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Alunys' Expedition durch Troy


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Rezension von

Frank Drehmel

Alunys' Expedition durch Troy Am Konservatorium von Eckmül, dem bedeutendsten Gebäude der Stadt, wird nicht nur gelehrt, sondern auch handfest geforscht; so handfest, dass Explosionen, die mindestens einzelne Räume des Prunkbaus in Schutt und Asche legen, gleichsam an der Tagesordnung sind. Urheber der jüngsten magischen Detonation ist der alte weise Alunys, der bei diesem Vorfall nicht nur sein Laboratorium zerlegt, sondern auch einen Teil seiner Identität mit seinem katzenartigen Haustier namens Shäba tauscht. Die Folge dieser Geistesteilung ist, dass sich Alunys nunmehr nicht in der Lage sieht, das Ganze rückgängig zu machen, da ein Teil seines Wissens in Shäba brachliegt und ein Plausch mit dem Tierchen über den vermasselten Zauber an linguistischen Hemmnissen scheitern. Da sich in Eckmüll keine übersetzerischen Koryphäen selbst in den Spelunken des Hafenviertels auftreiben lassen, die Katzisch in Menschisch übersetzen können, muss es eine Such-Expedition zum Archipel Haggatoe richten, denn dort soll der Krobatriderus – eine Art Erdbeere – den Reisende in die Lage versetzen, sämtliche tierische und menschliche Sprachen zu verstehen. Alunys' Problem: es sind keine Forschungsgelder für ein solches Unterfangen mehr frei. Dank einer Portion Schlauheit und Skrupellosigkeit gelingt es dem Weisen dennoch, gen Haggatoe aufzubrechen, begleitet von Shäba sowie zwei Studenten, dem gleichermaßen ehrgeizigen wie elitären und nervtötenden Lakhäf und der gleichermaßen emanzipierten wie neugierig und nervtötenden Marikiri. Zunächst verläuft - abgesehen vom Nervtöten - die Reise ohne größere Vorfälle; im Zornigen Meer jedoch ist es mit der Ruhe vorbei, als die drei Forscher Piraten in die Hände fallen. Allein Marikiris Geschwätzigkeit ist es zu verdanken, dass sie dieses Zwischenspiel mehr oder weniger unbeschadet überstehen und schließlich den Archipel erreichen. Als sich hier herausstellt, dass ein Krobatriderus mitnichten eine Erdbeere ist, musst zunächst jedoch umgedacht werden. Dank der illustrativen Chronologie auf dem Vor- und Nachsatz des Albums wird der Leser in die Lage versetzt, Alunys Expedition im Jahre 3200 zeitlich zu verorten. Nicht, dass das bei diesem One-Shot handlungsseitig irgendeine Rolle spielte, aber es befriedigt zumindest die Neugier angesichts einer mittlerweile ans Unübersichtliche grenzenden Anzahl vom Troy-Comics. Auch wenn das Troy-Universum mit jedem weiteren Ohne-Shot und jeder weiteren Serie komplexer und unübersichtlicher wird, so kann sich der Leser eines sicher sein: die Geschichten sind immer voller Humor, wobei der im vorliegenden Comic eher deftigerer Natur und in seinem vermittelten Frauenbild nicht sonderlich politisch korrekt ist. Scheißegal! Es ist einfach urkomisch, wenn bspw. Marikiri den Piraten, der sie ebenen vergewaltigen wollte, psychotherapiert. Und auch ansonsten dominieren leichte, spritzige und pointierte Dialoge, die zähneknirschende Zusammenarbeit von dreieinhalb sehr unterschiedlichen Charakteren. Das Artwork Éric Cartiers ist gewöhnungsbedürftig. Die Ausarbeitung der Figuren ist eher grob und reduziert, die Gesichter und Mimiken oftmals toonhaft überzeichnet und eher hölzern; wirklich lebendig werden die Bilder erst durch die Fülle an mehr oder weniger skurrilen Details, wobei der geschwungene Strich und die satte Koloration den Bildern eine eigenständige Dynamik und regelrechten Charme verleihen. Als kleines Schmankerl bietet das Album im 8-seitigen Anhang einen urkomischen, illustrierten Textbeitrag, in Form fiktiver persönlicher Expeditions-Notizen Lakhäfs von Sagxufrone. Fazit: Eine typisches Troy-Comic: unterhaltsam, federleicht, witzig und in quirlige, lebendige Bilder gebannt. Wer Funnies liebt, liegt mit diesem Album nicht falsch.

Am Konservatorium von Eckmül, dem bedeutendsten Gebäude der Stadt, wird nicht nur gelehrt, sondern auch handfest geforscht; so handfest, dass Explosionen, die mindestens einzelne Räume des Prunkbaus in Schutt und Asche legen, gleichsam an der Tagesordnung sind.

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Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Urheber der jüngsten magischen Detonation ist der alte weise Alunys, der bei diesem Vorfall nicht nur sein Laboratorium zerlegt, sondern auch einen Teil seiner Identität mit seinem katzenartigen Haustier namens Shäba tauscht. Die Folge dieser Geistesteilung ist, dass sich Alunys nunmehr nicht in der Lage sieht, das Ganze rückgängig zu machen, da ein Teil seines Wissens in Shäba brachliegt und ein Plausch mit dem Tierchen über den vermasselten Zauber an linguistischen Hemmnissen scheitern.

Da sich in Eckmüll keine übersetzerischen Koryphäen selbst in den Spelunken des Hafenviertels auftreiben lassen, die Katzisch in Menschisch übersetzen können, muss es eine Such-Expedition zum Archipel Haggatoe richten, denn dort soll der Krobatriderus – eine Art Erdbeere – den Reisende in die Lage versetzen, sämtliche tierische und menschliche Sprachen zu verstehen. Alunys' Problem: es sind keine Forschungsgelder für ein solches Unterfangen mehr frei.

Dank einer Portion Schlauheit und Skrupellosigkeit gelingt es dem Weisen dennoch, gen Haggatoe aufzubrechen, begleitet von Shäba sowie zwei Studenten, dem gleichermaßen ehrgeizigen wie elitären und nervtötenden Lakhäf und der gleichermaßen emanzipierten wie neugierig und nervtötenden Marikiri. Zunächst verläuft - abgesehen vom Nervtöten - die Reise ohne größere Vorfälle; im Zornigen Meer jedoch ist es mit der Ruhe vorbei, als die drei Forscher Piraten in die Hände fallen. Allein Marikiris Geschwätzigkeit ist es zu verdanken, dass sie dieses Zwischenspiel mehr oder weniger unbeschadet überstehen und schließlich den Archipel erreichen. Als sich hier herausstellt, dass ein Krobatriderus mitnichten eine Erdbeere ist, musst zunächst jedoch umgedacht werden.

Dank der illustrativen Chronologie auf dem Vor- und Nachsatz des Albums wird der Leser in die Lage versetzt, Alunys Expedition im Jahre 3200 zeitlich zu verorten. Nicht, dass das bei diesem One-Shot handlungsseitig irgendeine Rolle spielte, aber es befriedigt zumindest die Neugier angesichts einer mittlerweile ans Unübersichtliche grenzenden Anzahl vom Troy-Comics.

Auch wenn das Troy-Universum mit jedem weiteren Ohne-Shot und jeder weiteren Serie komplexer und unübersichtlicher wird, so kann sich der Leser eines sicher sein: die Geschichten sind immer voller Humor, wobei der im vorliegenden Comic eher deftigerer Natur und in seinem vermittelten Frauenbild nicht sonderlich politisch korrekt ist. Scheißegal! Es ist einfach urkomisch, wenn bspw. Marikiri den Piraten, der sie ebenen vergewaltigen wollte, psychotherapiert. Und auch ansonsten dominieren leichte, spritzige und pointierte Dialoge, die zähneknirschende Zusammenarbeit von dreieinhalb sehr unterschiedlichen Charakteren.

Das Artwork Éric Cartiers ist gewöhnungsbedürftig. Die Ausarbeitung der Figuren ist eher grob und reduziert, die Gesichter und Mimiken oftmals toonhaft überzeichnet und eher hölzern; wirklich lebendig werden die Bilder erst durch die Fülle an mehr oder weniger skurrilen Details, wobei der geschwungene Strich und die satte Koloration den Bildern eine eigenständige Dynamik und regelrechten Charme verleihen.

Als kleines Schmankerl bietet das Album im 8-seitigen Anhang einen urkomischen, illustrierten Textbeitrag, in Form fiktiver persönlicher Expeditions-Notizen Lakhäfs von Sagxufrone.

Fazit: Eine typisches Troy-Comic: unterhaltsam, federleicht, witzig und in quirlige, lebendige Bilder gebannt. Wer Funnies liebt, liegt mit diesem Album nicht falsch.

geschrieben am 26.11.2013 | 509 Wörter | 3264 Zeichen

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