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Verhaltenstherapie mit Kindern - zwölf Merkblätter für Eltern


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Rezension von

Kristina Scherer

Verhaltenstherapie mit Kindern - zwölf Merkblätter für Eltern Das vorliegende Werk enthält zwölf Merkblätter, die Eltern und andere relevante Bezugspersonen in die Hintergründe sowie die Funktionsweisen von psychischen Störungen bei Kindern bzw. Jugendlichen adressatengerecht einweisen. Die Merkblätter bieten eine parallel konzipierte Darstellung der einzelnen Verhaltens- und Entwicklungsprobleme. Zunächst erfolgt eine ausführliche und für die Allgemeinheit verständliche Definition der jeweiligen Störung. Anschließend gibt dieses Werk Antworten auf die Fragen „Wie entsteht eine bestimmte Störung?“, „Wie kann die betreffende Störung behandelt werden?“, „Welche Merkmale sind typisch für diese Fehlfunktion?“ und „Wie lassen sich die Verhaltensstörungen unterscheiden?“. Jeder Störung ist ein gesondertes Merkblatt gewidmet. Insgesamt informiert der Autor über zwölf unterschiedliche dysfunktionale Verhaltensmuster, wozu unter anderem Zwangsgedanken und -handlungen, depressive Störungen, schulvermeidendes Verhalten, Aggressionen, das Aufmerksamkeits- Defizit- Syndrom sowie Angststörungen (Soziale Phobie, spezifische Phobien, Generalisierte Angststörung) gehören. Ebenfalls thematisiert wird Mobbing unter Kindern und Jugendlichen- eine oftmals unterschätzte Gefahr. Der Begriff Mobbing steht für eine Art von Gewalt, die sich systematisch gegen bestimmte Opfer richtet. Diese Gewalt kann sowohl psychisch als auch physisch er­folgen. Mob­bing lässt sich in den Bereich der Entwicklungsstörungen einordnen. Die mobbenden Kinder weisen meist antisoziale Persönlichkeitsstrukturen auf. Es macht ihnen Spaß, Schwächere leiden zu sehen und sie zu demütigen. Empfindsame oder physisch unterlegene Kinder werden so in eine hilflose Rolle gedrängt. Die Motivation der Ausführenden liegt oft in ihrem sozialen Umfeld begründet: Aggressive Kinder stammen nicht selten aus Familien, in denen Gewalt als Druckmittel wohlbekannt ist oder be­sitzen Kontakt zu anderen gewalttätigen Kindern bzw. Jugendlichen. Sie lernen also, dass ein aggressives Auftreten zur schnellen Lösung von Konflikten führt. Das Ziel von Mobbing ist nicht primär die Schädigung bestimmter Personen, sondern die Si­cherung der eigenen Machtposition. Beängstigend sind vor allem die Folgen von Mobbing, weshalb dieser Form von Gewalt in dem vorliegenden Werk auch ein hoher Stellenwert zukommt. Häufig besteht eine Verbindung von Mobbing zu psychischen Störun­gen, insbesondere zu Phobien. Durch die ständigen Angriffe auf die Persönlichkeit des Kindes können Angstzu­stände oder Depressionen hervorgerufen werden und sich zu einer sozialen Phobie ausweiten. Diese Merkblätter finden vor allem Verwendung in der Verhaltenstherapie mit Heranwachsenden. Sie sollen schon im Vorfeld einer Beratung oder therapeutischen Intervention dazu beitragen, das Alltagswissen über psychische Störungen zu verbessern. Da kaum eine andere Therapieform die Eltern so stark in die therapeutische Arbeit miteinbezieht, kann eine Verhaltenstherapie natürlich nur dann erfolgreich sein, wenn die Erziehungsberechtigten bereit sind, mit den beratenden Instanzen zusammenzuarbeiten- insofern sich ein geeigneter Experte gefunden hat. Ziel des Autors ist es folglich auch, Eltern für potentielle psychische sowie physische Symptome der häufigsten Verhaltensprobleme zu sensibilisieren, so dass sie in der Lage sind, Störungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Im Idealfall wird die Bezugsperson des Kindes in der Therapie mit Hilfe von solchen Merkblättern und einigen anderen Unterlagen zu einem Kotherapeuten ausgebildet. Diese übersichtlichen und klar strukturierten Merkblätter sollten zu Beginn einer Verhaltenstherapie von den beratenden Instanzen an die Eltern ausgeteilt werden oder zumindest als Kopiervorlage in jedem Warteraum ausliegen. Beendet wird jedes Merkblatt mit Hinweisen auf weiterführende Literatur aus dem Hans Huber- Verlagsprogramm, dessen Werke schon alleine aufgrund des Preis-/Leistungs- Verhältnisses sehr empfehlenswert sind. Ich möchte an dieser Stelle unbedingt noch auf die Werke „Fritzchen Flunder und Nora Nachtigall“ von Virginia Waters sowie „Quälgeister und ihre Opfer: Mobbing unter Kindern und wie man damit umgeht“ (Francoise D. Alsaker) verweisen. Zuletzt genanntes Werk gilt als das erste Fachbuch, welches sich intensiv mit dem Phänomen Mobbing auseinander setzt. Die Autorin appelliert an die Eltern, ihre Kinder für jegliche Form von Ge­walt empfindlich zu machen und ihnen zu verdeutlichen, welche Auswirkungen aggres­sives Verhalten auf andere haben kann. Erwachsene sollten Mobbing erkennen können, ernst nehmen und versuchen, dagegen vorzugehen. Autoritätspersonen müssen den Tä­tern rechtzeitig ihre Grenzen aufzeigen und die Festigung des Selbstbildes dieser Täter durch positive Aktivitäten unterstützen. Respekt zu vermitteln sollte bei der Erzie­hung ihrer Schützlinge an erster Stelle stehen. Das Einfühlungsvermögen sowie Mit­verantwortungsgefühl für andere muss gestärkt werden, so dass Kinder im Falle von Mobbing anderen aktiv Hilfe leisten können.

Das vorliegende Werk enthält zwölf Merkblätter, die Eltern und andere relevante Bezugspersonen in die Hintergründe sowie die Funktionsweisen von psychischen Störungen bei Kindern bzw. Jugendlichen adressatengerecht einweisen.

Die Merkblätter bieten eine parallel konzipierte Darstellung der einzelnen Verhaltens- und Entwicklungsprobleme. Zunächst erfolgt eine ausführliche und für die Allgemeinheit verständliche Definition der jeweiligen Störung. Anschließend gibt dieses Werk Antworten auf die Fragen „Wie entsteht eine bestimmte Störung?“, „Wie kann die betreffende Störung behandelt werden?“, „Welche Merkmale sind typisch für diese Fehlfunktion?“ und „Wie lassen sich die Verhaltensstörungen unterscheiden?“. Jeder Störung ist ein gesondertes Merkblatt gewidmet. Insgesamt informiert der Autor über zwölf unterschiedliche dysfunktionale Verhaltensmuster, wozu unter anderem Zwangsgedanken und -handlungen, depressive Störungen, schulvermeidendes Verhalten, Aggressionen, das Aufmerksamkeits- Defizit- Syndrom sowie Angststörungen (Soziale Phobie, spezifische Phobien, Generalisierte Angststörung) gehören.

Ebenfalls thematisiert wird Mobbing unter Kindern und Jugendlichen- eine oftmals unterschätzte Gefahr. Der Begriff Mobbing steht für eine Art von Gewalt, die sich systematisch gegen bestimmte Opfer richtet. Diese Gewalt kann sowohl psychisch als auch physisch er­folgen. Mob­bing lässt sich in den Bereich der Entwicklungsstörungen einordnen. Die mobbenden Kinder weisen meist antisoziale Persönlichkeitsstrukturen auf. Es macht ihnen Spaß, Schwächere leiden zu sehen und sie zu demütigen. Empfindsame oder physisch unterlegene Kinder werden so in eine hilflose Rolle gedrängt. Die Motivation der Ausführenden liegt oft in ihrem sozialen Umfeld begründet: Aggressive Kinder stammen nicht selten aus Familien, in denen Gewalt als Druckmittel wohlbekannt ist oder be­sitzen Kontakt zu anderen gewalttätigen Kindern bzw. Jugendlichen. Sie lernen also, dass ein aggressives Auftreten zur schnellen Lösung von Konflikten führt. Das Ziel von Mobbing ist nicht primär die Schädigung bestimmter Personen, sondern die Si­cherung der eigenen Machtposition. Beängstigend sind vor allem die Folgen von Mobbing, weshalb dieser Form von Gewalt in dem vorliegenden Werk auch ein hoher Stellenwert zukommt. Häufig besteht eine Verbindung von Mobbing zu psychischen Störun­gen, insbesondere zu Phobien. Durch die ständigen Angriffe auf die Persönlichkeit des Kindes können Angstzu­stände oder Depressionen hervorgerufen werden und sich zu einer sozialen Phobie ausweiten.

Diese Merkblätter finden vor allem Verwendung in der Verhaltenstherapie mit Heranwachsenden. Sie sollen schon im Vorfeld einer Beratung oder therapeutischen Intervention dazu beitragen, das Alltagswissen über psychische Störungen zu verbessern. Da kaum eine andere Therapieform die Eltern so stark in die therapeutische Arbeit miteinbezieht, kann eine Verhaltenstherapie natürlich nur dann erfolgreich sein, wenn die Erziehungsberechtigten bereit sind, mit den beratenden Instanzen zusammenzuarbeiten- insofern sich ein geeigneter Experte gefunden hat. Ziel des Autors ist es folglich auch, Eltern für potentielle psychische sowie physische Symptome der häufigsten Verhaltensprobleme zu sensibilisieren, so dass sie in der Lage sind, Störungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Im Idealfall wird die Bezugsperson des Kindes in der Therapie mit Hilfe von solchen Merkblättern und einigen anderen Unterlagen zu einem Kotherapeuten ausgebildet. Diese übersichtlichen und klar strukturierten Merkblätter sollten zu Beginn einer Verhaltenstherapie von den beratenden Instanzen an die Eltern ausgeteilt werden oder zumindest als Kopiervorlage in jedem Warteraum ausliegen.

Beendet wird jedes Merkblatt mit Hinweisen auf weiterführende Literatur aus dem Hans Huber- Verlagsprogramm, dessen Werke schon alleine aufgrund des Preis-/Leistungs- Verhältnisses sehr empfehlenswert sind.

Ich möchte an dieser Stelle unbedingt noch auf die Werke „Fritzchen Flunder und Nora Nachtigall“ von Virginia Waters sowie „Quälgeister und ihre Opfer: Mobbing unter Kindern und wie man damit umgeht“ (Francoise D. Alsaker) verweisen. Zuletzt genanntes Werk gilt als das erste Fachbuch, welches sich intensiv mit dem Phänomen Mobbing auseinander setzt. Die Autorin appelliert an die Eltern, ihre Kinder für jegliche Form von Ge­walt empfindlich zu machen und ihnen zu verdeutlichen, welche Auswirkungen aggres­sives Verhalten auf andere haben kann. Erwachsene sollten Mobbing erkennen können, ernst nehmen und versuchen, dagegen vorzugehen. Autoritätspersonen müssen den Tä­tern rechtzeitig ihre Grenzen aufzeigen und die Festigung des Selbstbildes dieser Täter durch positive Aktivitäten unterstützen. Respekt zu vermitteln sollte bei der Erzie­hung ihrer Schützlinge an erster Stelle stehen. Das Einfühlungsvermögen sowie Mit­verantwortungsgefühl für andere muss gestärkt werden, so dass Kinder im Falle von Mobbing anderen aktiv Hilfe leisten können.

geschrieben am 03.11.2004 | 647 Wörter | 4477 Zeichen

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