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Sinnmärkte


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Rezension von

Matthias Pierre Lubinsky

Sinnmärkte Sinnhaftigkeit zieht immer stärker in unser Leben ein. So könnte man - stark verkürzt - das Ergebnis der neuesten Studie des Zukunftsforschers Eike Wenzel zusammenfassen. Er sieht die verschiedenen Märkte in den westlichen Industrienationen in den folgenden Jahren massiven Veränderungen unterworfen: in Richtung tatsächlicher Nachhaltigkeit und wachsender ideeller Wertigkeit. Wenzel untersucht in »Sinnmärkte – Der Wertewandel in den Konsumwelten« verschiedene Märkte und Lebensfelder wie Regionalität, Tourismus, Spiritualität, Bildung und Körper und Genuss und kommt jeweils zu einem vergleichbaren Schluss. Die Anforderungen an alle Dienstleister und Produzenten würden innerhalb der allernächsten Zeit deutlich zunehmen. Es genüge nun nicht mehr, eine Zeitung zu verlegen, die einen bekannten Namen trägt oder eine Leistung anzubieten wie viele Mitbewerber. Vorreiter für diese Entwicklung war die in den Sinus-Milieus als ‚Postmaterielle’ bezeichnete Gruppe. Das sind gutverdienende Akademiker, die in den Großstädten leben und ihren gesamten Konsum sehr gut informiert und bewusst tätigen. Da sie selbstbewusst sind, lassen sie sich weniger von Außeneinflüssen manipulieren. Hoher Bildungsstand verbindet sich mit musischen Interessen. Sie konsumieren unter dem Motto ‚Weniger ist mehr’ umwelt- und gesundheitsbewusst. Nun folgt ihnen also die Restgesellschaft. Wenzel kommt zu interessanten Resultaten. In unserem Konsum würden bisherige Kriterien durch andere - geistige - abgelöst. Es genüge immer weniger, nur ein selektives Bedürfnis zu befriedigen. Stattdessen müsse ein Produkt für uns darüber hinaus etwas individuell besonders Wertvolles darstellen. Dass werde ergänzt durch eine Orientierungsdimension. Das Gekaufte soll unserem Leben in seiner Richtung und Perspektive eine Stimmigkeit verleihen. Zunehmende Bedeutung erhalte weiterhin die Orientierung auf einen größeren Zusammenhang von Tradition, Zusammengehörigkeit, also auch Geschichte und Heimat. Der Trendforscher wählt die Beispiele der Printmedien Die Zeit und Cicero: »Wer die Leser ernst nimmt, kann damit auch Anzeigenumsätze steigern, und mündige Leser, egal ob jung oder alt, sind auf Dauer durch kritischen und fundierten Journalismus zu begeistern.« Immerhin erreicht die Hamburger Wochenzeitung nach der aktuellen Medienanalyse durchschnittlich 1,63 Millionen Leser pro Ausgabe. Wenzel argumentiert, man müsse keine Angst vor dem medialen Overkill haben. - Denn immerhin wird das Medienangebot aufgrund der Digitalisierung noch weiter massiv zunehmen. - Es komme nicht auf den einzelnen Inhaltsträger an. Ausschließlich die Qualität werde in der Zukunft darüber entscheiden, wer vom Konsumenten wahrgenommen wird. Der Mediennutzer von heute sei in der paradoxen Situation, einerseits praktisch von jedem Ort aus über das gesamte Gedächtnis der Welt verfügen zu können, indem er sich mit einem portablen Rechner ins Internet einloggt. Andererseits: »Was ihm aber akut fehlt, ist der Sinn, d. h. die Orientierung auf das, was wichtig ist.« Wenzel ist der Überzeugung, die Märkte würden sich sensibilisieren und immer feiner darauf achten, was dem Konsumenten wichtig sei. Sie würden sich entwickeln von Nachfrage- zu Sinnmärkten. Die aktuelle Wirtschaftskrise sieht Wenzel dazu nicht im Widerspruch. Im Gegenteil: In »dem Maße, wie wir uns in einer neuen Konsumkultur der Nachhaltigkeit und des Downsizing einrichten, wird die Frage nach der Qualität, der Werthaltigkeit und des Warum umso dringlicher«.

Sinnhaftigkeit zieht immer stärker in unser Leben ein. So könnte man - stark verkürzt - das Ergebnis der neuesten Studie des Zukunftsforschers Eike Wenzel zusammenfassen. Er sieht die verschiedenen Märkte in den westlichen Industrienationen in den folgenden Jahren massiven Veränderungen unterworfen: in Richtung tatsächlicher Nachhaltigkeit und wachsender ideeller Wertigkeit.

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Wenzel untersucht in »Sinnmärkte – Der Wertewandel in den Konsumwelten« verschiedene Märkte und Lebensfelder wie Regionalität, Tourismus, Spiritualität, Bildung und Körper und Genuss und kommt jeweils zu einem vergleichbaren Schluss. Die Anforderungen an alle Dienstleister und Produzenten würden innerhalb der allernächsten Zeit deutlich zunehmen. Es genüge nun nicht mehr, eine Zeitung zu verlegen, die einen bekannten Namen trägt oder eine Leistung anzubieten wie viele Mitbewerber. Vorreiter für diese Entwicklung war die in den Sinus-Milieus als ‚Postmaterielle’ bezeichnete Gruppe. Das sind gutverdienende Akademiker, die in den Großstädten leben und ihren gesamten Konsum sehr gut informiert und bewusst tätigen. Da sie selbstbewusst sind, lassen sie sich weniger von Außeneinflüssen manipulieren. Hoher Bildungsstand verbindet sich mit musischen Interessen. Sie konsumieren unter dem Motto ‚Weniger ist mehr’ umwelt- und gesundheitsbewusst.

Nun folgt ihnen also die Restgesellschaft. Wenzel kommt zu interessanten Resultaten. In unserem Konsum würden bisherige Kriterien durch andere - geistige - abgelöst. Es genüge immer weniger, nur ein selektives Bedürfnis zu befriedigen. Stattdessen müsse ein Produkt für uns darüber hinaus etwas individuell besonders Wertvolles darstellen. Dass werde ergänzt durch eine Orientierungsdimension. Das Gekaufte soll unserem Leben in seiner Richtung und Perspektive eine Stimmigkeit verleihen. Zunehmende Bedeutung erhalte weiterhin die Orientierung auf einen größeren Zusammenhang von Tradition, Zusammengehörigkeit, also auch Geschichte und Heimat.

Der Trendforscher wählt die Beispiele der Printmedien Die Zeit und Cicero: »Wer die Leser ernst nimmt, kann damit auch Anzeigenumsätze steigern, und mündige Leser, egal ob jung oder alt, sind auf Dauer durch kritischen und fundierten Journalismus zu begeistern.« Immerhin erreicht die Hamburger Wochenzeitung nach der aktuellen Medienanalyse durchschnittlich 1,63 Millionen Leser pro Ausgabe. Wenzel argumentiert, man müsse keine Angst vor dem medialen Overkill haben. - Denn immerhin wird das Medienangebot aufgrund der Digitalisierung noch weiter massiv zunehmen. - Es komme nicht auf den einzelnen Inhaltsträger an. Ausschließlich die Qualität werde in der Zukunft darüber entscheiden, wer vom Konsumenten wahrgenommen wird. Der Mediennutzer von heute sei in der paradoxen Situation, einerseits praktisch von jedem Ort aus über das gesamte Gedächtnis der Welt verfügen zu können, indem er sich mit einem portablen Rechner ins Internet einloggt. Andererseits: »Was ihm aber akut fehlt, ist der Sinn, d. h. die Orientierung auf das, was wichtig ist.«

Wenzel ist der Überzeugung, die Märkte würden sich sensibilisieren und immer feiner darauf achten, was dem Konsumenten wichtig sei. Sie würden sich entwickeln von Nachfrage- zu Sinnmärkten.

Die aktuelle Wirtschaftskrise sieht Wenzel dazu nicht im Widerspruch. Im Gegenteil: In »dem Maße, wie wir uns in einer neuen Konsumkultur der Nachhaltigkeit und des Downsizing einrichten, wird die Frage nach der Qualität, der Werthaltigkeit und des Warum umso dringlicher«.

geschrieben am 12.06.2009 | 472 Wörter | 3080 Zeichen

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