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Centaurus, Bd. 1: Gelobtes Land


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Rezension von

Frank Drehmel

Gelobtes Land Als die Erde im Folge furchtbarer Kriege und ökologischer Katastrophen unbewohnbar wird, bricht ein gigantisches, zylindrisches Welten- und Generationsraumschiff auf, an Bord 9800 Menschen, die das Überleben der Spezies sichern sollen. 403 Jahre und viele Generationen später ist das Ziel der Reise, der Planet Vera, erreicht. Die Erde ist in weiten Kreisen der Besatzung in Vergessenheit geraten und da es um die strukturelle Integrität des Schiffs immer schlechter bestellt ist, hat die Menschen nur diesen einen Versuch, ihre neue Heimat zu besiedeln. Entsprechend umsichtig wird eine erste Expedition zusammengestellt. Mit von der Partie sind die beiden jungen Frauen Joy und June Osmond, Zwillinge, die telepathisch verbunden sind, wodurch die blinde June durch die Augen ihrer Schwester sehen kann. Doch June kann mehr als das: seit das Schiff das Orbit erreicht hat, suchen sie Visionen einer mutmaßlich untergegangen Zivilisation auf Vera heim, Visionen von Artefakten und architektonischen Überresten. Da die Mission gefährlich werden könnte, werden die Schwestern unter anderem von ihrem langjährigen, bärenstarken Freund Bram begleitet, einem gutmütigen, wissbegierigen, jedoch eher grobschlächtigen Mann. Allerdings führt die Tatsache, dass diese drei Menschen sehr kurzfristig in das Team berufen werden, zu Unmut bei den übrigen Expeditions-Mitgliedern, die ein jahrelanges Training absolvieren mussten. Dennoch erkennen sie zähneknirschend die Sachzwänge und insbesondere die Autorität der Generalkoordinatorin der Gemeinschaft an. Und während das kleine Expeditions-Shuttle auf Vera landet, stellt man an Bord des Generationsschiffs fest, das irgendetwas oder irgendwer von außen in das Schiff eingedrungen ist. Das Grundthema des kosmischen Exodus' der Menschheit auf einem Generationsraumschiff mag zwar nicht neu sein, dennoch gelingt es dem Autor, eine spannungs- und wendungsreiche Geschichte zu erzählen. Sowohl die drei Hauptprotagonisten – Joy, June und Bram -, deren „Initiation“ in die Führungsriege des Weltenschiffs dem Leser parallel diese spezielle Welt gleichsam eröffnet, als auch die Nebencharaktere wirken eigenständig, sympathisch, wohlwollend und quasi in sich ruhend, was auf Grund der extremen Situation der Exilanten auch plausibel ist, da eine konfliktträchtige Gesellschaft die Überlebenswahrscheinlichkeit senkte. Der stringente Erzählfluss und Handlungsablauf wird an mehreren Stellen durch kleine unerwartet Ereignisse durchbrochen und June Visionen, der Einbruch in das Schiff sowie merkwürdigen Begebenheiten auf Vera sorgen über das SF-Feeling hinaus für eine deutliche Mystery-Note und sachtes Gruseln. Nicht gruselig hingegen ist das Artwork, das stilistisch ganz einer klassischen europäischen Tradition verpflichtet scheint. Klare Linien und Formen, wenige visuelle Experimente, sehr europäisch wirkende, kantige, eher etwas breite Gesichter und mutige Schraffuren bieten zwar keine künstlerischen Highlights, stellen sich jedoch ganz in den Dienst der Erzählung und warten unterm Strich mit visuellen markanten Charakteren auf. Fazit: Eine erzählerisch leichte und dennoch atmosphärische stimmige SF-Geschichte mit interessanten Figuren und einem Hauch von Mystery und Horror. Das Artwork ist zwar nicht bahnbrechend innovativ, aber durch und durch gefällig, sodass dieser erste Band eine Empfehlung wert ist.

Als die Erde im Folge furchtbarer Kriege und ökologischer Katastrophen unbewohnbar wird, bricht ein gigantisches, zylindrisches Welten- und Generationsraumschiff auf, an Bord 9800 Menschen, die das Überleben der Spezies sichern sollen.

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18.02.2018

403 Jahre und viele Generationen später ist das Ziel der Reise, der Planet Vera, erreicht. Die Erde ist in weiten Kreisen der Besatzung in Vergessenheit geraten und da es um die strukturelle Integrität des Schiffs immer schlechter bestellt ist, hat die Menschen nur diesen einen Versuch, ihre neue Heimat zu besiedeln.

Entsprechend umsichtig wird eine erste Expedition zusammengestellt. Mit von der Partie sind die beiden jungen Frauen Joy und June Osmond, Zwillinge, die telepathisch verbunden sind, wodurch die blinde June durch die Augen ihrer Schwester sehen kann. Doch June kann mehr als das: seit das Schiff das Orbit erreicht hat, suchen sie Visionen einer mutmaßlich untergegangen Zivilisation auf Vera heim, Visionen von Artefakten und architektonischen Überresten.

Da die Mission gefährlich werden könnte, werden die Schwestern unter anderem von ihrem langjährigen, bärenstarken Freund Bram begleitet, einem gutmütigen, wissbegierigen, jedoch eher grobschlächtigen Mann. Allerdings führt die Tatsache, dass diese drei Menschen sehr kurzfristig in das Team berufen werden, zu Unmut bei den übrigen Expeditions-Mitgliedern, die ein jahrelanges Training absolvieren mussten. Dennoch erkennen sie zähneknirschend die Sachzwänge und insbesondere die Autorität der Generalkoordinatorin der Gemeinschaft an.

Und während das kleine Expeditions-Shuttle auf Vera landet, stellt man an Bord des Generationsschiffs fest, das irgendetwas oder irgendwer von außen in das Schiff eingedrungen ist.

Das Grundthema des kosmischen Exodus' der Menschheit auf einem Generationsraumschiff mag zwar nicht neu sein, dennoch gelingt es dem Autor, eine spannungs- und wendungsreiche Geschichte zu erzählen. Sowohl die drei Hauptprotagonisten – Joy, June und Bram -, deren „Initiation“ in die Führungsriege des Weltenschiffs dem Leser parallel diese spezielle Welt gleichsam eröffnet, als auch die Nebencharaktere wirken eigenständig, sympathisch, wohlwollend und quasi in sich ruhend, was auf Grund der extremen Situation der Exilanten auch plausibel ist, da eine konfliktträchtige Gesellschaft die Überlebenswahrscheinlichkeit senkte. Der stringente Erzählfluss und Handlungsablauf wird an mehreren Stellen durch kleine unerwartet Ereignisse durchbrochen und June Visionen, der Einbruch in das Schiff sowie merkwürdigen Begebenheiten auf Vera sorgen über das SF-Feeling hinaus für eine deutliche Mystery-Note und sachtes Gruseln.

Nicht gruselig hingegen ist das Artwork, das stilistisch ganz einer klassischen europäischen Tradition verpflichtet scheint. Klare Linien und Formen, wenige visuelle Experimente, sehr europäisch wirkende, kantige, eher etwas breite Gesichter und mutige Schraffuren bieten zwar keine künstlerischen Highlights, stellen sich jedoch ganz in den Dienst der Erzählung und warten unterm Strich mit visuellen markanten Charakteren auf.

Fazit: Eine erzählerisch leichte und dennoch atmosphärische stimmige SF-Geschichte mit interessanten Figuren und einem Hauch von Mystery und Horror. Das Artwork ist zwar nicht bahnbrechend innovativ, aber durch und durch gefällig, sodass dieser erste Band eine Empfehlung wert ist.

geschrieben am 09.01.2016 | 456 Wörter | 2905 Zeichen

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