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Die Schatten von Prag


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Rezension von

Anna Kneisel

Die Schatten von Prag Prag im Mai 1910. Der Halleysche Komet zieht seine Kreise und kommt der Erde immer näher. Der verunsicherte Teil der Bevölkerung rüstet sich auf unterschiedlichste Art und Weise für dieses Ereignis, beschwören eine Endzeitstimmung und versuchen, sich durch Verstecke, Atemschutzmasken oder anderweitig auf vorzubereiten. Andere sind hingegen abgeklärter und verfolgen mit aufgeklärt-wissenschaftlichem Interesse die Ereignisse. Die immer stärker schwelenden Auseinandersetzungen zwischen deutschen und tschechischen Bevölkerungsteilen heizen die Situation zusätzlich auf. Aktiv an diesen gegenseitigen Vorwürfen ist auch die „Bohemia“ beteiligt, die sich als Zeitung als Sprachrohr der Deutschen versteht. In deren Diensten steht Egon Erwin Kisch, der Starreporter, der für seine Art der Berichterstattung – die Reportage – später bekannt werden sollte. In seinem Dunstkreis finden sich einige literarische Größen, darunter auch Franz Kafka. So viel zum historisch verbürgten Hintergrund. Der Rest dieses Erstlingswerks ist Fiktion. Kisch ermittelt in seinem ersten Fall, dieser bringt ihn gleich auf die Fährte einer international agierenden Verschwörung. Etwas langatmig gestaltet sich dieser Roman, wobei es recht viele Nebenhandlungen gibt, die etwas irritierend wirken. Am Ende fügt sich alles zwar zu einem doch noch harmonischen Ganzen, es bleiben aber einige Fragen offen: Warum wird von Kischs Assistentin bzw. Gehilfin Lenka so viel berichtet? Dies ist nicht immer handlungsrelevant. Ebenso die Freundschaft zu Kafka, welche immer wieder aufgegriffen wird. Der historische Krimi ist zur Zeit angesagt, hierbei ist zu begrüßen, dass erklärende Einschübe der geneigten Leserschaft damals normale Vorgänge und Ereignisse erklären. Dies geschieht auch hier, jedoch sind diese sprachliche Fremdkörper, die sich nicht harmonisch in das Ganze integrieren. Positiv ist sicherlich die Umschlaggestaltung hervorzuheben: Das Hardcover ist mit einer historischen Stadtkarte Prags versehen – kreativ und hübsch anzusehen. Trotz einiger Längen ein doch als gelungen zu bezeichnendes Erstlingswerk. Etwaige offene Stellen werden hoffentlich in weiteren Bänden der gut recherchierten und interessant dargebotenen Reihe geschlossen.

Prag im Mai 1910. Der Halleysche Komet zieht seine Kreise und kommt der Erde immer näher. Der verunsicherte Teil der Bevölkerung rüstet sich auf unterschiedlichste Art und Weise für dieses Ereignis, beschwören eine Endzeitstimmung und versuchen, sich durch Verstecke, Atemschutzmasken oder anderweitig auf vorzubereiten. Andere sind hingegen abgeklärter und verfolgen mit aufgeklärt-wissenschaftlichem Interesse die Ereignisse.

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Die immer stärker schwelenden Auseinandersetzungen zwischen deutschen und tschechischen Bevölkerungsteilen heizen die Situation zusätzlich auf. Aktiv an diesen gegenseitigen Vorwürfen ist auch die „Bohemia“ beteiligt, die sich als Zeitung als Sprachrohr der Deutschen versteht. In deren Diensten steht Egon Erwin Kisch, der Starreporter, der für seine Art der Berichterstattung – die Reportage – später bekannt werden sollte. In seinem Dunstkreis finden sich einige literarische Größen, darunter auch Franz Kafka. So viel zum historisch verbürgten Hintergrund.

Der Rest dieses Erstlingswerks ist Fiktion. Kisch ermittelt in seinem ersten Fall, dieser bringt ihn gleich auf die Fährte einer international agierenden Verschwörung. Etwas langatmig gestaltet sich dieser Roman, wobei es recht viele Nebenhandlungen gibt, die etwas irritierend wirken. Am Ende fügt sich alles zwar zu einem doch noch harmonischen Ganzen, es bleiben aber einige Fragen offen: Warum wird von Kischs Assistentin bzw. Gehilfin Lenka so viel berichtet? Dies ist nicht immer handlungsrelevant. Ebenso die Freundschaft zu Kafka, welche immer wieder aufgegriffen wird. Der historische Krimi ist zur Zeit angesagt, hierbei ist zu begrüßen, dass erklärende Einschübe der geneigten Leserschaft damals normale Vorgänge und Ereignisse erklären. Dies geschieht auch hier, jedoch sind diese sprachliche Fremdkörper, die sich nicht harmonisch in das Ganze integrieren.

Positiv ist sicherlich die Umschlaggestaltung hervorzuheben: Das Hardcover ist mit einer historischen Stadtkarte Prags versehen – kreativ und hübsch anzusehen.

Trotz einiger Längen ein doch als gelungen zu bezeichnendes Erstlingswerk. Etwaige offene Stellen werden hoffentlich in weiteren Bänden der gut recherchierten und interessant dargebotenen Reihe geschlossen.

geschrieben am 20.11.2024 | 299 Wörter | 1927 Zeichen

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