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Der Strafprozess: Strategie und Taktik in der Hauptverhandlung mit App


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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Der Strafprozess: Strategie und Taktik in der Hauptverhandlung mit App Ein Werk von über 1400 Seiten mit zahlreichen bekannten Autoren als Herausgeber zu betreuen, ist schon eine schwere Aufgabe für sich. Wenn dann aber ein Werk auch noch einen etwas anderen Ansatz für den Rechtsanwender bietet, nämlich die Hauptverhandlung im Strafverfahren in zahlreichen Facetten abbildet, mithin auch die individuelle Perspektive jedes einzelnen Autors zur Geltung kommt, dann bedarf es umso mehr einer gewissen Erfahrung im Strafrecht, aber es braucht auch ein Standing als Autor, um eine entsprechende einheitliche Linie in das Buch zu bringen. Dies ist Rinklin hier – meiner Ansicht nach – gelungen. Man kann sich sicherlich über manches Detail unterhalten (wie bei jedem Werk), aber insgesamt gefällt mir die Aufmachung sehr gut. Woran liegt das? Zum einen schon einmal an der gelungenen Ausgestaltung der Ausführungen, die mit zahlreichen Elementen wie Hinweisen, Tipps, Formulierungsbeispielen u.a. versehen und darüber hinaus leicht lesbar sind, aber dennoch die gewählten Themen aus Sicht der jeweiligen Autoren umfänglich behandeln. Hinzu kommt die Möglichkeit der Nutzung des Werks als App, sodass man ggf. auch in einer kurzen Verhandlungspause Dinge nachschlagen kann, ohne das doch gewichtige Werk mitschleppen zu müssen. Schließlich aber auch daran, dass ungewöhnliche Dinge so zur Sprache kommen, dass der Rechtsanwender einerseits einen Aha- oder Erinnerungs-Effekt hat, andererseits aber auch in der konkreten prozessualen Situation eine sinnvolle Lösung präsentiert bekommt. Das mag in Kapiteln, die auf den „Kampf ums Recht“ zwischen Gericht und Verteidigung abzielen (Ordnungsmittel des Gerichts, Ablehnung von Prozessbeteiligten etc.), plakativer wirken als in den ebenso erforderlichen Standardkapiteln (bspw. zum Beweisantrag oder zum Adhäsionsverfahren), aber selbst in den letztgenannten Kapiteln finden sich immer wieder Einsprengsel und scheinbare Nebeninformationen, die dann in der Praxis weiterhelfen (z.B. die Frage der Bindungswirkung der Adhäsionsentscheidung gegen die Versicherung). Lobenswert ist meiner Ansicht nach auch die Verortung von besonders wichtigen prozessualen Situationen in eigenen Kapiteln, etwa die Widerspruchslösung (Kap. 23), auf die folgerichtig auch im Kapitel zu den Beweiserhebungs- und Beweisverwertungsverboten verwiesen wird (Kap. 17, S. 827), oder auch der Ausschluss der Öffentlichkeit (Kap. 7). Schließlich erachte ich den Lerneffekt einiger Kapitel für eminent hoch, schlicht weil die prozessuale Problemlage aufgezeigt und in vielen Nuancen nachgezeichnet wird – ein unschätzbarer Vorteil für Berufsanfänger in Robe, egal in welcher Rolle sie im Verfahren auftreten. Dies gilt pars pro toto für das Kapitel zum Fragerecht (Kap. 13) oder etwa das Kapitel zum Wiedereintritt in die Beweisaufnahme (Kap. 19). Wer sich die Kapitel (und im Prinzip das ganze Buch) aufmerksam durchliest, wird nur noch wenige wirklich überraschende Situationen im Prozess erleben müssen. Das Fazit ist leicht und oben bereits genannt: das Buch ist eine echte Bereicherung für die Beschäftigung mit dem Strafverfahren. Es bietet einen reichhaltigen Fundus an Erkenntnismöglichkeiten und so manche Überraschung auch für den etablierten Praktiker.

Ein Werk von über 1400 Seiten mit zahlreichen bekannten Autoren als Herausgeber zu betreuen, ist schon eine schwere Aufgabe für sich. Wenn dann aber ein Werk auch noch einen etwas anderen Ansatz für den Rechtsanwender bietet, nämlich die Hauptverhandlung im Strafverfahren in zahlreichen Facetten abbildet, mithin auch die individuelle Perspektive jedes einzelnen Autors zur Geltung kommt, dann bedarf es umso mehr einer gewissen Erfahrung im Strafrecht, aber es braucht auch ein Standing als Autor, um eine entsprechende einheitliche Linie in das Buch zu bringen. Dies ist Rinklin hier – meiner Ansicht nach – gelungen. Man kann sich sicherlich über manches Detail unterhalten (wie bei jedem Werk), aber insgesamt gefällt mir die Aufmachung sehr gut.

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Woran liegt das? Zum einen schon einmal an der gelungenen Ausgestaltung der Ausführungen, die mit zahlreichen Elementen wie Hinweisen, Tipps, Formulierungsbeispielen u.a. versehen und darüber hinaus leicht lesbar sind, aber dennoch die gewählten Themen aus Sicht der jeweiligen Autoren umfänglich behandeln. Hinzu kommt die Möglichkeit der Nutzung des Werks als App, sodass man ggf. auch in einer kurzen Verhandlungspause Dinge nachschlagen kann, ohne das doch gewichtige Werk mitschleppen zu müssen. Schließlich aber auch daran, dass ungewöhnliche Dinge so zur Sprache kommen, dass der Rechtsanwender einerseits einen Aha- oder Erinnerungs-Effekt hat, andererseits aber auch in der konkreten prozessualen Situation eine sinnvolle Lösung präsentiert bekommt. Das mag in Kapiteln, die auf den „Kampf ums Recht“ zwischen Gericht und Verteidigung abzielen (Ordnungsmittel des Gerichts, Ablehnung von Prozessbeteiligten etc.), plakativer wirken als in den ebenso erforderlichen Standardkapiteln (bspw. zum Beweisantrag oder zum Adhäsionsverfahren), aber selbst in den letztgenannten Kapiteln finden sich immer wieder Einsprengsel und scheinbare Nebeninformationen, die dann in der Praxis weiterhelfen (z.B. die Frage der Bindungswirkung der Adhäsionsentscheidung gegen die Versicherung).

Lobenswert ist meiner Ansicht nach auch die Verortung von besonders wichtigen prozessualen Situationen in eigenen Kapiteln, etwa die Widerspruchslösung (Kap. 23), auf die folgerichtig auch im Kapitel zu den Beweiserhebungs- und Beweisverwertungsverboten verwiesen wird (Kap. 17, S. 827), oder auch der Ausschluss der Öffentlichkeit (Kap. 7).

Schließlich erachte ich den Lerneffekt einiger Kapitel für eminent hoch, schlicht weil die prozessuale Problemlage aufgezeigt und in vielen Nuancen nachgezeichnet wird – ein unschätzbarer Vorteil für Berufsanfänger in Robe, egal in welcher Rolle sie im Verfahren auftreten. Dies gilt pars pro toto für das Kapitel zum Fragerecht (Kap. 13) oder etwa das Kapitel zum Wiedereintritt in die Beweisaufnahme (Kap. 19). Wer sich die Kapitel (und im Prinzip das ganze Buch) aufmerksam durchliest, wird nur noch wenige wirklich überraschende Situationen im Prozess erleben müssen.

Das Fazit ist leicht und oben bereits genannt: das Buch ist eine echte Bereicherung für die Beschäftigung mit dem Strafverfahren. Es bietet einen reichhaltigen Fundus an Erkenntnismöglichkeiten und so manche Überraschung auch für den etablierten Praktiker.

geschrieben am 14.06.2020 | 449 Wörter | 2758 Zeichen

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