
| ISBN | 321183818X | |
| Autoren | Gerhard Stumm , Alfred Pritz , Paul Gumhalter | |
| Verlag | Springer | |
| Sprache | deutsch | |
| Seiten | 547 | |
| Erscheinungsjahr | 2009 | |
| Extras | - |

Rund 120 Jahre ist es her, dass Sigmund Freud im Jahre 1886 eine neurologische Privatpraxis grĂŒndete und begann, seelisch erkrankte Menschen in psychoanalytischen Therapiesitzungen zu behandeln. Seitdem ist einige Zeit vergangen. Die Psychotherapie hat sich weiter entwickelt und unterschiedliche Therapieschulen sind entstanden.

Das âPersonenlexikon der Psychotherapieâ stellt in 286 Artikeln wichtige Persönlichkeiten von A(braham Karl) bis Z(uretti MĂłnica) vor, welche die Psychotherapie durch ihr Schaffen maĂgeblich beeinflusst haben. Es sind einige weltbekannte historische NervenĂ€rzte vertreten, die Meilensteine in der Entwicklung der Psychotherapie setzten: Sigmund Freud als BegrĂŒnder der Psychoanalyse (1856-1939), sein SchĂŒler und Urheber einer Analytischen Psychologie Carl Gustav Jung (1875-1961), der Individualpsychologe Alfred Adler (1970-1937) und Johann Christian Reil (1759-1813), der die interdisziplinĂ€re Psychiatrie begrĂŒndete und in seiner Schrift âRhapsodieen ĂŒber die Anwendung der psychischen Curmethodeâ fĂŒr den humanen Umgang mit Patienten appelliert. Auch eine Vielzahl bedeutender Forscher der neueren Psychologie, zu denen etwa Rainer Krause, Alfred Lorenzer sowie Otto Kernberg, fĂŒhrender Vertreter im Bereich narzisstische Persönlichkeitsstörungen und Borderline-Syndrom, gehören, haben Einzug in das Lexikon erhalten. DarĂŒber hinaus finden sich auch Vorreiter der Psychotherapie, Impulsgeber und Personen aus dem Nahebereich der Psychologie wie beispielsweise der Philosoph Jean-Paul Sartre, der die psychoanalytische Trieblehre wie die Schematisierungstendenz der Psychiatrie ablehnte. Die Kurzbiografien entstammen der Feder von rund 150 international renommierten Fachwissenschaftlern.
Alle Artikel sind identisch aufgebaut. Einer fotografischen Abbildung und Kurzcharakterisierung der Forschungsschwerpunkte folgen Lebensdaten wie Schaffensperioden, theoretische sowie praktische BeitrÀge zur Psychotherapie und Verdienste. VervollstÀndigt werden die Biografien durch ein Literaturverzeichnis. In der Bibliografie werden zunÀchst die wichtigsten Publikationen des jeweiligen Forschers vorgestellt, danach empfehlenswerte SekundÀrliteratur zu Biografie und Werk. Die LÀnge der Artikel variiert zwischen 1 und 3 Seiten, wobei die Darstellung zweispaltig ist. Das Lexikon informiert so umfangreich wie nötig und so prÀgnant wie möglich.
Das âPersonenlexikon der Psychotherapieâ eignet sich fĂŒr Psychologen, Neurologen, Therapeuten und all diejenigen, die sich nĂ€her mit der Psychotherapie beschĂ€ftigen möchten. Insbesondere Studierende der Sozialwissenschaften, die hĂ€ufig gezielte Informationen zu den LebensumstĂ€nden bedeutender Forscher, zu GrĂŒnderpersönlichkeiten oder therapeutischen Schulen benötigen, werden hier schnell fĂŒndig. Es ist interessant zu sehen, wie man beim Schmökern in diesem Werk ĂŒber wichtige Wissenschaftler einen lebendigen Einblick in die Geschichte der Psychologie erhĂ€lt. Ein sehr sinnvolles Nachschlagewerk, das Interesse an der Psychotherapie weckt.
geschrieben am 18.10.2009 | 365 Wörter | 2701 Zeichen
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