Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Medienlandschaft Deutschland


Statistiken
  • 6067 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Gérard Bökenkamp

Medienlandschaft Deutschland Schrags Buch ist ein umfassender Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland. Die Darstellung behandelt Printmedien, Hörfunk, TV und neue Medien, beschreibt rechtliche Grundlagen, historischen Entwicklungen, neue und alte Trends und Genres und geht auf das Verhältnis von Politik und Medien ebenso ein wie auf den Wandel des Berufsbildes des Journalisten und des Presserechts. Das Buch ist sehr leserfreundlich, übersichtliche Kapitel und Zusammenfassungen. Das Buch ist jedem zu empfehlen, der sich mit Medien, Kommunikation oder Journalismus interessiert. Das Buch eignet sich auc als Nachschlagewerk und zum Querlesen. Eine deutsche Besonderheit ist das Öffentlich-rechtliche Fernsehen. Das Vorbild bei seiner Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg war das britische BBC. Sein Umfang von acht Milliarden Euro ist jedoch einmalig. Daher können ARD und ZDF auch ein Korrespondentennetz unterhalten, das seines gleichen sucht. Allerdings führen gerade die einfreiwilligen Gebühren zu einer ständigen Debatte über den Begriff der „Grundversorgung.“ und dem Verhältnis von öffentlichen und privaten Medien. Mitte der achtziger Jahre startete das Privatfernsehen in Deutschland, politisch unterstützt von den Unionsparteien, die sich eine alternative Berichterstattung zu den Öffentlich-rechtlichen Sendern wünschte. Leo Kirch hatte seinen Aufstieg als Filmhändler begonnen und konnte aus seinem umfassenden Reservoir an Filmrechten schöpfen, als sein Sender SAT 1 startete. Dieser Hintergrund verleitete ihn aber auch dazu Fernsehen als Abspielkanal für seine Filme zu sehen und die Potentiale des Fernsehens nicht verstand. Anders als die Macher von RTL, denen es unter Helmut Thoma gelang durch eine Mischung aus neuen Fernsehformaten, Sport und Erotik (oder was man als solche bezeichnet) in den 90er Jahren Marktführer zu werden. Das Buch liefert nicht nur eine Übersicht über alle Sender und die wichtigsten Printmedien, sondern beschreibt auch die Verschachtelung der Medienkonzerne und Beteiligungen. In der Medienlandschaft herrscht fast ein Duopol aus Springer und Bertelsmann. Das ist auch der Grund, warum das Kartellamt Springer die Übernahme von ProSiebenSat1 verwehrte, um diese Struktur nicht noch zu verfestigen. Auch wenn die ehrgeizigen Pay-tv-Pläne von Kirch gescheitert sind, befindet sich die deutsche Medienlandschaft vor weitgehenden Veränderungen. Zum einen hat das bisherigen Werbevolumen eine Grenze erreicht, die wohl nicht mehr wesentlich verschoben werden kann und die billig zu produzierenden Trash-Formate verlieren an Zuspruch, was langfristig dem Bezahlfernsehen zu Gute kommen wird. Zum anderen verändert das Internet Seh- und Lesegewohnheiten. Das übt Druck auf die gesamte Medienbranche aus und verändert auch die Berufschancen in den Medienberufen. Die Zukunft der deutschen Medienlandschaft ist möglicher Weise bunter, vielfältiger und pluraler als heute. Sie liegt wohl vor allem in Cross-medialen Formaten.

Schrags Buch ist ein umfassender Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland. Die Darstellung behandelt Printmedien, Hörfunk, TV und neue Medien, beschreibt rechtliche Grundlagen, historischen Entwicklungen, neue und alte Trends und Genres und geht auf das Verhältnis von Politik und Medien ebenso ein wie auf den Wandel des Berufsbildes des Journalisten und des Presserechts. Das Buch ist sehr leserfreundlich, übersichtliche Kapitel und Zusammenfassungen. Das Buch ist jedem zu empfehlen, der sich mit Medien, Kommunikation oder Journalismus interessiert. Das Buch eignet sich auc als Nachschlagewerk und zum Querlesen.

Eine deutsche Besonderheit ist das Öffentlich-rechtliche Fernsehen. Das Vorbild bei seiner Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg war das britische BBC. Sein Umfang von acht Milliarden Euro ist jedoch einmalig. Daher können ARD und ZDF auch ein Korrespondentennetz unterhalten, das seines gleichen sucht. Allerdings führen gerade die einfreiwilligen Gebühren zu einer ständigen Debatte über den Begriff der „Grundversorgung.“ und dem Verhältnis von öffentlichen und privaten Medien.

Mitte der achtziger Jahre startete das Privatfernsehen in Deutschland, politisch unterstützt von den Unionsparteien, die sich eine alternative Berichterstattung zu den Öffentlich-rechtlichen Sendern wünschte. Leo Kirch hatte seinen Aufstieg als Filmhändler begonnen und konnte aus seinem umfassenden Reservoir an Filmrechten schöpfen, als sein Sender SAT 1 startete. Dieser Hintergrund verleitete ihn aber auch dazu Fernsehen als Abspielkanal für seine Filme zu sehen und die Potentiale des Fernsehens nicht verstand. Anders als die Macher von RTL, denen es unter Helmut Thoma gelang durch eine Mischung aus neuen Fernsehformaten, Sport und Erotik (oder was man als solche bezeichnet) in den 90er Jahren Marktführer zu werden.

Das Buch liefert nicht nur eine Übersicht über alle Sender und die wichtigsten Printmedien, sondern beschreibt auch die Verschachtelung der Medienkonzerne und Beteiligungen. In der Medienlandschaft herrscht fast ein Duopol aus Springer und Bertelsmann. Das ist auch der Grund, warum das Kartellamt Springer die Übernahme von ProSiebenSat1 verwehrte, um diese Struktur nicht noch zu verfestigen. Auch wenn die ehrgeizigen Pay-tv-Pläne von Kirch gescheitert sind, befindet sich die deutsche Medienlandschaft vor weitgehenden Veränderungen. Zum einen hat das bisherigen Werbevolumen eine Grenze erreicht, die wohl nicht mehr wesentlich verschoben werden kann und die billig zu produzierenden Trash-Formate verlieren an Zuspruch, was langfristig dem Bezahlfernsehen zu Gute kommen wird. Zum anderen verändert das Internet Seh- und Lesegewohnheiten. Das übt Druck auf die gesamte Medienbranche aus und verändert auch die Berufschancen in den Medienberufen. Die Zukunft der deutschen Medienlandschaft ist möglicher Weise bunter, vielfältiger und pluraler als heute. Sie liegt wohl vor allem in Cross-medialen Formaten.

geschrieben am 12.03.2007 | 406 Wörter | 2578 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen