine Haltung hervor, die vom Ganzen mit der Fähigkeit zur Erhöhung des „Ich“ ausgeht. Es geht um den Kampf, um den eigenen Weg im Leben unter der Anerkennung aller Widersprüche, da nur diese konstruktiv sind. So herrscht in diesen Gedichten ein Skeptizismus gegenüber allen vermeintlich fest erreichbaren Zielen und Wissensbestandteilen vor, welche die Distanz zwischen geistiger Forderung und realem Status unter dennoch erfolgender Verehrung der Wirklichkeit dieser Distanz als treibende Kraft anerkennt. Das amor fati Nietzsches kommt hervor und erkennt Affekte und Leiden an, ohne die Erlösung aus dem Auge zu verlieren.

geschrieben am 22.03.2009 | 340 Wörter | 1898 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen