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Gehört das so??!


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Rezension von

Martina Meier

Gehört das so??! Was ist das nur für ein komisches, missmutiges kleines Mädchen, das da mit einer viel zu großen Lacklederhandtasche durch die Gegend zieht und alle Menschen anbrüllt: „Gehört das so??“ Doch keiner kann ihr Antwort geben auf die Frage, denn eigentlich weiß niemand so genau, was das Mädchen eigentlich möchte. So hat sie irgendwann eine kleine Gefolgschaft im Rücken, die neugierig geworden ist – eine lange dünne Frau, einen dicken Mann, einen kleinen Mann, einen Teddybär, natürlich einen Hund – und wie es scheint einen allwissenden Erzähler, einen Flügelmensch, der weit über der Geschichte schwebt. Später dann traut sich die lange dünne Frau die alles entscheidende Frage zu stellen: „Was ist eigentlich mit dir los?“ Sie leitet damit die Wendung der Geschichte herbei, denn nun schreit das Mädchen laut heraus „Elvis ist tot!“ Nun, wer das bislang nicht mitbekommen hat, der hat irgendwie die Zeit verschlafen. Denkt man. Doch Halt! Es ist ja gar nicht jener Elvis gemeint, an den sicher alle zunächst beim Lesen des Untertitels dieses Buches gedacht haben. Von oben herab blicken nach diesem Aufschrei die Unstehenden zu dem kleinen Mädchen herab. Auf der großen grünen Wiese wirkt es so verloren. Sie öffnet ihre alte Omahandtasche und hier kommt er nun zum Vorschein: Elvis, ihr Elvis, der kleine gelbe Vogel des Kindes. Nun setzt sich ein Trauerzug in Bewegung. Das Mädchen vorneweg ist nicht mehr alleine, es hat Tröster in der Not. Und als sie die Geschichte ihres kleinen Freundes erzählen kann, da huscht ihr erstmals wieder ein Lächeln über das Gesicht. Nun weiß sie, dass ihr Elvis sicher gemeinsam mit „dem“ Elvis im Himmel singen wird. Ein wenig skurril wirken die Figuren Schössows schon. So ganz anders als man sich gemeinhin eine Trauergemeinde vorstellt. Denn darum geht es in diesem Buch natürlich vorrangig. Um den Tod eines geliebten Haustieres und dessen Bewältigung für ein Kind. Die Trauer, die Wut, die Verzweifelung werden deutlich – das Ausgeliefertsein an eine Situation, die man nicht ändern kann. Oftmals werden Kinder durch den Tod eines Tieres ja das erste Mal überhaupt mit dem Thema Endlichkeit des Lebens konfrontiert. Doch, und das ist so liebenswert an diesem Buch, die Kleine schafft es die Trauer zu überwinden, indem sie sich noch einmal in Gesellschaft verständiger Erwachsener mit dem Leben ihres Freundes beschäftigen kann. In der Trauer schließlich können alle sogar zusammen lachen – und das mag ein Hoffnungsschimmer dafür sein, dass mit dem Tod einer geliebten Person oder – wie in diesem Fall – eines geliebten Haustieres noch längst die gemeinsame Geschichte nicht zu Ende sein muss. Schließlich erinnert man sich ja auch an „den Elvis“ noch viele Jahre nach seinem Tod. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass das Kind über den Verstorbenen berichten kann, denn erst in dieser Situation keimt der Hoffnungsschimmer in der Schössow-Geschichte wieder auf. Peter Schössow, renommierter deutscher Illustrator, der auch schon für die Sendung mit der Maus gezeichnet hat, kommt in diesem Buch mit einer sehr reduzierten Sprache aus. Doch da, wo man seine Gefühle nicht ausdrücken kann, da fehlen eben oft die Worte und es bleibt nun ein gebrülltes „Gehört das so??!“ übrig. Dafür sind die Bilder umso aussagekräftiger und lassen nach dem Lesen oder Vorlesen auch eine weitere Diskussion zu dem Thema Tod und Sterben und über die Gefühle von Kindern zu.

Was ist das nur für ein komisches, missmutiges kleines Mädchen, das da mit einer viel zu großen Lacklederhandtasche durch die Gegend zieht und alle Menschen anbrüllt: „Gehört das so??“

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Doch keiner kann ihr Antwort geben auf die Frage, denn eigentlich weiß niemand so genau, was das Mädchen eigentlich möchte. So hat sie irgendwann eine kleine Gefolgschaft im Rücken, die neugierig geworden ist – eine lange dünne Frau, einen dicken Mann, einen kleinen Mann, einen Teddybär, natürlich einen Hund – und wie es scheint einen allwissenden Erzähler, einen Flügelmensch, der weit über der Geschichte schwebt.

Später dann traut sich die lange dünne Frau die alles entscheidende Frage zu stellen: „Was ist eigentlich mit dir los?“ Sie leitet damit die Wendung der Geschichte herbei, denn nun schreit das Mädchen laut heraus „Elvis ist tot!“

Nun, wer das bislang nicht mitbekommen hat, der hat irgendwie die Zeit verschlafen. Denkt man.

Doch Halt! Es ist ja gar nicht jener Elvis gemeint, an den sicher alle zunächst beim Lesen des Untertitels dieses Buches gedacht haben.

Von oben herab blicken nach diesem Aufschrei die Unstehenden zu dem kleinen Mädchen herab. Auf der großen grünen Wiese wirkt es so verloren. Sie öffnet ihre alte Omahandtasche und hier kommt er nun zum Vorschein: Elvis, ihr Elvis, der kleine gelbe Vogel des Kindes.

Nun setzt sich ein Trauerzug in Bewegung. Das Mädchen vorneweg ist nicht mehr alleine, es hat Tröster in der Not. Und als sie die Geschichte ihres kleinen Freundes erzählen kann, da huscht ihr erstmals wieder ein Lächeln über das Gesicht. Nun weiß sie, dass ihr Elvis sicher gemeinsam mit „dem“ Elvis im Himmel singen wird.

Ein wenig skurril wirken die Figuren Schössows schon. So ganz anders als man sich gemeinhin eine Trauergemeinde vorstellt. Denn darum geht es in diesem Buch natürlich vorrangig. Um den Tod eines geliebten Haustieres und dessen Bewältigung für ein Kind. Die Trauer, die Wut, die Verzweifelung werden deutlich – das Ausgeliefertsein an eine Situation, die man nicht ändern kann. Oftmals werden Kinder durch den Tod eines Tieres ja das erste Mal überhaupt mit dem Thema Endlichkeit des Lebens konfrontiert.

Doch, und das ist so liebenswert an diesem Buch, die Kleine schafft es die Trauer zu überwinden, indem sie sich noch einmal in Gesellschaft verständiger Erwachsener mit dem Leben ihres Freundes beschäftigen kann. In der Trauer schließlich können alle sogar zusammen lachen – und das mag ein Hoffnungsschimmer dafür sein, dass mit dem Tod einer geliebten Person oder – wie in diesem Fall – eines geliebten Haustieres noch längst die gemeinsame Geschichte nicht zu Ende sein muss. Schließlich erinnert man sich ja auch an „den Elvis“ noch viele Jahre nach seinem Tod. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass das Kind über den Verstorbenen berichten kann, denn erst in dieser Situation keimt der Hoffnungsschimmer in der Schössow-Geschichte wieder auf.

Peter Schössow, renommierter deutscher Illustrator, der auch schon für die Sendung mit der Maus gezeichnet hat, kommt in diesem Buch mit einer sehr reduzierten Sprache aus. Doch da, wo man seine Gefühle nicht ausdrücken kann, da fehlen eben oft die Worte und es bleibt nun ein gebrülltes „Gehört das so??!“ übrig. Dafür sind die Bilder umso aussagekräftiger und lassen nach dem Lesen oder Vorlesen auch eine weitere Diskussion zu dem Thema Tod und Sterben und über die Gefühle von Kindern zu.

geschrieben am 12.06.2005 | 546 Wörter | 2856 Zeichen

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