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Sweet Tooth, Bd. 1: Aus dem tiefen Wald


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Rezension von

Frank Drehmel

Aus dem tiefen Wald Tief in den verschneiten Wäldern Nebraskas fristen der neunjährige Gus und sein Vater ein karges und einsames Dasein. Den Kontakt zu Menschen, von denen es nach einer Pandemie ohnehin nicht mehr allzu viele gibt, meiden sie, denn Gus gehört zu einer neuen Spezies von Tier-Mensch-Hybriden, die – im Gegensatz zu den reinen Menschen – gegen die immer noch grassierende Seuche immun zu sein scheinen. Als sein Vater eines Tages kurz vor dem heran nahenden Frühling stirbt, verliert Gus nicht nur einen gottesfürchtigen Lehrer, sondern den einzigen Menschen, mit dem er jemals gesprochen hat. Und so verlässt der Kleine in den ersten warmen Tagen bewaffnet mit einer Schleuder die Blockhütte, die bis dahin sein Heim war. Doch er kommt nicht allzu weit, denn draußen erwarten ihn Jäger. Jäger, die nicht das Wild jagen, das Gus kennt, sondern Menschen wie ihn. Bevor sie ihn jedoch „erlegen“ können, greift ein weiterer Mann ein; ein vierschrötiger, harter Kerl, der sich, nachdem er die beiden Jäger erledigt hat, als Jepperd vorstellt. Als Jepperd Gus anbietet, ihn in ein Reservat für Halbtier-Kinder zu bringen, willigt der Junge nach einem Moment des Zögerns ein. So reiten bald darauf der Mann und der Junge durch ein Land des Todes und des Verfalls, durch mit Leichen gepflasterte Städte, über leere Straßen, auf denen nicht nur tierische Monster lauern, sondern auch Ungeheuer in Menschengestalt. Und auch Jepperd ist nicht der gute Mensch, der er zu sein vorgibt. In klaren, skizzenhaften, regelrecht spartanischen Bildern und mit wenigen, lakonischen Worten erzählt Lemire eine gleichermaßen einfache und ruhige, wie auch vom ersten Panel an fesselnde Geschichte. Die Story überzeugt dabei – bisher – weniger durch ihren düsteren und tragischen Grundansatz, folgt der doch ausgetretenen postapokalyptischen Pfaden, als vielmehr durch die beiden – auch visuell – präsenten, starken Hauptprotagonisten, den naiven und wissbegierigen Jungen und den bei aller zur Schau gestellten Brutalität und Härte erstaunlich gefühlvollen Mann, sowie der intensiven, fast schon symbiotischen Beziehung der beiden extrem ungleichen Charaktere. Im gleichen Maße, wie Gus Jepperd um des Schutzes willen braucht, braucht der Mann den Jungen, um seine Menschlichkeit nicht zu verlieren. Fazit: Eine ruhige, fast schon lakonische Story, die nichtsdestotrotz den Leser ob ihrer intensiven Atmosphäre, der Tragik und der Dramatik, den ausdrucksstarken Bildern sowie den insgesamt äußerst starken Figuren den Leser vom ersten Bild an in ihren Bann schlägt.

Tief in den verschneiten Wäldern Nebraskas fristen der neunjährige Gus und sein Vater ein karges und einsames Dasein. Den Kontakt zu Menschen, von denen es nach einer Pandemie ohnehin nicht mehr allzu viele gibt, meiden sie, denn Gus gehört zu einer neuen Spezies von Tier-Mensch-Hybriden, die – im Gegensatz zu den reinen Menschen – gegen die immer noch grassierende Seuche immun zu sein scheinen.

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5
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Als sein Vater eines Tages kurz vor dem heran nahenden Frühling stirbt, verliert Gus nicht nur einen gottesfürchtigen Lehrer, sondern den einzigen Menschen, mit dem er jemals gesprochen hat. Und so verlässt der Kleine in den ersten warmen Tagen bewaffnet mit einer Schleuder die Blockhütte, die bis dahin sein Heim war. Doch er kommt nicht allzu weit, denn draußen erwarten ihn Jäger. Jäger, die nicht das Wild jagen, das Gus kennt, sondern Menschen wie ihn. Bevor sie ihn jedoch „erlegen“ können, greift ein weiterer Mann ein; ein vierschrötiger, harter Kerl, der sich, nachdem er die beiden Jäger erledigt hat, als Jepperd vorstellt. Als Jepperd Gus anbietet, ihn in ein Reservat für Halbtier-Kinder zu bringen, willigt der Junge nach einem Moment des Zögerns ein.

So reiten bald darauf der Mann und der Junge durch ein Land des Todes und des Verfalls, durch mit Leichen gepflasterte Städte, über leere Straßen, auf denen nicht nur tierische Monster lauern, sondern auch Ungeheuer in Menschengestalt. Und auch Jepperd ist nicht der gute Mensch, der er zu sein vorgibt.

In klaren, skizzenhaften, regelrecht spartanischen Bildern und mit wenigen, lakonischen Worten erzählt Lemire eine gleichermaßen einfache und ruhige, wie auch vom ersten Panel an fesselnde Geschichte. Die Story überzeugt dabei – bisher – weniger durch ihren düsteren und tragischen Grundansatz, folgt der doch ausgetretenen postapokalyptischen Pfaden, als vielmehr durch die beiden – auch visuell – präsenten, starken Hauptprotagonisten, den naiven und wissbegierigen Jungen und den bei aller zur Schau gestellten Brutalität und Härte erstaunlich gefühlvollen Mann, sowie der intensiven, fast schon symbiotischen Beziehung der beiden extrem ungleichen Charaktere. Im gleichen Maße, wie Gus Jepperd um des Schutzes willen braucht, braucht der Mann den Jungen, um seine Menschlichkeit nicht zu verlieren.

Fazit: Eine ruhige, fast schon lakonische Story, die nichtsdestotrotz den Leser ob ihrer intensiven Atmosphäre, der Tragik und der Dramatik, den ausdrucksstarken Bildern sowie den insgesamt äußerst starken Figuren den Leser vom ersten Bild an in ihren Bann schlägt.

geschrieben am 29.01.2013 | 386 Wörter | 2200 Zeichen

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