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Alice im Wunderland


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Rezension von

Anna Kneisel

Alice im Wunderland Wer kennt die Geschichte nicht? Alice sitzt unter einem Baum mit ihrer Schwester und langweilt sich. Da sieht sie ein weißes Kaninchen, das in größter Eile mit einer Uhr an ihr vorbeirennt. Sie läuft ihm hinterher und fällt im Zeitlupentempo durch ein Loch, einen Kaninchenbau, in eine unterirdische Welt, das Wunderland. Zunächst aber landet sie in einem Raum voller verschlossener Türen, von denen sich nur eine öffnen lässt, für die sie aber leider zu groß ist. Ständig wächst oder schrumpft Alice durch Dinge, die sie zu sich nimmt oder verwendet. Schließlich beginnt sie zu weinen und schrumpft dummerweise so weit, dass sie von ihren eigenen Tränen fortgeschwemmt wird. Sie begegnet einigen Tieren, die in dem gleichen Meer von Tränen gelandet sind, wird im Kaninchenbau gefangen, trifft auf ein Baby, das sich merkwürdigerweise in ein Schwein verwandelt und eine grinsende Katze, die einfach verschwindet, wird zum Krocketspiel mit Flamingos als Schlägern und Igeln als Bällen eingeladen und soll einer Gerichtsverhandlung beiwohnen, die so gar nicht nach den üblichen Normen abläuft.... die Liste der Abstrusitäten ist lang, aber das macht ja auch den Charme der Abenteuergeschichte um Alice aus. Passend zum Kinostart ist im März bei Splitter der Event-Comic „Alice im Wunderland“ von David Chauvel und Xavier Collette nach dem gleichnamigen Roman von Lewis Carroll erschienen. Die beiden Autoren orientieren sich mit der Handlung eng am literarischen Vorbild, schaffen es aber gleichzeitig, eine eigenständige Interpretation zu gestalten. Dies ist nicht zuletzt durch die leicht düstere Atmosphäre und die optisch doch recht untypische Erscheinung von Alice mit dunklem Bobschnitt möglich. Einziges Manko des Bandes ist das krasse optische Hervorstechen der eingearbeiteten Sprechblasen, die das Gesamtbild stören. Abgerundet wird diese Hardcoverausgabe durch eine Skizzenauswahl zu den verschiedenen Charakteren, wie bei Splitter nicht unüblich. Eine kurzweilige und frische Interpretation des in die Jahre gekommenen Klassikers, der - trotz der teils recht antiquierten Sprache - so gar nichts von seiner Originalität eingebüßt hat. Chauvel und Collette liefern eine Version ab, die bezüglich ihrer Skurrilität neben Carrolls Original und Burtons typisch abgefahrener Verfilmung bestens bestehen kann.

Wer kennt die Geschichte nicht? Alice sitzt unter einem Baum mit ihrer Schwester und langweilt sich. Da sieht sie ein weißes Kaninchen, das in größter Eile mit einer Uhr an ihr vorbeirennt. Sie läuft ihm hinterher und fällt im Zeitlupentempo durch ein Loch, einen Kaninchenbau, in eine unterirdische Welt, das Wunderland. Zunächst aber landet sie in einem Raum voller verschlossener Türen, von denen sich nur eine öffnen lässt, für die sie aber leider zu groß ist. Ständig wächst oder schrumpft Alice durch Dinge, die sie zu sich nimmt oder verwendet. Schließlich beginnt sie zu weinen und schrumpft dummerweise so weit, dass sie von ihren eigenen Tränen fortgeschwemmt wird. Sie begegnet einigen Tieren, die in dem gleichen Meer von Tränen gelandet sind, wird im Kaninchenbau gefangen, trifft auf ein Baby, das sich merkwürdigerweise in ein Schwein verwandelt und eine grinsende Katze, die einfach verschwindet, wird zum Krocketspiel mit Flamingos als Schlägern und Igeln als Bällen eingeladen und soll einer Gerichtsverhandlung beiwohnen, die so gar nicht nach den üblichen Normen abläuft.... die Liste der Abstrusitäten ist lang, aber das macht ja auch den Charme der Abenteuergeschichte um Alice aus.

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Passend zum Kinostart ist im März bei Splitter der Event-Comic „Alice im Wunderland“ von David Chauvel und Xavier Collette nach dem gleichnamigen Roman von Lewis Carroll erschienen. Die beiden Autoren orientieren sich mit der Handlung eng am literarischen Vorbild, schaffen es aber gleichzeitig, eine eigenständige Interpretation zu gestalten. Dies ist nicht zuletzt durch die leicht düstere Atmosphäre und die optisch doch recht untypische Erscheinung von Alice mit dunklem Bobschnitt möglich.

Einziges Manko des Bandes ist das krasse optische Hervorstechen der eingearbeiteten Sprechblasen, die das Gesamtbild stören. Abgerundet wird diese Hardcoverausgabe durch eine Skizzenauswahl zu den verschiedenen Charakteren, wie bei Splitter nicht unüblich.

Eine kurzweilige und frische Interpretation des in die Jahre gekommenen Klassikers, der - trotz der teils recht antiquierten Sprache - so gar nichts von seiner Originalität eingebüßt hat. Chauvel und Collette liefern eine Version ab, die bezüglich ihrer Skurrilität neben Carrolls Original und Burtons typisch abgefahrener Verfilmung bestens bestehen kann.

geschrieben am 24.03.2010 | 337 Wörter | 2013 Zeichen

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Rezension von

Frank Drehmel

Alice im Wunderland Rechtzeitig zum Start des spektakulären „Tim Burton“-Films, „Alice im Wunderland“, veröffentlicht der Splitter Verlag eine Comic-Adaption von Lewis Carrolls klassischem Kinderbuch, das seit seinem Erscheinen im Jahre 1865 so viele Bearbeitungen, Übersetzungen und Adaptionen in nahezu jedem Bereich der „Schönen Künste“ erfahren hat, dass es kaum möglich ist, sie alle zu zählen. Für die vorliegende morderne Comic-Umsetzung zeichnen der 1969 in Rennes geborene Szenarist David Chauvel sowie der 1981 geborene, multimedial arbeitende Grafiker und Illustrator Xavier Collette verantwortlich. In der Dramaturgie folgt der Autor eng der belletristischen Vorlage, wobei er allerdings die Geschichte insgesamt und gerade in den Dialogen spürbar strafft. Auch wenn sich eine Inhaltsangabe eigentlich erübrigen sollte, da der Alice-Stoff jedem Leser dieser Rezension in der einen oder anderen Fassung begegnet sein dürfte, sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber das Grundthema kurz umrissen: Alice verbringt gemeinsam mit ihrer älteren Schwester ein paar ruhige Momente in der freien Natur. Während die Schwester in ein Buch versunken ist, sieht das kleinere Mädchen ein weißes Kaninchen mit einer roten Jacke in einem Loch verschwinden. Neugierig folgt Alice diesem seltsamen Geschöpf und stürzt plötzlich in einem schier endlosen Fall in eine Parallelwelt; eine Welt in der sprechende Tiere, Phantasie-Geschöpfe und scheinbar verrückte Humanoide vor der despotischen Herrscherin dieser Welt – der Herz-Königin – in inniger Eintracht zittern, denn diese cholerische Dame hat die unschöne Angewohnheit, ihren Untertanen aus nichtigem Anlass den Kopf abschlagen zu lassen. Nicht nur, das Alice gegen die Königin ein bizarres Krocket-Match spielen muss, sie soll auch als Zeugin in einem Prozess aussagen, in dem es um den Kopf des Herz-Buben und möglicherweise auch ihren eigenen geht. Wer bei Alice an ein kleines Mädchen mit blonden Haaren und freundlichem Kleidchen denkt - so wie es die meisten Epigonen des Origininal-Illustrators, John Tenniel, regelmäßig realisieren -, muss sich zunächst mit Collettes künstlerischer Interpretation anfreunden. Seine Alice ist ein bleiches kleines Mädchen mit dunklen Augen und schwarzen Haaren, das nicht nur in seiner düsteren Kleidung „Emo“-mäßigen Chic ausstrahlt. Auch der lakonische, fast schon gelangweilte Habitus, der keine Freude, wohl aber Tränen kennt, hat etwas depressiv Melancholisches an sich, was diese Figur signifikant von ihren in der Regel lebendig, neugierig, quirlig gezeichneten Vorgängerinnen unterscheidet. Dadurch, dass es der Figur am Staunen mangelt, reduziert sich aus der Sicht des Lesers – verglichen mit der Roman-Vorlage - der Wahnsinn innerhalb der Geschichte, geht ein kleines Stück „Sense of Wonder“, an Zauberhaftigkeit verloren. Auf der anderen Seite erfahren durch die Reduktion, die Banalisierung der Äußerlichkeiten die scheinbar sinnentleerten, fast schon dadaistischen Dialoge und Wortspiele an Bedeutung und regen zur Auseinandersetzung, zur Sinnsuche an. Collettes visuell unaufgeregtes Artwork erweist sich insgesamt als dekorativ und gefällig: in seinem malerischen, weichen Ansatz, in dem die Konturen der Bildelemente allenfalls durch helle Linien betont werden bedient er sich über das gesamte Album hinweg einer sehr umfangreichen, überwiegend pastellenen Farbpalette, wobei wiederum die einzelnen Seiten – bis auf wenige Ausnahmen – Ton in Ton gehalten sind. Fazit: Die visuell düstere, inhaltlich jedoch relativ werktreue Adaption eines der größten Kinderbuch-Klassiker der Literatur-Geschichte. Für Leser, die Spaß an Skurrilität haben, uneingeschränkt empfehlenswert.

Rechtzeitig zum Start des spektakulären „Tim Burton“-Films, „Alice im Wunderland“, veröffentlicht der Splitter Verlag eine Comic-Adaption von Lewis Carrolls klassischem Kinderbuch, das seit seinem Erscheinen im Jahre 1865 so viele Bearbeitungen, Übersetzungen und Adaptionen in nahezu jedem Bereich der „Schönen Künste“ erfahren hat, dass es kaum möglich ist, sie alle zu zählen.

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Auch wenn sich eine Inhaltsangabe eigentlich erübrigen sollte, da der Alice-Stoff jedem Leser dieser Rezension in der einen oder anderen Fassung begegnet sein dürfte, sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber das Grundthema kurz umrissen:

Alice verbringt gemeinsam mit ihrer älteren Schwester ein paar ruhige Momente in der freien Natur. Während die Schwester in ein Buch versunken ist, sieht das kleinere Mädchen ein weißes Kaninchen mit einer roten Jacke in einem Loch verschwinden. Neugierig folgt Alice diesem seltsamen Geschöpf und stürzt plötzlich in einem schier endlosen Fall in eine Parallelwelt; eine Welt in der sprechende Tiere, Phantasie-Geschöpfe und scheinbar verrückte Humanoide vor der despotischen Herrscherin dieser Welt – der Herz-Königin – in inniger Eintracht zittern, denn diese cholerische Dame hat die unschöne Angewohnheit, ihren Untertanen aus nichtigem Anlass den Kopf abschlagen zu lassen.

Nicht nur, das Alice gegen die Königin ein bizarres Krocket-Match spielen muss, sie soll auch als Zeugin in einem Prozess aussagen, in dem es um den Kopf des Herz-Buben und möglicherweise auch ihren eigenen geht.

Wer bei Alice an ein kleines Mädchen mit blonden Haaren und freundlichem Kleidchen denkt - so wie es die meisten Epigonen des Origininal-Illustrators, John Tenniel, regelmäßig realisieren -, muss sich zunächst mit Collettes künstlerischer Interpretation anfreunden. Seine Alice ist ein bleiches kleines Mädchen mit dunklen Augen und schwarzen Haaren, das nicht nur in seiner düsteren Kleidung „Emo“-mäßigen Chic ausstrahlt. Auch der lakonische, fast schon gelangweilte Habitus, der keine Freude, wohl aber Tränen kennt, hat etwas depressiv Melancholisches an sich, was diese Figur signifikant von ihren in der Regel lebendig, neugierig, quirlig gezeichneten Vorgängerinnen unterscheidet.

Dadurch, dass es der Figur am Staunen mangelt, reduziert sich aus der Sicht des Lesers – verglichen mit der Roman-Vorlage - der Wahnsinn innerhalb der Geschichte, geht ein kleines Stück „Sense of Wonder“, an Zauberhaftigkeit verloren. Auf der anderen Seite erfahren durch die Reduktion, die Banalisierung der Äußerlichkeiten die scheinbar sinnentleerten, fast schon dadaistischen Dialoge und Wortspiele an Bedeutung und regen zur Auseinandersetzung, zur Sinnsuche an.

Collettes visuell unaufgeregtes Artwork erweist sich insgesamt als dekorativ und gefällig: in seinem malerischen, weichen Ansatz, in dem die Konturen der Bildelemente allenfalls durch helle Linien betont werden bedient er sich über das gesamte Album hinweg einer sehr umfangreichen, überwiegend pastellenen Farbpalette, wobei wiederum die einzelnen Seiten – bis auf wenige Ausnahmen – Ton in Ton gehalten sind.

Fazit: Die visuell düstere, inhaltlich jedoch relativ werktreue Adaption eines der größten Kinderbuch-Klassiker der Literatur-Geschichte. Für Leser, die Spaß an Skurrilität haben, uneingeschränkt empfehlenswert.

geschrieben am 08.05.2010 | 508 Wörter | 3234 Zeichen

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