
| ISBN | 3831051909 | |
| Autor | Michele Pascarella | |
| Verlag | Dorling Kindersley | |
| Sprache | deutsch | |
| Seiten | 176 | |
| Erscheinungsjahr | 2025 | |
| Extras | - |

Die italienische K?che gilt als Inbegriff kulinarischer Leidenschaft und mediterraner Lebensfreude. Sie vereint Einfachheit und Raffinesse, regionale Vielfalt und uralte Traditionen, die von einer Generation an die n?chste weitergegeben werden. Ihre Gerichte basieren auf wenigen, daf?r aber hochwertigen Zutaten ? frisches Gem?se, aromatische Kr?uter, bestes Oliven?l, feines Mehl, sonnengereifte Tomaten, w?rziger K?se ? und einer tief verwurzelten Esskultur, in der Kochen nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Ausdruck von Identit?t und Gastfreundschaft ist.

Ob ein festliches Men? oder ein einfacher Teller Pasta: In Italien ist Essen stets ein soziales Erlebnis, ein Ritual des Genusses, das K?rper und Seele gleicherma?en n?hrt. Dabei ist die italienische K?che keineswegs homogen. Zwischen den Alpen und Sizilien, zwischen Ligurien und Apulien existieren viele kulinarische Regionen mit eigenen Spezialit?ten, Rezepten und Zubereitungsweisen. W?hrend weit im Norden Butter, Reis und Polenta dominieren, stehen im S?den Oliven?l, Hartweizenpaste und frisches Gem?se im Vordergrund. In den K?stenregionen spielt hingegen Fisch eine gro?e Rolle, w?hrend im Landesinneren Fleisch in der K?che dominiert. Doch bei aller Vielfalt verbindet sie eine gemeinsame Philosophie: die Konzentration auf das Wesentliche, die Wertsch?tzung des Ursprungs der Zutaten und die Liebe zum Detail. In diesem Panorama italienischer K?stlichkeiten nimmt jedoch ein Gericht eine ganz besondere Stellung ein ? ein Symbol nationaler Identit?t, ein Exportschlager und UNESCO-Weltkulturerbe zugleich: die Pizza, genauer gesagt, die neapolitanische Pizza.
Um die mir ihr verbundene hohe Kunst des Pizzabackens auch in den eigenen vier W?nden auf den Tisch zu bringen, hat sich Michele Pascarella, der 2023 als weltweit bester Pizzab?cker ausgezeichnet wurde, in der im Dorling Kindersley Verlag erschienenen Publikation ?Pizza Napoli-Style? intensiver mit dem italienischen Teigfladen besch?ftigt. Dabei zeigt er interessierten Lesern in seiner 176 Seiten umfassenden Publikation, dass das Pizzabacken nicht kompliziert sein muss und auch ohne gro?en Aufwand zu Hause gelingen kann. Geboren in den engen Gassen Neapels, entwickelte sich die Pizza aus bescheidenen Anf?ngen zur K?nigin der italienischen Stra?enk?che. Schon im 18. Jahrhundert war die Pizza ein fester Bestandteil des Alltags der neapolitanischen Bev?lkerung ? ein einfacher, aber s?ttigender Fladen aus Teig, belegt mir Tomaten, Knoblauch, ?l oder Sardellen. Die Zutaten waren f?r die damalige Zeit erschwinglich, der Geschmack ?berzeugend, und der Verkauf auf der Stra?e machte sie f?r jedermann zug?nglich. Ihren Siegeszug trat die Pizza jedoch erst an, als sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Variante etablierte, die heute als Inbegriff der neapolitanischen Kunst gilt: die Pizza Margherita. Der Legenda nach wurde sie 1889 anl?sslich eines Besuchs von K?nigin Margherita von Savoyen vom Pizzaiolo Raffaele Esposito kreiert. Der Belag ? rote Tomaten, wei?er Mozzarella und gr?nes Basilikum ? spiegelte die Farben der italienischen Flagge wider. Ob wahr oder nicht: Die Pizza Margherita wurde zum Klassiker und steht heute synonym f?r das neapolitanische Original. Doch was macht eine echte Pizza Napoletana aus? Die Antwort liegt ? wie so h?ufig ? im Detail und vor allem in der Tradition. 1984 wurde in Neapel die ?Associazione Verace Pizza Napoletana? (AVPN) gegr?ndet, um das handwerkliche Erbe zu sch?tzen. Laut ihren Richtlinien besteht der Teig nur aus Wasser, Mehr (Typ 00), Salz und Hefe und muss mindestens acht Stunden ruhen. Ausgerollt wird er ausschlie?lich mit der Hand ? ohne Nudelholz -, wobei der Rand luftig und leicht aufgegangen sein muss. Die Pizza wird anschlie?end mit passierten San-Marzano-Tomaten aus dem Vesuv-Gebiet bestrichen, mit Fior di Latte oder B?ffelmozzarella belegt, mit frischem Basilikum garniert und in einem Holzofen bei rund 485 Grad f?r 60 bis 90 Sekunden gebacken. Das Ergebnis ist eine einzigartige Komposition aus Textur und Geschmack: ein d?nner, elastischer Teigboden mit leicht ger?stetem Rand, einer aromatischen Tomatensauce, cremigem K?se und frischen Kr?utern. Und doch hat sich aus dieser Tradition ein globales Ph?nomen entwickelt: Die Pizza wurde zum Weltgericht, vielfach kopiert und abgewandelt. Doch nur in Neapel bleibt sie, was sie immer war: ein schlichtes Meisterwerk. Die Aufnahme der neapolitanischen Pizzabackkunst in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO im Jahr 2017 war daher mehr als nur eine symbolische Geste. Sie w?rdigte vielmehr das besondere K?nnen, die Leidenschaft und die kulturelle Bedeutung eines uralten Handwerks, das weit ?ber das Kulinarische hinausgeht. All dies offenbart Pizzab?cker Michele Pascarella interessierten Lesern, indem er ihnen das italienische Traditionshandwerk des Pizzabackens anhand von mehr als 65 k?stlichen Rezepten, die von Antipasti, Dolci (S??speisen) und klassischen Drinks begleitet werden, offenbart. Die Rezepte umfassen nicht nur bekannte Klassiker, sondern auch abgewandelte und kreative Kreationen, die vor allem durch ihre Saisonalit?t der italienischen K?che ihren besonderen Charakter verleihen. Gegliedert in neun Kapitel, die von einer Einleitung sowie einem kurzen Register umfasst sind, bekommen die Leser zun?chst das notwendige R?stzeug vermittelt, das f?r das Pizzabacken ben?tigt wird. Neben den grunds?tzlichen Unterschieden des Pizzabackens im heimischen Backofen und dem traditionellen Backofen der Profis zeigt Michele Pascarella auch verschiedene Ger?tschaften auf, die f?r das Pizzabacken hilfreich sind. Zudem widmet er sich den einzelnen Zutaten, wie Mehl, Saucen, K?se und Oliven?l, bevor er auf die Erstellung des Pizzateigs und dem Formen eingeht. Darauf aufbauend widmet er sich den Saucen & W?rzen, also der Zubereitung und dem W?rzen von typischen Pizzasaucen, bevor er sich Antipasti und Pizzen widmet. Letztere sind nach bekannten Klassikern wie Pizza Margherita, Pizza Carbonara oder Pizza Diavola sowie saisonalen Gesichtspunkten gegliedert, die verschiedene Rezepte f?r den Fr?hling, Sommer, Herbst und Winter umfassen. Erg?nzt wird all dies durch zwei Kapitel, die sich inhaltlich klassischen Desserts und Drinks der italienischen K?che widmen. Jedes der aufgef?hrten Hauptrezepte besteht dabei aus einer hochaufl?senden Farbfotografie, aus der ersichtlich wird, wie das Enderzeugnis aussehen soll, sowie einer Rezeptseite, der eine umfassende Schritt-f?r-Schritt-Anleitung f?r die praktische Umsetzung in der heimischen K?che zu entnehmen ist. Diese umfasst neben einem ausf?hrlichen Erkl?rtext der einzelnen Arbeitsschritte auch eine Aufstellung der Zutaten mit jeweiliger Mengenangabe sowie weiterf?hrende Informationen zur Zubereitung und einem Serviervorschlag.
Obwohl die Nachfrage nach Tiefk?hlpizza ungebrochen hoch ist und es h?ufig einfacher ist, sich eine Pizza nach Hause zu bestellen, kann das Pizzabacken in der eigenen K?che zu einem besonderen Erlebnis werden ? bedenkt man nur die Vielzahl der Zutaten, mit denen sich der flache Teigfladen in unterschiedlichen Variationen belegen l?sst. Wer schon immer einmal eine Pizza selbst zubereiten wollte und gerne experimentiert, d?rfte von dem im Dorling Kindersley Verlag erschienenen Werk ?Pizza Napoli-Style? des ausgezeichneten Pizzab?ckers Michele Pascarella begeistern sein. Schlie?lich sind die in der Publikation festgehaltenen Rezepte nicht nur ?beraus vielseitig, sondern auch leicht verst?ndlich in ihrer Umsetzung und zudem visuell wunderbar veranschaulicht.
geschrieben am 11.11.2025 | 1033 Wörter | 6488 Zeichen
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