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Herm?s - Die Philosophie


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Rezension von

Adrian Witt

Herm?s - Die Philosophie Kaum eine Branche lebt so sehr vom Versprechen des Besonderen wie die Mode- und Luxusindustrie ? und kaum ein Unternehmen verk?rpert dieses Versprechen so konsequent wie Herm?s. W?hrend viele Modekonzerne im Rhythmus schneller Trends tanzen, wirkt Herm?s wie ein Ruhepol: ein Haus mit langer Tradition, das Zeit nicht misst, sondern meistert. Hier wird Luxus nicht inszeniert, sondern kultiviert ? im Schweigen der Werkst?tten und Ateliers, im Glanz handverlesener Materialien und in einer ?sthetik, die nicht auf Dringlichkeit, sondern auf Zeitlosigkeit setzt. Wer ?ber Herm?s spricht, denkt zun?chst an legend?re Taschen wie die Kelly- oder Birkin-Bag, an leuchtende Seiden-Carr?s, edlen Schmuck oder fein verarbeitete Lederwaren. Doch hinter diesen ikonischen Produkten verbirgt sich eine tiefer gehende Haltung: eine Verzahnung von Tradition und Innovation, von Wertsch?tzung des Materials und der Verantwortung gegen?ber dem Arbeits- und Gestaltungsprozess. Diese Haltung ist kein Zufallsprodukt, sondern Ausdruck einer Philosophie, die Qualit?t ?ber Quantit?t, Handwerk ?ber schnellen Erfolg und Integrit?t des Schaffens ?ber kurzlebige Trends stellt. Herm?s versteht Luxus nicht als Prunk, sondern als das Ergebnis von Geduld, Sorgfalt und der ?berzeugung, dass wahre Sch?nheit nur dann entsteht, wenn jeder Schritt ? vom ersten Entwurf bis zur letzten Naht ? mit Respekt vollzogen wird. Dieser Anspruch ist jedoch nicht ?ber Nacht entstanden. Er ist vielmehr das Ergebnis eines Weges, der im Jahr 1837 fernab der Laufstege der Moderne als einfache Sattlerei seinen Anfang nahm. Aus diesem von Thierry Herm?s gegr?ndeten Handwerksbetrieb entwickelte sich ?ber Generationen hinweg jenes Haus, das heute als einer der exklusivsten Mode- und Luxuskonzerne gilt ? und das als eines der wenigen Familienunternehmen der Branche bis zum heutigen Tag seine Unabh?ngigkeit bewahrt hat. Dass aus einem einstigen Sattlerbetrieb das wohl exklusivste Modehaus Frankreichs wurde, ist eine Geschichte, die nur mit Beharrlichkeit, Traditionsbewusstsein und einer ungew?hnlich klaren Vision m?glich war. Dieser lange, von Handwerk, Haltung und Traditionsbewusstsein gepr?gte Weg hat Mara Cappelletti, au?erordentliche Professorin f?r Schmuckgeschichte an der Universit?t Mailand und Autorin mehrerer B?cher ?ber Schmuck, dazu veranlasst, sich in ihrer im italienischen White Star Verlag erschienenen Publikation ?Herm?s - Die Philosophie? (ISBN: 978-8-863-12737-9) intensiver mit dem franz?sischen Luxuskonzern Herm?s zu befassen. In dieser widmet sich die Autorin nicht nur der Geschichte des Unternehmens, sondern versucht auch, den inneren Kern einer Marke freizulegen, deren Identit?t weit ?ber ihre ikonischen Produkte hinausreicht. Dabei zeichnet Mara Cappelletti auf 240 Seiten ein vielschichtiges Portr?t eines Unternehmens, das aus Tradition eine Tugend und aus Best?ndigkeit eine Form der Modernit?t gemacht hat ? und l?dt dazu ein, Herm?s nicht nur als Luxuslabel zu betrachten, sondern als kulturelles Ph?nomen. Der Ansatz von Mara Cappelletti folgt dabei dem Aufbau des Hauses selbst: zun?chst der Blick auf die historische Entwicklung, dann der Blick auf ausgew?hlte Ikonen von Herm?s wie T?cher, Taschen und Schmuck sowie die Perspektiven fachkundiger Experten, die Herm?s aus professioneller Distanz betrachten. Im ersten Teil der Publikation widmet sie sich mit sp?rbarer Sorgfalt der Historie des Unternehmens ? von den Anf?ngen im Paris des 19. Jahrhunderts ?ber die Expansion in neue Warensegmente bis hin zur Beharrlichkeit, mit der Herm?s ?ber Jahrzehnte hinweg seine Unabh?ngigkeit und handwerkliche DNA bewahrte. Sie beginnt in einer Zeit, in der Mobilit?t noch immer von Pferden bestimmt wurde und hochwertiges Lederhandwerk eine gesellschaftlich hohe Relevanz besa?. Thierry Herm?s (1801 - 1878), der Gr?nder des Hauses, etablierte seine Sattlerei nicht nur als Werkstatt, sondern als Ort, an dem Pr?zision und W?rde des Handwerks eine eigene Form von Luxus begr?ndeten. Die Autorin zeichnet nach, wie diese fr?hen Jahre die Identit?t des Unternehmens dauerhaft pr?gten: die kompromisslose Auswahl der Materialien, die unbedingte Hingabe an handwerkliche Perfektion sowie das Bewusstsein, dass echte Qualit?t Zeit braucht. Mit dem ?bergang von der Pferdekutsche zum Automobil h?tte das Unternehmen an Bedeutung verlieren k?nnen ? doch stattdessen nutzte Herm?s diese Phase des technologischen Wandels, um neue Segmente zu erschlie?en. Anstatt mit Hektik zu reagieren, begegnete die Familie Herm?s diesem Wandel mit Besonnenheit und strategischer Klugheit. Sie ?bertrug n?mlich die Prinzipien des Sattlerhandwerks auf Reisegep?ck, sp?ter auf Lederwaren und schlie?lich auf Mode und Accessoires. So entstand Schritt f?r Schritt ein Sortiment, das nie von der Mode diktiert, sondern von der eigenen Philosophie geleitet wurde. Besonders eindr?cklich gelingt Mara Cappelletti die Darstellung der internen Kontinuit?t: Jede Generation der Familie, so zeigt sie, interpretierte das Erbe des Hauses neu, ohne den Kern zu verw?ssern. Charles-?mile Herm?s (1835 - 1919) weitete das Angebot des Unternehmens aus, ?mile-Maurice Herm?s (1871 - 1951) ?ffnete das Haus der internationalen Kundschaft und brachte die ersten ikonischen Seidenschals hervor. Sp?ter schufen Kreativdirektoren wie Jean-Louis Dumas (1938 - 2010) einen Modernisierungspfad, der auf Innovation setzte, ohne die Urspr?nge zu verleugnen. Das Ergebnis war ein seltenes Gleichgewicht aus Traditionspflege und Erneuerungsf?higkeit, das Herm?s zu einem Ausnahmefall in der Luxuswelt machte. F?r interessierte Leser entsteht so ein fein gezeichnetes Bild eines Familienunternehmens, das sich ?ber fast zwei Jahrhunderte hinweg treu geblieben ist und gerade deshalb zur globalen Ikone wurde. Mara Cappelletti macht deutlich, dass die heutige Bedeutung von Herm?s nicht ? wie sich vielleicht vermuten lie?e ? das Produkt eines gl?cklichen Zufalls ist, sondern vielmehr die Folge eines stetigen, kontrollierten Wachstums, das sich jeder Versuchung der Schnelllebigkeit verweigert hat. Im zweiten Teil der Publikation leitet die Autorin den Fokus auf die Stilikonen des Hauses: die Seiden-Carr?s, die legend?ren Taschenmodelle und die handwerklich anspruchsvollen Schmuckkreationen, die ?ber die Jahrzehnte hinweg eine fast mythische Aura um das Haus Herm?s entwickelt haben. Sie beschreibt dabei, wie aus Entw?rfen k?nstlerische Erz?hlwelten werden, wie Materialien zu kulturellen Symboltr?gern avancieren und wie selbst kleinste Details ? von der Nahtf?hrung bis zur Farbkomposition ? zu Tr?gern einer eigenen Markenidentit?t werden, die weltweit einzigartig ist. Herm?s erscheint hier nicht als Produzent von Luxusg?tern ? einer unter vielen ?, sondern vielmehr als Verfasser einer eigenen, bis ins kleinste Detail durchdachte Formsprache. Besonders bereichernd ist schlie?lich der dritte Teil der Publikation, in der Mara Cappelletti fachkundige Experten zu Wort kommen l?sst: Rachel Koffsky, Senior Vice President und internationale Leiterin der Abteilung Handtaschen und Accessoires bei Christie?s, sowie Morgane Halimi, Global Head of Handbags and Fashion bei Sotheby?s, beleuchten unabh?ngig voneinander die au?ergew?hnliche Stellung von Herm?s auf dem internationalen Auktionsmarkt ? einem Ort, an dem sich die kulturelle Bedeutung und die marktwirtschaftliche Relevanz der Marke in eindrucksvoller Weise spiegeln. Jan Schoormans, emeritierter Professor f?r Verbraucherverhalten an der Technischen Universit?t Delft, sowie Peter van der Bel, Experte f?r Sprache in der Verhaltensforschung, erweitern den Blick um die Frage, warum Herm?s im Bewusstsein der Konsumenten eine so besondere Stellung einnimmt ? und weshalb Begriffe wie Wert, Seltenheit oder Begehren hier eine andere, beinahe archaische Qualit?t annehmen. Der Wirtschaftsexperte Beppe Vicenti schlie?lich ordnet Herm?s in die gro?en Entwicklungen globaler M?rkte ein und zeigt auf, wie sich die Bedeutungs- und Kommunikationsprozesse in einer sich rasant ver?ndernden Welt gewandelt haben, ohne dass Herm?s seine Sprache, seine Symbolik und seine Identit?t preisgegeben hat. Indem es der Autorin Mara Cappelletti gelingt, eine Br?cke zwischen tiefgr?ndiger Historie, visueller ?sthetik und traditionsreichem Unternehmertum zu schlagen, hat sie ein Werk entstehen lassen, das weit mehr ist als eine klassische Markenmonografie. Sie versteht es, die besondere Entwicklung und das Selbstbewusstsein von Herm?s in einen gr??eren Zusammenhang einzubetten und sichtbar zu machen, was dieses Haus im Kern auszeichnet. Wer diese Publikation liest, begegnet Herm?s nicht l?nger nur als Hersteller ikonischer Luxuswaren, sondern als einem Unternehmen, das aus seinem Erbe eine Haltung, aus seinem Handwerk eine Sprache und aus seiner Best?ndigkeit einen Wert geschaffen hat. Die im italienischen White Star Verlag erschienene Publikation ?Herm?s - Die Philosophie? ist damit nicht nur die Einladung zu einer Reise durch die Welt eines au?ergew?hnlichen Familienunternehmens, sondern auch ein feinf?hliges Nachdenken dar?ber, was Luxus im 21. Jahrhundert bedeutet ? und warum wahre Qualit?t keine Lautst?rke, sondern Zeit, Tiefe und Konsequenz braucht.

Kaum eine Branche lebt so sehr vom Versprechen des Besonderen wie die Mode- und Luxusindustrie ? und kaum ein Unternehmen verk?rpert dieses Versprechen so konsequent wie Herm?s. W?hrend viele Modekonzerne im Rhythmus schneller Trends tanzen, wirkt Herm?s wie ein Ruhepol: ein Haus mit langer Tradition, das Zeit nicht misst, sondern meistert. Hier wird Luxus nicht inszeniert, sondern kultiviert ? im Schweigen der Werkst?tten und Ateliers, im Glanz handverlesener Materialien und in einer ?sthetik, die nicht auf Dringlichkeit, sondern auf Zeitlosigkeit setzt.

Wer ?ber Herm?s spricht, denkt zun?chst an legend?re Taschen wie die Kelly- oder Birkin-Bag, an leuchtende Seiden-Carr?s, edlen Schmuck oder fein verarbeitete Lederwaren. Doch hinter diesen ikonischen Produkten verbirgt sich eine tiefer gehende Haltung: eine Verzahnung von Tradition und Innovation, von Wertsch?tzung des Materials und der Verantwortung gegen?ber dem Arbeits- und Gestaltungsprozess. Diese Haltung ist kein Zufallsprodukt, sondern Ausdruck einer Philosophie, die Qualit?t ?ber Quantit?t, Handwerk ?ber schnellen Erfolg und Integrit?t des Schaffens ?ber kurzlebige Trends stellt. Herm?s versteht Luxus nicht als Prunk, sondern als das Ergebnis von Geduld, Sorgfalt und der ?berzeugung, dass wahre Sch?nheit nur dann entsteht, wenn jeder Schritt ? vom ersten Entwurf bis zur letzten Naht ? mit Respekt vollzogen wird.

Dieser Anspruch ist jedoch nicht ?ber Nacht entstanden. Er ist vielmehr das Ergebnis eines Weges, der im Jahr 1837 fernab der Laufstege der Moderne als einfache Sattlerei seinen Anfang nahm. Aus diesem von Thierry Herm?s gegr?ndeten Handwerksbetrieb entwickelte sich ?ber Generationen hinweg jenes Haus, das heute als einer der exklusivsten Mode- und Luxuskonzerne gilt ? und das als eines der wenigen Familienunternehmen der Branche bis zum heutigen Tag seine Unabh?ngigkeit bewahrt hat. Dass aus einem einstigen Sattlerbetrieb das wohl exklusivste Modehaus Frankreichs wurde, ist eine Geschichte, die nur mit Beharrlichkeit, Traditionsbewusstsein und einer ungew?hnlich klaren Vision m?glich war. Dieser lange, von Handwerk, Haltung und Traditionsbewusstsein gepr?gte Weg hat Mara Cappelletti, au?erordentliche Professorin f?r Schmuckgeschichte an der Universit?t Mailand und Autorin mehrerer B?cher ?ber Schmuck, dazu veranlasst, sich in ihrer im italienischen White Star Verlag erschienenen Publikation ?Herm?s - Die Philosophie? (ISBN: 978-8-863-12737-9) intensiver mit dem franz?sischen Luxuskonzern Herm?s zu befassen. In dieser widmet sich die Autorin nicht nur der Geschichte des Unternehmens, sondern versucht auch, den inneren Kern einer Marke freizulegen, deren Identit?t weit ?ber ihre ikonischen Produkte hinausreicht. Dabei zeichnet Mara Cappelletti auf 240 Seiten ein vielschichtiges Portr?t eines Unternehmens, das aus Tradition eine Tugend und aus Best?ndigkeit eine Form der Modernit?t gemacht hat ? und l?dt dazu ein, Herm?s nicht nur als Luxuslabel zu betrachten, sondern als kulturelles Ph?nomen. Der Ansatz von Mara Cappelletti folgt dabei dem Aufbau des Hauses selbst: zun?chst der Blick auf die historische Entwicklung, dann der Blick auf ausgew?hlte Ikonen von Herm?s wie T?cher, Taschen und Schmuck sowie die Perspektiven fachkundiger Experten, die Herm?s aus professioneller Distanz betrachten. Im ersten Teil der Publikation widmet sie sich mit sp?rbarer Sorgfalt der Historie des Unternehmens ? von den Anf?ngen im Paris des 19. Jahrhunderts ?ber die Expansion in neue Warensegmente bis hin zur Beharrlichkeit, mit der Herm?s ?ber Jahrzehnte hinweg seine Unabh?ngigkeit und handwerkliche DNA bewahrte. Sie beginnt in einer Zeit, in der Mobilit?t noch immer von Pferden bestimmt wurde und hochwertiges Lederhandwerk eine gesellschaftlich hohe Relevanz besa?. Thierry Herm?s (1801 - 1878), der Gr?nder des Hauses, etablierte seine Sattlerei nicht nur als Werkstatt, sondern als Ort, an dem Pr?zision und W?rde des Handwerks eine eigene Form von Luxus begr?ndeten. Die Autorin zeichnet nach, wie diese fr?hen Jahre die Identit?t des Unternehmens dauerhaft pr?gten: die kompromisslose Auswahl der Materialien, die unbedingte Hingabe an handwerkliche Perfektion sowie das Bewusstsein, dass echte Qualit?t Zeit braucht. Mit dem ?bergang von der Pferdekutsche zum Automobil h?tte das Unternehmen an Bedeutung verlieren k?nnen ? doch stattdessen nutzte Herm?s diese Phase des technologischen Wandels, um neue Segmente zu erschlie?en. Anstatt mit Hektik zu reagieren, begegnete die Familie Herm?s diesem Wandel mit Besonnenheit und strategischer Klugheit. Sie ?bertrug n?mlich die Prinzipien des Sattlerhandwerks auf Reisegep?ck, sp?ter auf Lederwaren und schlie?lich auf Mode und Accessoires. So entstand Schritt f?r Schritt ein Sortiment, das nie von der Mode diktiert, sondern von der eigenen Philosophie geleitet wurde. Besonders eindr?cklich gelingt Mara Cappelletti die Darstellung der internen Kontinuit?t: Jede Generation der Familie, so zeigt sie, interpretierte das Erbe des Hauses neu, ohne den Kern zu verw?ssern. Charles-?mile Herm?s (1835 - 1919) weitete das Angebot des Unternehmens aus, ?mile-Maurice Herm?s (1871 - 1951) ?ffnete das Haus der internationalen Kundschaft und brachte die ersten ikonischen Seidenschals hervor. Sp?ter schufen Kreativdirektoren wie Jean-Louis Dumas (1938 - 2010) einen Modernisierungspfad, der auf Innovation setzte, ohne die Urspr?nge zu verleugnen. Das Ergebnis war ein seltenes Gleichgewicht aus Traditionspflege und Erneuerungsf?higkeit, das Herm?s zu einem Ausnahmefall in der Luxuswelt machte. F?r interessierte Leser entsteht so ein fein gezeichnetes Bild eines Familienunternehmens, das sich ?ber fast zwei Jahrhunderte hinweg treu geblieben ist und gerade deshalb zur globalen Ikone wurde. Mara Cappelletti macht deutlich, dass die heutige Bedeutung von Herm?s nicht ? wie sich vielleicht vermuten lie?e ? das Produkt eines gl?cklichen Zufalls ist, sondern vielmehr die Folge eines stetigen, kontrollierten Wachstums, das sich jeder Versuchung der Schnelllebigkeit verweigert hat. Im zweiten Teil der Publikation leitet die Autorin den Fokus auf die Stilikonen des Hauses: die Seiden-Carr?s, die legend?ren Taschenmodelle und die handwerklich anspruchsvollen Schmuckkreationen, die ?ber die Jahrzehnte hinweg eine fast mythische Aura um das Haus Herm?s entwickelt haben. Sie beschreibt dabei, wie aus Entw?rfen k?nstlerische Erz?hlwelten werden, wie Materialien zu kulturellen Symboltr?gern avancieren und wie selbst kleinste Details ? von der Nahtf?hrung bis zur Farbkomposition ? zu Tr?gern einer eigenen Markenidentit?t werden, die weltweit einzigartig ist. Herm?s erscheint hier nicht als Produzent von Luxusg?tern ? einer unter vielen ?, sondern vielmehr als Verfasser einer eigenen, bis ins kleinste Detail durchdachte Formsprache. Besonders bereichernd ist schlie?lich der dritte Teil der Publikation, in der Mara Cappelletti fachkundige Experten zu Wort kommen l?sst: Rachel Koffsky, Senior Vice President und internationale Leiterin der Abteilung Handtaschen und Accessoires bei Christie?s, sowie Morgane Halimi, Global Head of Handbags and Fashion bei Sotheby?s, beleuchten unabh?ngig voneinander die au?ergew?hnliche Stellung von Herm?s auf dem internationalen Auktionsmarkt ? einem Ort, an dem sich die kulturelle Bedeutung und die marktwirtschaftliche Relevanz der Marke in eindrucksvoller Weise spiegeln. Jan Schoormans, emeritierter Professor f?r Verbraucherverhalten an der Technischen Universit?t Delft, sowie Peter van der Bel, Experte f?r Sprache in der Verhaltensforschung, erweitern den Blick um die Frage, warum Herm?s im Bewusstsein der Konsumenten eine so besondere Stellung einnimmt ? und weshalb Begriffe wie Wert, Seltenheit oder Begehren hier eine andere, beinahe archaische Qualit?t annehmen. Der Wirtschaftsexperte Beppe Vicenti schlie?lich ordnet Herm?s in die gro?en Entwicklungen globaler M?rkte ein und zeigt auf, wie sich die Bedeutungs- und Kommunikationsprozesse in einer sich rasant ver?ndernden Welt gewandelt haben, ohne dass Herm?s seine Sprache, seine Symbolik und seine Identit?t preisgegeben hat.

Indem es der Autorin Mara Cappelletti gelingt, eine Br?cke zwischen tiefgr?ndiger Historie, visueller ?sthetik und traditionsreichem Unternehmertum zu schlagen, hat sie ein Werk entstehen lassen, das weit mehr ist als eine klassische Markenmonografie. Sie versteht es, die besondere Entwicklung und das Selbstbewusstsein von Herm?s in einen gr??eren Zusammenhang einzubetten und sichtbar zu machen, was dieses Haus im Kern auszeichnet. Wer diese Publikation liest, begegnet Herm?s nicht l?nger nur als Hersteller ikonischer Luxuswaren, sondern als einem Unternehmen, das aus seinem Erbe eine Haltung, aus seinem Handwerk eine Sprache und aus seiner Best?ndigkeit einen Wert geschaffen hat. Die im italienischen White Star Verlag erschienene Publikation ?Herm?s - Die Philosophie? ist damit nicht nur die Einladung zu einer Reise durch die Welt eines au?ergew?hnlichen Familienunternehmens, sondern auch ein feinf?hliges Nachdenken dar?ber, was Luxus im 21. Jahrhundert bedeutet ? und warum wahre Qualit?t keine Lautst?rke, sondern Zeit, Tiefe und Konsequenz braucht.

geschrieben am 03.12.2025 | 1242 Wörter | 7914 Zeichen

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