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Luc Orient Gesamtausgabe 01


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Rezension von

Frank Drehmel

Luc Orient Gesamtausgabe 01 Wie Jacques Pessis in seinem redaktionellen Beitrag zu diesem ersten Band der "Luc Orient"-Gesamtausgabe erläutert, lagen der Serie in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts ganz profane Überlegungen Gregs – des damaligen Chefredakteurs des Tintin-Magazins – zu Grunde. Im Genre-Sortiment des Verlags, das von Western bis Funnies alles bot, fehlte ein Thema vollkommen: Science Fiction! Und das zu einer Zeit, in der die bspw. Geburt von Star Trek in den USA von einem wachsenden Interesse insbesondere der Jugend an Utopien und Technik zeugte. Der vorliegende Band enthält in einer Neuauflage die ersten vier Alben der Reihe 1. Die Feuerdrachen (Les dragons de feu;); 2. Die gefrorenen Sonnen (Les soleils de glace); 3. Der Herrscher von Terango (Le maître de Terango); 4. Der Planet der Angst (La planète de l'angoisse) -, die schon zuvor in Deutschland als Einzelalben von Bastei (ab 1983) und Carlsen (ab 1992) veröffentlicht wurden und die in Frankreich in Tintin in den Jahren 1967 bis 1969 erschienen. Das Auftauchen eines tödlich strahlenden Minerals lässt bei Doktor Hugo Kala von der europäischen Wissenschaftsbehörde Eurokristall die Alarmglocken schellen. Der Gelehrte vermutet, dass das Gestein außerirdischen Ursprungs ist und bricht mit seinem jungen Kollegen Luc Orient sowie der Assistentin Lora in das irgendwo im Mittleren Osten gelegene Tal von Sher-Dahng auf, wo man die Mineralien gefunden hat, um ihren Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wilde Kreaturen, undurchschaubare Eingeborene sowie eine skrupelloser Gegenspieler – Doktor Argos – machen die Reise zu einem lebensgefährlichen Abenteuer, an dessen Ende dann aber tatsächlich die Begegnung mit einer außerirdischen Intelligenz steht. Dank Kalas überragendem Verstand sind die Erdlinge in der Lage, den auf der Erde gestrandeten Bewohnern des Planeten Terango dabei zu helfen, in ihre Welt zurückzukehren, nicht ahnend, dass die Außerirdischen erneut bald der Hilfe Kalas, Orients und Loras bedürfen, denn auf Terango hat ein Despot namens Sectan die Macht ergriffen, der nur mit Hilfe der Menschen gestürzt werden kann. Und so finden sich kurz darauf Luc und seine Freunde auf einem gänzlich fremden Himmelskörper wieder. Ich muss gestehen, dass ich schon vor rund 30 Jahren kein Luc Orient-Fan war. Heute weiß ich wenigstens, warum ich mit den Geschichten wenig anfangen konnte, obgleich ich Science Fiction in Romanform verschlungen habe und nur wenig Comic-Serien vor mir sicher gewesen sind. Erstens sind die Storys nervtötend umständlich erzählt: bis auch nur der Hauch eines SF-Feelings aufkommt – vom "Sense of Wonder" ganz zu schweigen – dauert es anderthalb Alben; die ersten rund 60 Seiten sind an eine konventionelle, vorhersehbare Abenteuergeschichte mit sachtem Mystery-Einschlag regelrecht verschwendet, da sie sich in zahlreichen irdischen Nebensächlichkeiten und Details verliert, anstatt sich um coole Aliens, Raumschiffe und Waffen zu ranken. Als diese Elemente dann nach zäher Warterei auftauchen sind sie zweitens so langweilig visualisiert und konzipiert, dass der Begriff "enttäuschend" einem Euphemismus gleich kommt. Erst ab dem dritten Album, "Der Herrscher von Terango", wird eine sachte außerirdische Exotik in Figuren, Ambiente und Hintergründen erkennbar, die aber dennoch weit davon entfernt ist, einen vom Hocker zu hauen. Das Artwork selbst ist in der Anordnung der Bilder und der Erzählweise sehr cineastisch geprägt, wobei drittens die einzelnen Panels bedauerlicherweise insbesondere in den Figurenzeichnungen sehr statisch und hölzern wirken. Schlussendlich überzeugen aus heutiger Sicht die extrem eindimensionalen, stereotypen, schwarz-weißen Figuren und Rollenbilder nicht, wobei zum einen erschwerend hinzukommt, dass die Ähnlichkeiten mit der us-amerikanischen Space Opera um "Flash Gordon" geradezu plagiatorischen Charakter haben und es der Serie zum anderen an humorigen und/oder ironischen Momenten mangelt. Fazit: In jeder Hinsicht – visuell und erzählerisch – vollkommen veraltet; umständlich, langatmig und ohne den Sense of Wonder, der viele andere SF- und Phantastik-Serien auch jener Zeit auszeichnet. Interessant allenfalls für Nostalgiker und Comic-Historiker.

Wie Jacques Pessis in seinem redaktionellen Beitrag zu diesem ersten Band der "Luc Orient"-Gesamtausgabe erläutert, lagen der Serie in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts ganz profane Überlegungen Gregs – des damaligen Chefredakteurs des Tintin-Magazins – zu Grunde. Im Genre-Sortiment des Verlags, das von Western bis Funnies alles bot, fehlte ein Thema vollkommen: Science Fiction! Und das zu einer Zeit, in der die bspw. Geburt von Star Trek in den USA von einem wachsenden Interesse insbesondere der Jugend an Utopien und Technik zeugte.

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Der vorliegende Band enthält in einer Neuauflage die ersten vier Alben der Reihe 1. Die Feuerdrachen (Les dragons de feu;); 2. Die gefrorenen Sonnen (Les soleils de glace); 3. Der Herrscher von Terango (Le maître de Terango); 4. Der Planet der Angst (La planète de l'angoisse) -, die schon zuvor in Deutschland als Einzelalben von Bastei (ab 1983) und Carlsen (ab 1992) veröffentlicht wurden und die in Frankreich in Tintin in den Jahren 1967 bis 1969 erschienen.

Das Auftauchen eines tödlich strahlenden Minerals lässt bei Doktor Hugo Kala von der europäischen Wissenschaftsbehörde Eurokristall die Alarmglocken schellen. Der Gelehrte vermutet, dass das Gestein außerirdischen Ursprungs ist und bricht mit seinem jungen Kollegen Luc Orient sowie der Assistentin Lora in das irgendwo im Mittleren Osten gelegene Tal von Sher-Dahng auf, wo man die Mineralien gefunden hat, um ihren Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wilde Kreaturen, undurchschaubare Eingeborene sowie eine skrupelloser Gegenspieler – Doktor Argos – machen die Reise zu einem lebensgefährlichen Abenteuer, an dessen Ende dann aber tatsächlich die Begegnung mit einer außerirdischen Intelligenz steht.

Dank Kalas überragendem Verstand sind die Erdlinge in der Lage, den auf der Erde gestrandeten Bewohnern des Planeten Terango dabei zu helfen, in ihre Welt zurückzukehren, nicht ahnend, dass die Außerirdischen erneut bald der Hilfe Kalas, Orients und Loras bedürfen, denn auf Terango hat ein Despot namens Sectan die Macht ergriffen, der nur mit Hilfe der Menschen gestürzt werden kann. Und so finden sich kurz darauf Luc und seine Freunde auf einem gänzlich fremden Himmelskörper wieder.

Ich muss gestehen, dass ich schon vor rund 30 Jahren kein Luc Orient-Fan war. Heute weiß ich wenigstens, warum ich mit den Geschichten wenig anfangen konnte, obgleich ich Science Fiction in Romanform verschlungen habe und nur wenig Comic-Serien vor mir sicher gewesen sind.

Erstens sind die Storys nervtötend umständlich erzählt: bis auch nur der Hauch eines SF-Feelings aufkommt – vom "Sense of Wonder" ganz zu schweigen – dauert es anderthalb Alben; die ersten rund 60 Seiten sind an eine konventionelle, vorhersehbare Abenteuergeschichte mit sachtem Mystery-Einschlag regelrecht verschwendet, da sie sich in zahlreichen irdischen Nebensächlichkeiten und Details verliert, anstatt sich um coole Aliens, Raumschiffe und Waffen zu ranken.

Als diese Elemente dann nach zäher Warterei auftauchen sind sie zweitens so langweilig visualisiert und konzipiert, dass der Begriff "enttäuschend" einem Euphemismus gleich kommt. Erst ab dem dritten Album, "Der Herrscher von Terango", wird eine sachte außerirdische Exotik in Figuren, Ambiente und Hintergründen erkennbar, die aber dennoch weit davon entfernt ist, einen vom Hocker zu hauen.

Das Artwork selbst ist in der Anordnung der Bilder und der Erzählweise sehr cineastisch geprägt, wobei drittens die einzelnen Panels bedauerlicherweise insbesondere in den Figurenzeichnungen sehr statisch und hölzern wirken.

Schlussendlich überzeugen aus heutiger Sicht die extrem eindimensionalen, stereotypen, schwarz-weißen Figuren und Rollenbilder nicht, wobei zum einen erschwerend hinzukommt, dass die Ähnlichkeiten mit der us-amerikanischen Space Opera um "Flash Gordon" geradezu plagiatorischen Charakter haben und es der Serie zum anderen an humorigen und/oder ironischen Momenten mangelt.

Fazit: In jeder Hinsicht – visuell und erzählerisch – vollkommen veraltet; umständlich, langatmig und ohne den Sense of Wonder, der viele andere SF- und Phantastik-Serien auch jener Zeit auszeichnet. Interessant allenfalls für Nostalgiker und Comic-Historiker.

geschrieben am 28.09.2011 | 605 Wörter | 3587 Zeichen

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