Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Berechnung von Personenschäden


Statistiken
  • 6180 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Berechnung von Personenschäden Beinahe zeitgleich sind in diesem Jahr zwei maßgebliche Werke zum Personenschaden neu aufgelegt worden: das Werk von Küppersbusch aus der Reihe NJW-Praxis und das vorliegende Buch von Pardey, das statt der früher beigelegten CD-ROM nun einen Online-Service zur Berechnung von Schäden bietet. Auf 720 Seiten findet der Leser wesentliche Grundlagen des Schadensrechts, aber darüber hinaus auch vielfältiges Spezialwissen. Ein großer Vorteil des Werks von Pardey ist die Bandbreite an Entscheidungen, die für die Thematik herangezogen werden. Dies umfasst neben der Rechtsprechung des BGH auch die Oberlandesgerichte und sogar die Eingangsgerichte. Des Weiteren ist die Darstellung auf die Praxis ausgerichtet, sodass keine theoretischen Diskussionen die Aufmerksamkeit des Lesers binden. Die Gestaltung des Buches ist ansprechend und ermöglicht eine zügige und effektive Lektüre. Der Fließtext wird von gezielten Hervorhebungen und zahlreichen Fußnoten unterstützt. Graphische Elemente findet man in Form von grau hinterlegten Erläuterungen, Hinweisen und Definitionen, hinzu kommen tabellarische Zusammenstellungen sowie durch Pfeile eingerückte Tipps für die Praxis. Außerdem kann man Checklisten zur Schadensaufstellung und zum Schadensnachweis nutzen sowie diverse Berechnungen anhand von Modellen nachvollziehen. Für den Prozess werden sogar Formulierungshilfen unterbreitet. Als Anhänge werden nützliche Hilfsmittel wie der Verbraucherpreisindex oder Sterbetafeln beigefügt. In einem allgemeinen Teil legt der Autor zunächst die Grundsätze zur Schadensberechnung dar. Dies umfasst Rechtsgutsverletzung, Kausalität und Zurechnung, Fragen der Inhaberschaft des Anspruchs oder die Frage des Mitverschuldens. Ein gesondertes Unterkapitel befasst den Leser ausschließlich mit den möglichen Nachteilen für den Geschädigten und deren Berechnung. Hinzu kommen Prüfungsklassiker wie die Vorteilsanrechnung, die gestörte Gesamtschuld aber auch die Auseinandersetzung mit der Haftpflichtversicherung. Nicht vergessen wird auch die gerichtliche Geltendmachung des Anspruchs, sei es durch Leistungs- oder Feststellungsklage. Im weiteren Verlauf erläutert der Autor Geldrente und Abfindung sowie die möglichen Anwendungsfälle der Legalzession inklusive dem zuletzt so häufig in der Rechtsprechung thematisierten Familienprivileg sowie dem mitunter komplizierten Quotenvorrecht bei sozialversicherten Personen. Sodann kann der Leser sich im größten Abschnitt des Buches den ersatzfähigen Nachteilen bei einer Verletzung widmen. Dabei kommen nicht nur bereits aus der Ausbildung bekannte Problemfelder wie Behandlungskosten oder Mehrbedarf durch Pflegekosten zur Sprache, sondern auch forensische Dauerbrenner wie der Haushaltsführungsschaden und die oft heftig umstrittene Ausgleichspflicht des Schädigers bei Minderung der Erwerbsfähigkeit des Geschädigten. Lesenswert sind dabei insbesondere die Unterkapitel zur Pflicht des Einsatzes der verbliebenen Arbeitskraft sowie die instruktiv dargestellte pauschalierende Berechnung des Haushaltsführungsschadens. Als Nebenaspekte werden auch beeinträchtigte sonstige Tätigkeiten, etwa im Ehrenamt, angesprochen und auch der Schmerzensgeldanspruch findet ausreichend Gehör. Das Schlusskapitel ist den ersatzfähigen Nachteilen bei Tötung vorbehalten, bei denen der Autor selbst im Vorwort konstatiert, dass sie nur in begrenztem Umfang zugesprochen werden können. Behandelt werden hier der entgangene Unterhalt, der Ausfall von Barbeiträgen, etwa wiederum im Haushalt, oder der Ausfall eines Familienmitglieds als Betreuungskraft und die deswegen notwendige Unterbringung in einem Pflegeheim. Trotz der hohen Relevanz des Schadensrechts in der Praxis darf man sich nicht über die Examensrelevanz täuschen lassen: diese ist immer noch gering im Verhältnis zum Sachschadensrecht. Trotzdem wird man gerade im Vorbereitungsdienst immer wieder zivilrechtliche Fälle mit Personenschaden zur Bearbeitung erhalten und gerade dann wird man durch die systematischen und anwendungsbezogenen Ausführungen und dank der hohen Nutzbarkeit der Informationen dieses Lehrbuchs besser bedient als durch einen Blick in den Kommentar. Deswegen sollte man sich in einschlägigen Stationen intensiv mit diesem Werk befassen und wird dies sicherlich auch beim Berufseinstieg fortsetzen. Insbesondere bei einer frühzeitigen Spezialisierung auf Verkehrsrecht oder auf Arzthaftungsrecht sollte man sich dieses Lehrbuch anschaffen.

Beinahe zeitgleich sind in diesem Jahr zwei maßgebliche Werke zum Personenschaden neu aufgelegt worden: das Werk von Küppersbusch aus der Reihe NJW-Praxis und das vorliegende Buch von Pardey, das statt der früher beigelegten CD-ROM nun einen Online-Service zur Berechnung von Schäden bietet. Auf 720 Seiten findet der Leser wesentliche Grundlagen des Schadensrechts, aber darüber hinaus auch vielfältiges Spezialwissen. Ein großer Vorteil des Werks von Pardey ist die Bandbreite an Entscheidungen, die für die Thematik herangezogen werden. Dies umfasst neben der Rechtsprechung des BGH auch die Oberlandesgerichte und sogar die Eingangsgerichte. Des Weiteren ist die Darstellung auf die Praxis ausgerichtet, sodass keine theoretischen Diskussionen die Aufmerksamkeit des Lesers binden.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Die Gestaltung des Buches ist ansprechend und ermöglicht eine zügige und effektive Lektüre. Der Fließtext wird von gezielten Hervorhebungen und zahlreichen Fußnoten unterstützt. Graphische Elemente findet man in Form von grau hinterlegten Erläuterungen, Hinweisen und Definitionen, hinzu kommen tabellarische Zusammenstellungen sowie durch Pfeile eingerückte Tipps für die Praxis. Außerdem kann man Checklisten zur Schadensaufstellung und zum Schadensnachweis nutzen sowie diverse Berechnungen anhand von Modellen nachvollziehen. Für den Prozess werden sogar Formulierungshilfen unterbreitet. Als Anhänge werden nützliche Hilfsmittel wie der Verbraucherpreisindex oder Sterbetafeln beigefügt.

In einem allgemeinen Teil legt der Autor zunächst die Grundsätze zur Schadensberechnung dar. Dies umfasst Rechtsgutsverletzung, Kausalität und Zurechnung, Fragen der Inhaberschaft des Anspruchs oder die Frage des Mitverschuldens. Ein gesondertes Unterkapitel befasst den Leser ausschließlich mit den möglichen Nachteilen für den Geschädigten und deren Berechnung. Hinzu kommen Prüfungsklassiker wie die Vorteilsanrechnung, die gestörte Gesamtschuld aber auch die Auseinandersetzung mit der Haftpflichtversicherung. Nicht vergessen wird auch die gerichtliche Geltendmachung des Anspruchs, sei es durch Leistungs- oder Feststellungsklage. Im weiteren Verlauf erläutert der Autor Geldrente und Abfindung sowie die möglichen Anwendungsfälle der Legalzession inklusive dem zuletzt so häufig in der Rechtsprechung thematisierten Familienprivileg sowie dem mitunter komplizierten Quotenvorrecht bei sozialversicherten Personen.

Sodann kann der Leser sich im größten Abschnitt des Buches den ersatzfähigen Nachteilen bei einer Verletzung widmen. Dabei kommen nicht nur bereits aus der Ausbildung bekannte Problemfelder wie Behandlungskosten oder Mehrbedarf durch Pflegekosten zur Sprache, sondern auch forensische Dauerbrenner wie der Haushaltsführungsschaden und die oft heftig umstrittene Ausgleichspflicht des Schädigers bei Minderung der Erwerbsfähigkeit des Geschädigten. Lesenswert sind dabei insbesondere die Unterkapitel zur Pflicht des Einsatzes der verbliebenen Arbeitskraft sowie die instruktiv dargestellte pauschalierende Berechnung des Haushaltsführungsschadens. Als Nebenaspekte werden auch beeinträchtigte sonstige Tätigkeiten, etwa im Ehrenamt, angesprochen und auch der Schmerzensgeldanspruch findet ausreichend Gehör. Das Schlusskapitel ist den ersatzfähigen Nachteilen bei Tötung vorbehalten, bei denen der Autor selbst im Vorwort konstatiert, dass sie nur in begrenztem Umfang zugesprochen werden können. Behandelt werden hier der entgangene Unterhalt, der Ausfall von Barbeiträgen, etwa wiederum im Haushalt, oder der Ausfall eines Familienmitglieds als Betreuungskraft und die deswegen notwendige Unterbringung in einem Pflegeheim.

Trotz der hohen Relevanz des Schadensrechts in der Praxis darf man sich nicht über die Examensrelevanz täuschen lassen: diese ist immer noch gering im Verhältnis zum Sachschadensrecht. Trotzdem wird man gerade im Vorbereitungsdienst immer wieder zivilrechtliche Fälle mit Personenschaden zur Bearbeitung erhalten und gerade dann wird man durch die systematischen und anwendungsbezogenen Ausführungen und dank der hohen Nutzbarkeit der Informationen dieses Lehrbuchs besser bedient als durch einen Blick in den Kommentar. Deswegen sollte man sich in einschlägigen Stationen intensiv mit diesem Werk befassen und wird dies sicherlich auch beim Berufseinstieg fortsetzen. Insbesondere bei einer frühzeitigen Spezialisierung auf Verkehrsrecht oder auf Arzthaftungsrecht sollte man sich dieses Lehrbuch anschaffen.

geschrieben am 10.07.2010 | 558 Wörter | 3878 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen