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Carthago, Bd. 2: Die Challenger-Tiefe


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Rezension von

Frank Drehmel

Die Challenger-Tiefe An Bord des kleinen Tauchbootes Kim Melvilles und ihrer Forscherkollegen, das in der Lagune der Insel Fortuna in 800 Meter Tiefe havariert vor sich hin dümpelt, wird allmählich der Sauerstoff knapp. Um so erfreulicher, dass aus heiterem Himmel – zumindest von oben – unerwartete Hilfe herbeieilt: der toughe Söldner London Donovan klaubt im Auftrag des "Hundertjährigen aus den Karpaten" die Abgesunkenen auf, um Melville flugs zu seinem Boss zu schaffen. Das Interesse des Alten an der jungen Frau ist selbstredend rein wissenschaftlicher Natur: sie soll ihm helfen, ein lebenden Megalodon zu fangen, ein Tier also, das seit Jahrmillionen ausgestorben sein sollte, das jedoch seit vielen Jahrzehnten durch die Berichte von Seefahrern geistert. Natürlich ist Melville eine überzeugte Gutmenschin, welche die egozentrischen Bestrebungen des Kuriositätensammlers verabscheut, sodass der Alte zweierlei "Argumente" vorträgt, um die Frau zur Kooperation zu bewegen: er hat ihre Tochter Lou, das mutierte Kiemen-Kind, von Donovan entführen lassen und er verbringt die Forscherin in eine Unterwasserstation im Challengertief des Mariannengrabens, in eine einzigartige Hitech-Station, die auf der Welt ihresgleichen sucht. Während der Karpatengreis und die Frau auf dem Grund der Tiefsee ein Übereinkommen schließen, diskutieren an Land Forscher seltsame weltweite Vorkommnisse, die in erster Linie die Meeresfauna betreffen. Außerdem gibt es da noch den geheimnisvollen Maskenmann an der Spitze des Carthago-Konzern, der Melville auf seine Vertuschungs-Seite ziehen will. Spannende Storys sehen anders aus. Nach wie vor gelingt es Bec nicht, den Leser auf eine abenteuerliche Reise mitzunehmen. Vielmehr zerrt der wilde Mix aus Öko-Soap mit leichtem Science Fiction-Einschlag und Verschwörungs-Phantasie aus mehreren Gründen schnell an den Nerven des Lesers: erstens sind die Protagonisten durch die Bank eindimensional, unsympathisch und / oder lächerlich, zweitens ist ein Megalodon noch immer nicht der Renner unter den Story-Aufhängern. Nicht nur, dass das Vieh ökologisch etwa so wertvoll wie ein Blattfußkrebs ist, sondern auch bei jedem Menschenschmaus fallen dem Leser sofort Hundert Wege ein, nicht gefressen zu werden. Schlussendlich ist der Storyaufbau selbst nicht das Gelbe vom Ei, da die zahlreichen Einschübe zwar die Geschichte rund um das Urviech illustrieren sollen, der Sinn der Illustration allerdings nicht immer nachvollziehbar ist (zumindest mir bleibt bisher verborgen, was irgendwelche Aboriginie-Zeichnungen mit den fetten Haien zu tun haben). Auch das Artwork Henninots strahlt weiterhin vor allem Langeweile aus: sein streng dokumentaristisch angelegter, sehr realitätsnaher, feiner und detailreicher Stil vermag in seiner Hölzernheit und Steifheit kaum zu begeistern, fehlt ihm doch die visuelle Dynamik, die Expressivität, die Comics in der Regel interessanter als Zoologie-Bücher machen. Fazit: Die dröge Story und das wenig aufregende Artwork machen dieses schwachen zweiten Teil allenfalls zu einer Empfehlung für gutmenschelnde Kryptozoologen und Ichthyologen.

An Bord des kleinen Tauchbootes Kim Melvilles und ihrer Forscherkollegen, das in der Lagune der Insel Fortuna in 800 Meter Tiefe havariert vor sich hin dümpelt, wird allmählich der Sauerstoff knapp. Um so erfreulicher, dass aus heiterem Himmel – zumindest von oben – unerwartete Hilfe herbeieilt: der toughe Söldner London Donovan klaubt im Auftrag des "Hundertjährigen aus den Karpaten" die Abgesunkenen auf, um Melville flugs zu seinem Boss zu schaffen. Das Interesse des Alten an der jungen Frau ist selbstredend rein wissenschaftlicher Natur: sie soll ihm helfen, ein lebenden Megalodon zu fangen, ein Tier also, das seit Jahrmillionen ausgestorben sein sollte, das jedoch seit vielen Jahrzehnten durch die Berichte von Seefahrern geistert.

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Natürlich ist Melville eine überzeugte Gutmenschin, welche die egozentrischen Bestrebungen des Kuriositätensammlers verabscheut, sodass der Alte zweierlei "Argumente" vorträgt, um die Frau zur Kooperation zu bewegen: er hat ihre Tochter Lou, das mutierte Kiemen-Kind, von Donovan entführen lassen und er verbringt die Forscherin in eine Unterwasserstation im Challengertief des Mariannengrabens, in eine einzigartige Hitech-Station, die auf der Welt ihresgleichen sucht.

Während der Karpatengreis und die Frau auf dem Grund der Tiefsee ein Übereinkommen schließen, diskutieren an Land Forscher seltsame weltweite Vorkommnisse, die in erster Linie die Meeresfauna betreffen. Außerdem gibt es da noch den geheimnisvollen Maskenmann an der Spitze des Carthago-Konzern, der Melville auf seine Vertuschungs-Seite ziehen will.

Spannende Storys sehen anders aus. Nach wie vor gelingt es Bec nicht, den Leser auf eine abenteuerliche Reise mitzunehmen. Vielmehr zerrt der wilde Mix aus Öko-Soap mit leichtem Science Fiction-Einschlag und Verschwörungs-Phantasie aus mehreren Gründen schnell an den Nerven des Lesers: erstens sind die Protagonisten durch die Bank eindimensional, unsympathisch und / oder lächerlich, zweitens ist ein Megalodon noch immer nicht der Renner unter den Story-Aufhängern. Nicht nur, dass das Vieh ökologisch etwa so wertvoll wie ein Blattfußkrebs ist, sondern auch bei jedem Menschenschmaus fallen dem Leser sofort Hundert Wege ein, nicht gefressen zu werden. Schlussendlich ist der Storyaufbau selbst nicht das Gelbe vom Ei, da die zahlreichen Einschübe zwar die Geschichte rund um das Urviech illustrieren sollen, der Sinn der Illustration allerdings nicht immer nachvollziehbar ist (zumindest mir bleibt bisher verborgen, was irgendwelche Aboriginie-Zeichnungen mit den fetten Haien zu tun haben).

Auch das Artwork Henninots strahlt weiterhin vor allem Langeweile aus: sein streng dokumentaristisch angelegter, sehr realitätsnaher, feiner und detailreicher Stil vermag in seiner Hölzernheit und Steifheit kaum zu begeistern, fehlt ihm doch die visuelle Dynamik, die Expressivität, die Comics in der Regel interessanter als Zoologie-Bücher machen.

Fazit: Die dröge Story und das wenig aufregende Artwork machen dieses schwachen zweiten Teil allenfalls zu einer Empfehlung für gutmenschelnde Kryptozoologen und Ichthyologen.

geschrieben am 12.09.2010 | 430 Wörter | 2658 Zeichen

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