ISBN | 3770434722 | |
Buchreihe | Die Korsaren des Alkibiades | |
Autoren | Ãric Liberge , Denis P. Filippi | |
Verlag | Ehapa Comic Collection | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 56 | |
Erscheinungsjahr | 2011 | |
Extras | - |
Lagen die PlĂ€ne Alkibiades' bisher im Dunkeln, so erfahren die Mitglieder des Teams auf der Insel Yaku-Shima am Hofe des Daymios Hirugawa nun endlich, was hinter den Machenschaften der gleichermaĂen skrupellosen wie mĂ€chtigen Organisation steht: das englische Königshaus soll gestĂŒrzt werden und an dessen Stelle ein Gelehrten-Gremium gemÀà Platons Idee der Philosophenherrschaft die Geschicke des Empires lenken; zugleich sollen die USA heim ins Reich geholt und eine neue Weltordnung aus der Taufe gehoben werden.
Als der Palast des Daymios von den Truppen des Kaisers angegriffen und der FĂŒrst tödlich verwundet wird, kann das Team zwar auf einem Schiff fliehen, muss jedoch Peter zunĂ€chst zurĂŒckgelassen. Es dauert allerdings nicht lange, bis der junge Mann per Unterseeboot zu seinen Kameraden stöĂt, zwei veritable Ăberraschungen im GepĂ€ck: seine wahre IdentitĂ€t und Auftrag sowie seinen Vater, von dem er sich ursprĂŒnglich losgesagt haben will. Diese Wendung der Ereignisse zwingt eine Alkibiades treu ergebene Person, sich ebenfalls zu offenbaren, sodass der Krieg nun inmitten ihrer Reihen angekommen ist.
Nachdem sich die Lage etwas entspannt hat, beschlieĂt man, den Kaiserpalast in der Hauptstadt Edo zu infiltrieren, um dort kompromittierende Informationen ĂŒber Alkibiades und ihre WeltherrschaftsplĂ€ne zu stehlen. Doch das Vorhaben und die anschlieĂende Flucht enden mit der Gefangennahme der Dissidenten durch die Organisation, vertreten durch den brutalen, berechnenden alten Dekan.
In erzĂ€hlerischer Hinsicht knĂŒpft dieser fĂŒnfte und abschlieĂende Band des ersten Alkibiades-Zyklus â TatsĂ€chlich! Der Autor droht unverhohlen mit mehr Machwerken dieser Art! - nahtlos an die VorgĂ€nger-Alben an, sodass man nicht weiĂ, ob man weinen oder angesichts so demonstrativ zur Schau gestellten Nicht-Könnens staunen sollte. Selbst wenn wir zu Gunsten Filippis annehmen, dass auch die seltsamsten, absonderlichsten und unplausibelsten WeltbeherrschungplĂ€ne unterhaltsam sein können â warum sonst schau man sich âPinky and the Brainâ, âKim Possibleâ, âDer Wunschpunschâ oder den eher klassischen Superhelden-Stoff im Fernsehen an oder liest entsprechende Comics? -, endet das Wohlwollen in dem Moment, ab dem man der Handlung, ihren wahnsinnig wahnsinnigen oder wahnsinnig strunzdĂ€mlichen Protagonisten, Wendungen und Endungen nicht mehr folgen kann. Im vorliegenden Band beginnt die Lossagung des Autors von jeglicher inhĂ€renter Logik, PlausibilitĂ€t und Nachvollziehbarkeit sowie von seinen Charaktere ab etwa Seite 8 und endet auf Seite 56. Bedauerlicherweise kommt in diesem Wirrwarr aus RĂ€tseln und Nicht-RĂ€tseln, aus SprĂŒngen und Volten, aus kindischer Weltanschauung kindischer Protagonisten und Ă€uĂerster BrutalitĂ€t jegliche erzĂ€hlerische Spannung unter die RĂ€der, sodass einem als Leser ein gewisser Fatalismus abgenötigt wird, aus dem heraus man die Texte und die miserable Dramaturgie als notwendige Ăbel des endgeilen Artworks ertrĂ€gt.
Auch wenn sich in diesem letzten Band die BildbezĂŒge an der einen oder anderen Stelle nicht auf Anhieb erschlieĂen, so ist auch diesmal die kĂŒnstlerische Inszenierung der zahlreichen KĂ€mpfe mit ihren Steampunk-Elementen ein Augenschmaus, eine regelrechte Symphonie aus Dynamik und AtmosphĂ€re, in der der es neben den â zuweilen fotorealistischen - Details eben auch auf das groĂe Ganze ankommt.
Fazit: Einerseits muss man geradezu erleichtert sein, dass diese unendlich anstrengende, wirre, unplausible und erzĂ€hlerisch langweilige Story vorerst ihr Ende gefunden hat; anderseits werde ich das Artwork Liberges, das fĂŒr das Steampunk-Genre MaĂstĂ€be setzen konnte, schmerzlich vermissen.
geschrieben am 18.06.2013 | 504 Wörter | 3205 Zeichen
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