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Zombies: Tod und Agonie


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Rezension von

Frank Drehmel

Tod und Agonie Obgleich oder weil Autor Olivier Peru den durch und durch durchschnittlichen Langeweiler Sam Coleman zunächst und offiziell als Hauptprotagonisten seiner Zombie-Reihe - und damit als Identifikationsfigur für jeden Couch-Potato - aufgebaut hat, war schon im ersten Album der kanadische B-Movie-Mime Serge Lapointe der deutlich interessantere Charakter. Und so nimmt es auch angesichts eines Serienkonzeptes, dem einzig die Überlegung zu Grunde zu liegen scheint, auf der Zombie-Welle mitschwimmend, welche insbesondere in den USA das Comic heimsucht, den pekuniären Nutzen zu optimieren, nicht wunder, dass dem coolen, charismatischen Lapointe ein Prequel spendiert wird, welches gleichsam en passant noch einige Hintergrundinformationen zur Zombie-Pandemie liefert. Einmal mehr ist Serge Lapointe gezwungen, auf einer billigen Horror-Convention – diesmal im im schönen Sankt Petersburg - seine Haut zu Markte zu tragen, wobei sein Selbsthass und Selbstverachtung ihn dann doch nicht so weit treiben, dass er den schönen Dingen rund um die Convention – Alkohol und weiblichen Fans – eine Absage erteilt. Doch schon in der Bar seines Hotels laufen im Hintergrund besorgniserregende Nachrichten über eine weltweite Seuche; und als er nach einer durchzechten und durchhurten Nacht aus dem Fenster seines Zimmers blickt, bietet sich ihm, für den Horror bisher nur ein Geschäft war, ein Bild des Grauens: Horden Untoter wandeln durch die Straßen und schlagen ihre Zähne in die Lebenden, die dem Ansturm nichts entgegenzusetzen haben. Während die russische Führung Militär in die heimgesuchte Stadt entsendet, versucht der Schauspieler gemeinsam mit einigen Gästen dem Gefängnis des Hotels zu entkommen. Es beginnt eine Tour de Force durch eine zerfallende Stadt, die schließlich vor dem vom Militär abgeriegelten Flughafen endet. Dank seiner Bekanntheit und mit Hilfe seines Agenten gelingt es Lapointe zwar, den letzten begehrten Platz auf einen Evakuierungsflug zu ergattern, aber der von Gewissensbissen und Selbstzweifeln geschüttelte Mime überlässt den einer Frau mit zwei kleinen Kindern. Kurz danach fallen die Zäune und Befestigungen des Airports unterm dem gewaltigen Ansturm der Zombies und für Lapointe beginnt erneut der Kampf um das nackte Überleben. Es wäre schön gewesen, wenn das Prequel zur Serie die Erwartungen, die sich angesichts der ersten beiden regulären Alben herauskristallisierten, nicht erfüllt hätte. Bedauerlicherweise jedoch erfüllt die vorliegende Nullnummer diese Erwartungen sogar über. Nicht nur, dass die gesamte Story bis hinunter in einzelne Szenen und Sequenzen für jeden Genre-Fan vollkommen vorhersehbar ist und nicht einen einzigen wirklich originellen, neuen Blickwinkel bietet, auch die Figur des Serge Lapointe wird ihres coolen Nimbus' beraubt. Der Mime erscheint als lamoryanter Poser, der lediglich eine neue Rolle gefunden zu haben glaubt; wahrhaft emotionale Momente – nicht das Schockgedöns - sind in Perus Story Mangelware. Die Hintergrundinformationen über die Pandemie, zu Inkubationszeit und Symptomatik der Virusinfektionen sind allenfalls ganz nette Staffage, bei näherer Betrachtung jedoch vollkommen überflüssig, unterscheiden sie sich doch durch nichts von den gängigen Stereotypen, die seit Romeros „Night of the Living Dead“ durch das Genre geistern. Die Schwäche des Artworks liegt nach wie vor in den Einstellungsgrößen: bei Supertotalen, Totalen und Halbtotalen verlieren sich Emotionen wie Verzweiflung, Mitgefühl oder Angst im räumlichen Nirwana und in der Vielzahl der dargestellten Figuren. Selbst eine düster-trübe Koloration sowie liebevoll gestaltete Details generieren daher keine wirklich bedrückende, fordernde Atmosphäre, sondern lassen die Story auch visuell eher dahinplätschern. Fazit: Weder inhaltlich noch visuell eine Offenbarung. Immerhin ist das Artwork gefälliger als die durch und durch vorhersehbare Nullachtfünfzehn-Geschichte.

Obgleich oder weil Autor Olivier Peru den durch und durch durchschnittlichen Langeweiler Sam Coleman zunächst und offiziell als Hauptprotagonisten seiner Zombie-Reihe - und damit als Identifikationsfigur für jeden Couch-Potato - aufgebaut hat, war schon im ersten Album der kanadische B-Movie-Mime Serge Lapointe der deutlich interessantere Charakter. Und so nimmt es auch angesichts eines Serienkonzeptes, dem einzig die Überlegung zu Grunde zu liegen scheint, auf der Zombie-Welle mitschwimmend, welche insbesondere in den USA das Comic heimsucht, den pekuniären Nutzen zu optimieren, nicht wunder, dass dem coolen, charismatischen Lapointe ein Prequel spendiert wird, welches gleichsam en passant noch einige Hintergrundinformationen zur Zombie-Pandemie liefert.

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Einmal mehr ist Serge Lapointe gezwungen, auf einer billigen Horror-Convention – diesmal im im schönen Sankt Petersburg - seine Haut zu Markte zu tragen, wobei sein Selbsthass und Selbstverachtung ihn dann doch nicht so weit treiben, dass er den schönen Dingen rund um die Convention – Alkohol und weiblichen Fans – eine Absage erteilt.

Doch schon in der Bar seines Hotels laufen im Hintergrund besorgniserregende Nachrichten über eine weltweite Seuche; und als er nach einer durchzechten und durchhurten Nacht aus dem Fenster seines Zimmers blickt, bietet sich ihm, für den Horror bisher nur ein Geschäft war, ein Bild des Grauens: Horden Untoter wandeln durch die Straßen und schlagen ihre Zähne in die Lebenden, die dem Ansturm nichts entgegenzusetzen haben.

Während die russische Führung Militär in die heimgesuchte Stadt entsendet, versucht der Schauspieler gemeinsam mit einigen Gästen dem Gefängnis des Hotels zu entkommen. Es beginnt eine Tour de Force durch eine zerfallende Stadt, die schließlich vor dem vom Militär abgeriegelten Flughafen endet. Dank seiner Bekanntheit und mit Hilfe seines Agenten gelingt es Lapointe zwar, den letzten begehrten Platz auf einen Evakuierungsflug zu ergattern, aber der von Gewissensbissen und Selbstzweifeln geschüttelte Mime überlässt den einer Frau mit zwei kleinen Kindern.

Kurz danach fallen die Zäune und Befestigungen des Airports unterm dem gewaltigen Ansturm der Zombies und für Lapointe beginnt erneut der Kampf um das nackte Überleben.

Es wäre schön gewesen, wenn das Prequel zur Serie die Erwartungen, die sich angesichts der ersten beiden regulären Alben herauskristallisierten, nicht erfüllt hätte. Bedauerlicherweise jedoch erfüllt die vorliegende Nullnummer diese Erwartungen sogar über. Nicht nur, dass die gesamte Story bis hinunter in einzelne Szenen und Sequenzen für jeden Genre-Fan vollkommen vorhersehbar ist und nicht einen einzigen wirklich originellen, neuen Blickwinkel bietet, auch die Figur des Serge Lapointe wird ihres coolen Nimbus' beraubt. Der Mime erscheint als lamoryanter Poser, der lediglich eine neue Rolle gefunden zu haben glaubt; wahrhaft emotionale Momente – nicht das Schockgedöns - sind in Perus Story Mangelware.

Die Hintergrundinformationen über die Pandemie, zu Inkubationszeit und Symptomatik der Virusinfektionen sind allenfalls ganz nette Staffage, bei näherer Betrachtung jedoch vollkommen überflüssig, unterscheiden sie sich doch durch nichts von den gängigen Stereotypen, die seit Romeros „Night of the Living Dead“ durch das Genre geistern.

Die Schwäche des Artworks liegt nach wie vor in den Einstellungsgrößen: bei Supertotalen, Totalen und Halbtotalen verlieren sich Emotionen wie Verzweiflung, Mitgefühl oder Angst im räumlichen Nirwana und in der Vielzahl der dargestellten Figuren. Selbst eine düster-trübe Koloration sowie liebevoll gestaltete Details generieren daher keine wirklich bedrückende, fordernde Atmosphäre, sondern lassen die Story auch visuell eher dahinplätschern.

Fazit: Weder inhaltlich noch visuell eine Offenbarung. Immerhin ist das Artwork gefälliger als die durch und durch vorhersehbare Nullachtfünfzehn-Geschichte.

geschrieben am 25.07.2012 | 541 Wörter | 3365 Zeichen

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