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Schutz bei Gewalt und Nachstellung


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Schutz bei Gewalt und Nachstellung Die Zusammenstellung eines Buches zum Thema „Gewalt und Nachstellung“ benötigt weit mehr als den Überblick über Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz. Dass das Werk von zwei so erfahrenen Autoren aus der Justiz für die Bereiche Familienrecht, Zivilrecht, Strafrecht und Polizeirecht komponiert wurde und weiterhin aktualisiert wird, ist schon einmal per se ein Gewinn. Auf nicht einmal 400 Seiten inklusive Verzeichnissen finden Leser und Rechtsanwender einen Rundumüberblick mit zahlreichen materiell-rechtlichen, verfahrensrechtlichen und auch kostenrechtlichen Fragen. Nach einer kurzen Einleitung zu vorkommenden Gewaltformen und terminologischen Fragen wird zunächst der zivilrechtliche Schutz des Gewaltopfers in Form von Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz thematisiert. Dies betrifft Schutzanordnungen und die Wohnungszuweisung samt Abgrenzung zu § 1361b BGB, Erläuterungen zu einstweiliger Anordnung, Vergleich und Hauptsacheverfahren, aber auch Hinweise auf mögliche Selbsthilfemaßnahmen des Opfers. Ebenso dargestellt wird das Vollstreckungsverfahren inklusive der Festsetzung von Ordnungsmitteln. Sodann werden unter dem Stichwort „Schutz der Kinder“ Möglichkeiten das Familiengerichts erörtert, gewaltsames Handeln zum Anlass für Entscheidungen heranzuziehen, sei es nach § 1666 BGB oder im Umgangsverfahren. Sogar die Problematik der Rückführung entführter Kinder kommt am Ende kurz zur Sprache. Die beiden nächsten Kapitel widmen sich dem Polizei- und Ordnungsrecht sowie dem Strafrecht und behandeln die Wohnungsverweisung, die Ingewahrsamnahme, das Strafantragserfordernis, den Schutz von Zeugen und Verletzten im Rahmen des Verfahrens oder auch die Opferbeteiligung im Strafverfahren selbst sowie den TOA. Nach einem Zwischenkapitel, das eigens der Problematik Stalking gewidmet ist, unter anderem mit Maßnahmen nach dem OEG und mietrechtlichen Fragen, kommen drei kleinere Kapitel zur Abrundung der Thematik ins Spiel, nämlich vorhandene Hilfsangebote, Kinderschutzeinrichtungen, datenschutzrechtliche Fragen und Empfehlungen für die Beratung der beteiligten Personen, also auch des Täters. Die Materie wird anhand von vielen kleinen Fällen, Beispielen, Praxistipps und Formulierungsvorschlägen leicht begreifbar dargestellt. Die eingängigen Fließtexte sind mit fett gedruckten Leitwörtern versehen. Ein echtes, umfangreiches und aktuelles Fußnotenverzeichnis bietet dem Leser auf der Suche nach vertiefenden Quellen zusätzliche Hilfe. Natürlich gibt es an der einen oder anderen Stelle Dinge zu verbessern, seien es kleinere Satzbaufehler, Diskussionen für Nebenfragen (Rechtsmittel gegen Kostenentscheidung im Ordnungsmittelverfahren) oder sinnvolle Ergänzungen (Fristproblematik bei Vergleich im Gewaltschutzverfahren). Aber dies tut dem überaus positiven Gesamteindruck, den das Buch hinterlässt, keinerlei Abbruch. Denn sowohl der Praxisbezug als auch die hoch aktuelle Darstellung überzeugen schlichtweg. Dass ein Thema wie der zivilrechtliche Gewaltschutz von den erfahrenen Autoren gut erläutert wird, ist fast schon selbstverständlich, aber die Verzahnung mit dem Strafrecht, gerade was konkrete Handlungs- und Schutzmöglichkeiten im Verfahren angeht, ist vorbildlich. Als positives Beispiel zu nennen ist etwa die durchaus kritische Rezeption der psychosozialen Prozessbegleitung oder die gute Zusammenfassung des Adhäsionsverfahrens. Das Buch eignet sich ganz hervorragend für die Praxis und zwar gerade für (rechts-)beratende Beteiligte. Dass mit dem Gewaltschutz befasste Personen eine Gesamtschau auf die Thematik haben und bewahren müssen, zeigt das Werk nur zu deutlich auf.

Die Zusammenstellung eines Buches zum Thema „Gewalt und Nachstellung“ benötigt weit mehr als den Überblick über Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz. Dass das Werk von zwei so erfahrenen Autoren aus der Justiz für die Bereiche Familienrecht, Zivilrecht, Strafrecht und Polizeirecht komponiert wurde und weiterhin aktualisiert wird, ist schon einmal per se ein Gewinn. Auf nicht einmal 400 Seiten inklusive Verzeichnissen finden Leser und Rechtsanwender einen Rundumüberblick mit zahlreichen materiell-rechtlichen, verfahrensrechtlichen und auch kostenrechtlichen Fragen.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Nach einer kurzen Einleitung zu vorkommenden Gewaltformen und terminologischen Fragen wird zunächst der zivilrechtliche Schutz des Gewaltopfers in Form von Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz thematisiert. Dies betrifft Schutzanordnungen und die Wohnungszuweisung samt Abgrenzung zu § 1361b BGB, Erläuterungen zu einstweiliger Anordnung, Vergleich und Hauptsacheverfahren, aber auch Hinweise auf mögliche Selbsthilfemaßnahmen des Opfers. Ebenso dargestellt wird das Vollstreckungsverfahren inklusive der Festsetzung von Ordnungsmitteln. Sodann werden unter dem Stichwort „Schutz der Kinder“ Möglichkeiten das Familiengerichts erörtert, gewaltsames Handeln zum Anlass für Entscheidungen heranzuziehen, sei es nach § 1666 BGB oder im Umgangsverfahren. Sogar die Problematik der Rückführung entführter Kinder kommt am Ende kurz zur Sprache. Die beiden nächsten Kapitel widmen sich dem Polizei- und Ordnungsrecht sowie dem Strafrecht und behandeln die Wohnungsverweisung, die Ingewahrsamnahme, das Strafantragserfordernis, den Schutz von Zeugen und Verletzten im Rahmen des Verfahrens oder auch die Opferbeteiligung im Strafverfahren selbst sowie den TOA.

Nach einem Zwischenkapitel, das eigens der Problematik Stalking gewidmet ist, unter anderem mit Maßnahmen nach dem OEG und mietrechtlichen Fragen, kommen drei kleinere Kapitel zur Abrundung der Thematik ins Spiel, nämlich vorhandene Hilfsangebote, Kinderschutzeinrichtungen, datenschutzrechtliche Fragen und Empfehlungen für die Beratung der beteiligten Personen, also auch des Täters.

Die Materie wird anhand von vielen kleinen Fällen, Beispielen, Praxistipps und Formulierungsvorschlägen leicht begreifbar dargestellt. Die eingängigen Fließtexte sind mit fett gedruckten Leitwörtern versehen. Ein echtes, umfangreiches und aktuelles Fußnotenverzeichnis bietet dem Leser auf der Suche nach vertiefenden Quellen zusätzliche Hilfe.

Natürlich gibt es an der einen oder anderen Stelle Dinge zu verbessern, seien es kleinere Satzbaufehler, Diskussionen für Nebenfragen (Rechtsmittel gegen Kostenentscheidung im Ordnungsmittelverfahren) oder sinnvolle Ergänzungen (Fristproblematik bei Vergleich im Gewaltschutzverfahren). Aber dies tut dem überaus positiven Gesamteindruck, den das Buch hinterlässt, keinerlei Abbruch. Denn sowohl der Praxisbezug als auch die hoch aktuelle Darstellung überzeugen schlichtweg. Dass ein Thema wie der zivilrechtliche Gewaltschutz von den erfahrenen Autoren gut erläutert wird, ist fast schon selbstverständlich, aber die Verzahnung mit dem Strafrecht, gerade was konkrete Handlungs- und Schutzmöglichkeiten im Verfahren angeht, ist vorbildlich. Als positives Beispiel zu nennen ist etwa die durchaus kritische Rezeption der psychosozialen Prozessbegleitung oder die gute Zusammenfassung des Adhäsionsverfahrens.

Das Buch eignet sich ganz hervorragend für die Praxis und zwar gerade für (rechts-)beratende Beteiligte. Dass mit dem Gewaltschutz befasste Personen eine Gesamtschau auf die Thematik haben und bewahren müssen, zeigt das Werk nur zu deutlich auf.

geschrieben am 10.07.2019 | 455 Wörter | 3157 Zeichen

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