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Optimale Regeneration im Sport


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Rezension von

Ragan Tanger

Optimale Regeneration im Sport In der Ruhe kommt die Kraft Eine der erstaunlichsten Tatsachen unserer Bewegungs- und Freizeitgesellschaft ist das häufig marginale Wissen über die Fähigkeiten und Belastungsgrenzen des eigenen Körpers im Verhältnis zur Nutzung und Freude dessen. Die Angebote im Zeitschriftenmarkt, die Körper und quasi als Bonuspaket auch noch Geist und Seele mit fördern wollen, zeigen ein dermaßen frappierendes Maß an sportmedizinischem und orthopädischem Unwissen, dass es äußerst verwunderlich ist, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, die entsprechenden Verlage auf vorsätzliche Körperverletzung zu verklagen. Diese Behauptung fußt auf einer grundlegende Tatsache, nämlich eines empirischen und theoretisch fundierten Wissensfundus, den die Trainingslehre, die Biomechanik, die Sportwissenschaft (inklusive der Psychologie) und die Bewegungslehre seit mehreren Jahrzehnten halten. Das Meiste, was heutzutage als neu verkauft wird, ist ein alter Hut. Auch die optimale Regeneration im Sport, die Wolfgang Friedrich im Spitta-Verlag anbietet, hat Hans-Dietrich Harre schon vor vier Jahrzehnten als Mitbegründer der wissenschaftlichen Trainingslehre formuliert. Man mag (und sollte es auch) über die ideologischen und psychosozialen Aspekte von Harre, mittlerweile Professor im Ruhestand, nicht nur aus Sicht der zahlreichen Dopingopfer des DDR-Sportes entsetzt sein; seine Grundlagen der Trainingslehre sind nachwievor maßgeblich – und warum sollten sie es auch nicht sein. Der Mensch ist biologisch ein Tier, das vor Jahrtausenden und auch in Jahrtausenden noch den gleichen biochemischen und biomechanischen Gesetzmäßigkeiten folgt. Trotzdem oder gerade deshalb ist dieses hier vorliegende Buch sehr zu empfehlen. Denn es fasst in außergewöhnlich ruhiger, sympathischer und vor allen Dingen wissenschaftlich absolut klarer Spezifizierung die Bedeutung einer optimalen Regenration im Sport (egal ob Breiten- oder Freizeitsport) zusammen. Friedrich macht das souverän, baut seine Kapitel logisch auf, verwendet sehr hilfreiche Tabellen oder Diagramme und kennt sich zum Glück auch mit Psychologie und Ernährung aus. Hier wird das alte Gesetz des optimalen Wechselspiels zwischen Erholung und Belastung hervorragend dargestellt und bietet jedem Sportler ein profundes Verständnis, das sich sehr deutlich vom Rest der Literatur auf dem Markt abhebt. Kein Wunder findet sich just das in Sachen Beweglichkeit maßgebliche Buch (von Professor Freiwald) im Aufgebot des gleichen Verlages. Regenerieren ist nicht einfach nichts tun, sondern kann durch entsprechend Maßnahmen sinnvoll unterstützt oder behindert werden. Welche Maßnahmen für welche Sportart und für welchen Qualifikationsstand sinnvoll sind, wird hier jedem Leser ersichtlich. Ermüdungsursachen (physiologisch und psychologisch) werden nachvollziehbar und das Wunder der Trainingsplanung zum wichtigen Momentum. Vor allen Dingen im Bereich der Ernährung (hier stellt Friedrich äußerst überzeugend, weil gleichzeitig auch nüchtern, das Prinzip von Ivy vor) und weitere Regenrationsmaßnahmen wie Sauna, kalte Güsse oder Massagen werden plausibel dargestellt. Und auch hier wundert es erneut nicht, wenn Kneipps Kuriermaßnahmen auch 150 Jahre später noch das Nonplusultra darstellen. Naturmedizin nannte man es damals und es erinnert nicht nur, sondern macht deutlich, woher wir kommen und an welche Maßnahmen wir uns als Menschen halten sollten. Das einzige, wirklich marginale Kritikpünktchen wäre eine der Individualität des Menschen nicht immer gerecht werdenden Herangehensweise. Die Tipps zur Schlafhygiene mögen für den Frühaufsteher gesund sein, aber konstitutionell gibt es auch Menschen, die abends essen oder andere bestimmte Dinge tun und trotzdem gut schlafen können. Das aber nur am Rande, es bleibt ein wirklich hervorragendes, sich primär an der wissenschaftlichen Anthropologie orientierendes Fachbuch, das in seiner Ruhe, in seinem Wirklichkeitsbezug und seiner Strukturierung auf dem Markt seinesgleichen sucht. Endlich mal ein überzeugendes Buch, das die Trainingslehre versteht.

In der Ruhe kommt die Kraft

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Eine der erstaunlichsten Tatsachen unserer Bewegungs- und Freizeitgesellschaft ist das häufig marginale Wissen über die Fähigkeiten und Belastungsgrenzen des eigenen Körpers im Verhältnis zur Nutzung und Freude dessen. Die Angebote im Zeitschriftenmarkt, die Körper und quasi als Bonuspaket auch noch Geist und Seele mit fördern wollen, zeigen ein dermaßen frappierendes Maß an sportmedizinischem und orthopädischem Unwissen, dass es äußerst verwunderlich ist, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, die entsprechenden Verlage auf vorsätzliche Körperverletzung zu verklagen. Diese Behauptung fußt auf einer grundlegende Tatsache, nämlich eines empirischen und theoretisch fundierten Wissensfundus, den die Trainingslehre, die Biomechanik, die Sportwissenschaft (inklusive der Psychologie) und die Bewegungslehre seit mehreren Jahrzehnten halten.

Das Meiste, was heutzutage als neu verkauft wird, ist ein alter Hut. Auch die optimale Regeneration im Sport, die Wolfgang Friedrich im Spitta-Verlag anbietet, hat Hans-Dietrich Harre schon vor vier Jahrzehnten als Mitbegründer der wissenschaftlichen Trainingslehre formuliert. Man mag (und sollte es auch) über die ideologischen und psychosozialen Aspekte von Harre, mittlerweile Professor im Ruhestand, nicht nur aus Sicht der zahlreichen Dopingopfer des DDR-Sportes entsetzt sein; seine Grundlagen der Trainingslehre sind nachwievor maßgeblich – und warum sollten sie es auch nicht sein. Der Mensch ist biologisch ein Tier, das vor Jahrtausenden und auch in Jahrtausenden noch den gleichen biochemischen und biomechanischen Gesetzmäßigkeiten folgt.

Trotzdem oder gerade deshalb ist dieses hier vorliegende Buch sehr zu empfehlen. Denn es fasst in außergewöhnlich ruhiger, sympathischer und vor allen Dingen wissenschaftlich absolut klarer Spezifizierung die Bedeutung einer optimalen Regenration im Sport (egal ob Breiten- oder Freizeitsport) zusammen. Friedrich macht das souverän, baut seine Kapitel logisch auf, verwendet sehr hilfreiche Tabellen oder Diagramme und kennt sich zum Glück auch mit Psychologie und Ernährung aus. Hier wird das alte Gesetz des optimalen Wechselspiels zwischen Erholung und Belastung hervorragend dargestellt und bietet jedem Sportler ein profundes Verständnis, das sich sehr deutlich vom Rest der Literatur auf dem Markt abhebt. Kein Wunder findet sich just das in Sachen Beweglichkeit maßgebliche Buch (von Professor Freiwald) im Aufgebot des gleichen Verlages.

Regenerieren ist nicht einfach nichts tun, sondern kann durch entsprechend Maßnahmen sinnvoll unterstützt oder behindert werden. Welche Maßnahmen für welche Sportart und für welchen Qualifikationsstand sinnvoll sind, wird hier jedem Leser ersichtlich. Ermüdungsursachen (physiologisch und psychologisch) werden nachvollziehbar und das Wunder der Trainingsplanung zum wichtigen Momentum. Vor allen Dingen im Bereich der Ernährung (hier stellt Friedrich äußerst überzeugend, weil gleichzeitig auch nüchtern, das Prinzip von Ivy vor) und weitere Regenrationsmaßnahmen wie Sauna, kalte Güsse oder Massagen werden plausibel dargestellt. Und auch hier wundert es erneut nicht, wenn Kneipps Kuriermaßnahmen auch 150 Jahre später noch das Nonplusultra darstellen. Naturmedizin nannte man es damals und es erinnert nicht nur, sondern macht deutlich, woher wir kommen und an welche Maßnahmen wir uns als Menschen halten sollten.

Das einzige, wirklich marginale Kritikpünktchen wäre eine der Individualität des Menschen nicht immer gerecht werdenden Herangehensweise. Die Tipps zur Schlafhygiene mögen für den Frühaufsteher gesund sein, aber konstitutionell gibt es auch Menschen, die abends essen oder andere bestimmte Dinge tun und trotzdem gut schlafen können. Das aber nur am Rande, es bleibt ein wirklich hervorragendes, sich primär an der wissenschaftlichen Anthropologie orientierendes Fachbuch, das in seiner Ruhe, in seinem Wirklichkeitsbezug und seiner Strukturierung auf dem Markt seinesgleichen sucht. Endlich mal ein überzeugendes Buch, das die Trainingslehre versteht.

geschrieben am 23.11.2011 | 545 Wörter | 3506 Zeichen

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