Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Garulfo, Bd. 3: Die Schöne und die Biester


Statistiken
  • 2506 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Buchreihe
  Autoren
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Frank Drehmel

Die Schöne und die Biester Mit den beiden Geschichten, „Helden und Heldentaten“ sowie „Die Schöne und die Biester“ schließt der sechtsteilige Zyklus um die Abenteuer des Prinzen Ronaldo im Körper eines Frosches und Frosch Garulfo im Körper eines Prinzen. Und selten war ein Ende schmerzhafter für den Leser. Wir befinden uns noch immer im Königreich Lambrusco und können Garulfo und Ronaldo dabei zuschauen, wie sie vom höchsten Turm des Schlosses stürzen. Die Geschichte wäre hier zu Ende, würde den beiden Helden das Glück nicht hold sein. Da das Ganze auf Seite 3 geschieht, wäre die Geschichte extrem kurz und würde sich nicht sonderlich gut verkaufen lassen. Daher – man hat es schon vermutet - lässt Rettung nicht lange auf sich warten. Jedoch sollte man aus der Tatsache, dass die beiden nicht als Mensch-Frosch-Matsch vom Pflaster des Hofes gekratzt werden müssen, nicht schlussfolgern, dass sie gerettet sind. Im Gegenteil: unversehens stehen sie einem Hofstaat gegenüber, in dem ihnen vom König bis zum einfachen Armbrustschützen so ziemlich jeder den Garaus machen will. Da trifft es sich gut, dass zufällig eine Kirche in der Gegend rumhängt und Kirchenasyl nicht nur ein geflügeltes Wort im Reiche Lambrusco ist. Sich an der Tür des Gotteshauses festhaltend und „Asyl! Asyl!“ schreiend schlagen Ronaldo und Garulfo dem Tod ein weiteres Mal ein Schnippchen. Doch was passiert, wenn man auf einmal die ganze Tür in den Händen hält, sie quasi nicht mehr mit der Kirche verbunden ist ? So beginnt ein furioses Abenteuer von zwei sympathischen Figuren, in dessem Verlauf sie zu Rittern werden und in fremden Gewand an einem Turnier teilnehmen, in dem sich Garulfo, Ronaldo und die Prinzessin zwar näher kommen, aber nicht so nahe, dass der lang ersehnte Kuss die beiden Verzauberten erlöst, und das nicht nur, weil der feingeistige Oger – wir erinnern uns – mit einer Vorliebe für Kristallfigürchen von den aufgebrachten Dörflern so drangsaliert wird, dass er die Contenance verliert und die Prinzessin zu fressen gedenkt. Um auf das Schmerzhafte zurückzukommen: welcher Freund intelligenten, gediegenen Klamauks und Slapsticks vergießt keine Träne, wenn die komischte Serie seit mindestens zwei Dekaden ihr Ende erreicht hat. Zwar hat Ayroles eine Fortsetzung explizit nicht ausgeschlossen, aber zwischenzeitlich sind seit der Originalveröffentlichung rund 15 Jahre ins Land gezogen, sodass die Hoffnung auf einen neuen Garulfo-Zyklus der eines Todgeweihten auf Heilung gleicht. Auch wenn sich die zweite Story des Albums, „Die Schöne und die Biester“, verglichen mit den vorher gegangenen Alben inhaltlich wie künstlerisch deutlich düsterer ausnimmt, so entfachen Ayroles und Maïorana selbst hier ein Feuerwerk an Gags, urkomischer Reminiszenzen und Dialogen, die nach wie vor durch ihre bestechende Präzision im Timing sowie die Perfektion von Körpersprache und Mimiken überzeugen. Schlussendlich bleiben sich die Künstler auch im Düsteren dahingehend treu, der franko-belgischen Funny-“Tradition“ folgend eine spannend-witzige Geschichte zu erzählen, die ohne wirklich böse Figuren auskommt. Fazit: Wer etwas Urkomisches lesen will, der sollte Asterix, Donald und Gaston beiseite legen und stattdessen (oder zusätzlich) Garulfo eine Chance geben.

Mit den beiden Geschichten, „Helden und Heldentaten“ sowie „Die Schöne und die Biester“ schließt der sechtsteilige Zyklus um die Abenteuer des Prinzen Ronaldo im Körper eines Frosches und Frosch Garulfo im Körper eines Prinzen. Und selten war ein Ende schmerzhafter für den Leser.

weitere Rezensionen von Frank Drehmel

#
rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Wir befinden uns noch immer im Königreich Lambrusco und können Garulfo und Ronaldo dabei zuschauen, wie sie vom höchsten Turm des Schlosses stürzen. Die Geschichte wäre hier zu Ende, würde den beiden Helden das Glück nicht hold sein. Da das Ganze auf Seite 3 geschieht, wäre die Geschichte extrem kurz und würde sich nicht sonderlich gut verkaufen lassen. Daher – man hat es schon vermutet - lässt Rettung nicht lange auf sich warten.

Jedoch sollte man aus der Tatsache, dass die beiden nicht als Mensch-Frosch-Matsch vom Pflaster des Hofes gekratzt werden müssen, nicht schlussfolgern, dass sie gerettet sind. Im Gegenteil: unversehens stehen sie einem Hofstaat gegenüber, in dem ihnen vom König bis zum einfachen Armbrustschützen so ziemlich jeder den Garaus machen will. Da trifft es sich gut, dass zufällig eine Kirche in der Gegend rumhängt und Kirchenasyl nicht nur ein geflügeltes Wort im Reiche Lambrusco ist. Sich an der Tür des Gotteshauses festhaltend und „Asyl! Asyl!“ schreiend schlagen Ronaldo und Garulfo dem Tod ein weiteres Mal ein Schnippchen. Doch was passiert, wenn man auf einmal die ganze Tür in den Händen hält, sie quasi nicht mehr mit der Kirche verbunden ist ?

So beginnt ein furioses Abenteuer von zwei sympathischen Figuren, in dessem Verlauf sie zu Rittern werden und in fremden Gewand an einem Turnier teilnehmen, in dem sich Garulfo, Ronaldo und die Prinzessin zwar näher kommen, aber nicht so nahe, dass der lang ersehnte Kuss die beiden Verzauberten erlöst, und das nicht nur, weil der feingeistige Oger – wir erinnern uns – mit einer Vorliebe für Kristallfigürchen von den aufgebrachten Dörflern so drangsaliert wird, dass er die Contenance verliert und die Prinzessin zu fressen gedenkt.

Um auf das Schmerzhafte zurückzukommen: welcher Freund intelligenten, gediegenen Klamauks und Slapsticks vergießt keine Träne, wenn die komischte Serie seit mindestens zwei Dekaden ihr Ende erreicht hat. Zwar hat Ayroles eine Fortsetzung explizit nicht ausgeschlossen, aber zwischenzeitlich sind seit der Originalveröffentlichung rund 15 Jahre ins Land gezogen, sodass die Hoffnung auf einen neuen Garulfo-Zyklus der eines Todgeweihten auf Heilung gleicht.

Auch wenn sich die zweite Story des Albums, „Die Schöne und die Biester“, verglichen mit den vorher gegangenen Alben inhaltlich wie künstlerisch deutlich düsterer ausnimmt, so entfachen Ayroles und Maïorana selbst hier ein Feuerwerk an Gags, urkomischer Reminiszenzen und Dialogen, die nach wie vor durch ihre bestechende Präzision im Timing sowie die Perfektion von Körpersprache und Mimiken überzeugen.

Schlussendlich bleiben sich die Künstler auch im Düsteren dahingehend treu, der franko-belgischen Funny-“Tradition“ folgend eine spannend-witzige Geschichte zu erzählen, die ohne wirklich böse Figuren auskommt.

Fazit: Wer etwas Urkomisches lesen will, der sollte Asterix, Donald und Gaston beiseite legen und stattdessen (oder zusätzlich) Garulfo eine Chance geben.

geschrieben am 08.05.2010 | 482 Wörter | 2821 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen