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Und die Wasser nahmen überhand


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Rezension von

Frank Drehmel

Und die Wasser nahmen überhand Dank des tatkräftigen Eingreifens der verbannten Engel, denen der Tod auf dem Schlachtfeld Erlösung und eine Rückkehr in den Himmel verheißt, können Noah und die Seinen das Heer Akkads zurückschlagen. Doch nicht jeder kann sich über den Sieg freuen, denn der Patriarch verweigert der Geliebten Hams, Na'eltamuk, den Schutz der Arche und schickt sie vor den Augen seines Sohnes zum Sterben fort. Während sich die Tore des Schiffs schließen, unterdrücken die Engel mit brutaler Rücksichtslosigkeit das letzte Aufflackern von Widerstand der verzweifelten, vom Ertrinkungstod bedrohten Menschen. Als schließlich die Wasser das Schiff davon tragen, erweist sich Noah ein ums andere Mal als grausam und mitleidslos in der konsequenten Weigerung, selbst Frauen und Kinder vor dem Ertrinken zu bewahren. Nicht zuletzt dieses und die von religiösem Wahn getragenen Rechtfertigungen für seine Grausamkeit führen zum Bruch Noahs mit seinem Sohn Ham. In Folge dessen teilt der Junge seinem Vater auch nicht mit, dass unten im Schiff der verletzte Akkad liegt, der unmittelbar nach dem Gemetzel heimlich an Bord flüchten konnte. Der schlaue Heerführer weiß die Entzweiung von Vater und Sohn zu nutzen, indem er Sams Hass anstachelt und ihn dazu überredet, gemeinsam mit ihm Noah zu töten. Und als es schließlich zum Showdown zischen den beiden Männern kommt, ist an dem Jungen, seine Seite zu wählen. Wie schon die beiden ersten Bände wartet auch das dritte Album mit einer extrem einfachen, an der Grenze zur Debilität liegenden Story auf, die sich im Wesentlichen auf vorhersehbare, langweilige Action, garniert mit ein bisschen Küchentischpsychologie, beschränkt. Im Gegensatz zum bisherigen Tenor gibt es an der religionstümelnden Front ein klein wenig mehr Licht, denn dadurch, dass Aronofsky Noah gleichsam als fanatischen Psychopathen zeichnet, dem Gottes Genozid am Arsch vorbeigeht, offenbart er eine gewisse Distanz zur traditionellen Lesart der Bibel. Bedauerlicherweise hat der Autor jedoch nicht die Cojones, sich klar zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie zu positionieren, sondern ergießt sich in einem wohlfeilen „sowohl ..., als auch ...“. Stellt die Geschichte unterm Strich als eine fortgesetzte und erwartete Enttäuschung dar, so ist das Artwork wiederum exzellent. Kraftvoll, roh, expressiv inszeniert Henrichon eine primitive Brutalität, die an beste „Sword & Sorcery“ erinnert. Und in der Tat gleicht Noah – abgesehen vom Fünf-Tage-Bart – visuell einem Conan-Klon. Fazit: Auch im dritten Band stehen sich tumbe, langweilige Story und exzellentes, expressives Artwork geradezu antagonistisch gegenüber.

Dank des tatkräftigen Eingreifens der verbannten Engel, denen der Tod auf dem Schlachtfeld Erlösung und eine Rückkehr in den Himmel verheißt, können Noah und die Seinen das Heer Akkads zurückschlagen.

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Buchtitel
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Doch nicht jeder kann sich über den Sieg freuen, denn der Patriarch verweigert der Geliebten Hams, Na'eltamuk, den Schutz der Arche und schickt sie vor den Augen seines Sohnes zum Sterben fort. Während sich die Tore des Schiffs schließen, unterdrücken die Engel mit brutaler Rücksichtslosigkeit das letzte Aufflackern von Widerstand der verzweifelten, vom Ertrinkungstod bedrohten Menschen.

Als schließlich die Wasser das Schiff davon tragen, erweist sich Noah ein ums andere Mal als grausam und mitleidslos in der konsequenten Weigerung, selbst Frauen und Kinder vor dem Ertrinken zu bewahren. Nicht zuletzt dieses und die von religiösem Wahn getragenen Rechtfertigungen für seine Grausamkeit führen zum Bruch Noahs mit seinem Sohn Ham. In Folge dessen teilt der Junge seinem Vater auch nicht mit, dass unten im Schiff der verletzte Akkad liegt, der unmittelbar nach dem Gemetzel heimlich an Bord flüchten konnte.

Der schlaue Heerführer weiß die Entzweiung von Vater und Sohn zu nutzen, indem er Sams Hass anstachelt und ihn dazu überredet, gemeinsam mit ihm Noah zu töten. Und als es schließlich zum Showdown zischen den beiden Männern kommt, ist an dem Jungen, seine Seite zu wählen.

Wie schon die beiden ersten Bände wartet auch das dritte Album mit einer extrem einfachen, an der Grenze zur Debilität liegenden Story auf, die sich im Wesentlichen auf vorhersehbare, langweilige Action, garniert mit ein bisschen Küchentischpsychologie, beschränkt. Im Gegensatz zum bisherigen Tenor gibt es an der religionstümelnden Front ein klein wenig mehr Licht, denn dadurch, dass Aronofsky Noah gleichsam als fanatischen Psychopathen zeichnet, dem Gottes Genozid am Arsch vorbeigeht, offenbart er eine gewisse Distanz zur traditionellen Lesart der Bibel. Bedauerlicherweise hat der Autor jedoch nicht die Cojones, sich klar zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie zu positionieren, sondern ergießt sich in einem wohlfeilen „sowohl ..., als auch ...“.

Stellt die Geschichte unterm Strich als eine fortgesetzte und erwartete Enttäuschung dar, so ist das Artwork wiederum exzellent. Kraftvoll, roh, expressiv inszeniert Henrichon eine primitive Brutalität, die an beste „Sword & Sorcery“ erinnert. Und in der Tat gleicht Noah – abgesehen vom Fünf-Tage-Bart – visuell einem Conan-Klon.

Fazit: Auch im dritten Band stehen sich tumbe, langweilige Story und exzellentes, expressives Artwork geradezu antagonistisch gegenüber.

geschrieben am 03.02.2015 | 382 Wörter | 2280 Zeichen

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