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Der Dollar Crash


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Rezension von

Gérard Bökenkamp

Der Dollar Crash Es besteht inzwischen Einigkeit darin, dass die US-Notenbank durch ihre Niedrigzinspolitik nicht unwesentlich zu der aktuellen Krise beigetragen hat. Kritik an der Politik der Zentralbanken, ja sogar am heutigen Währungssystem selbst mag also sachlich geboten sein, sie wird aber oft verknüpft mit Verschwörungstheorien unterschiedlicher Färbung. Die Anwältin Ellen Brown hat in ihrem Buch „Der Dollar-Crash“ eine umfassende Darstellung aus der Sicht der amerikanischen populistischen Bewegung vorgelegt. Die populistische Bewegung entstand im 19. Jahrhundert als Agrarprotest gegen die Banken. Die Forderungen dieser Bewegung sind im Kern inflationistisch. Sie bevorzugen eine Politik des leichten Geldes, die es erleichtert, Schulden zu tilgen und somit den Interessen der Landwirte entgegenkamen. Darum lehnten sie den Goldstandard ab und forderten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Beibehaltung des Bimetallismus aus Gold und Silber. Der Hauptvorwurf gegen das Zentralbankensystem ist, dass es in den Händen privater Bankiers liege. Die Politik des leichten Geldes ist aus dieser Sicht nicht das Problem. Der Staat solle sich das Recht aneignen, unbegrenzt Geld zu drucken. In der staatlichen Ausweitung der Geldmenge sieht die Autorin die Möglichkeit, den Wohlstand fast unbegrenzt zu erhöhten. Darin unterscheiden sich die Kritiker der populistischen Strömung stark von der Kritik der Österreichischen Schule, die gemäß der Österreichischen Konjunkturtheorie die Ursache der Finanzkrise gerade in der unbegrenzten Ausweitung der Geldmenge sieht. Dass die unbegrenzte Ausweitung der Geldmenge unweigerlich in die Hyperinflation führt, bestreitet die Autorin. Historische Beispiele dafür, wie die Entwertung der amerikanischen Währung während des amerikanischen Bürgerkriegs und der großen Inflation von 1923 in Deutschland interpretiert sie einfach um, als Folgen böswilliger Spekulation. Ihr Idealbild ist das Mittelalter. Sie entwirft ein esoterisch anmutendes Bild einer matriachalen Welt ohne ökonomische Sorgen, die durch die Herrschaft des Mannes und des Goldes abgelöst worden sei. Die Autorin hat sich zum Teil ziemlich willkürlich Fakten zusammengesucht, die ihre Hypothesen stützen und konsequent alle anderen vernachlässigt. In dem Buch gibt es ein Feindbild, das für fast alle Verfehlungen auf der Welt verantwortlich gemacht wird, das sind die Privatbankiers. Es wird der Eindruck vermittelt, als wäre die gesamte Welt am Verarmen und es würden nur eine Handvoll Finanzmagnaten profitieren. Der enorme Zuwachs des Wolstandes in den Jahrhunderten, die die Autoren im Gegensatz zum Mittelalter als eine Art dunkles Zeitalter darstellt, wird nicht mit einem Satz erwähnt, der Einfluss von Staaten, Politikern, Parteien und anderen Größen fällt in der Darstellung unter den Tisch. Das Buch ist Schwarz-Weiß-Malerei – Interessant für alle, die auf der Suche nach einem einfachen Weltbild sind.

Es besteht inzwischen Einigkeit darin, dass die US-Notenbank durch ihre Niedrigzinspolitik nicht unwesentlich zu der aktuellen Krise beigetragen hat. Kritik an der Politik der Zentralbanken, ja sogar am heutigen Währungssystem selbst mag also sachlich geboten sein, sie wird aber oft verknüpft mit Verschwörungstheorien unterschiedlicher Färbung. Die Anwältin Ellen Brown hat in ihrem Buch „Der Dollar-Crash“ eine umfassende Darstellung aus der Sicht der amerikanischen populistischen Bewegung vorgelegt.

Die populistische Bewegung entstand im 19. Jahrhundert als Agrarprotest gegen die Banken. Die Forderungen dieser Bewegung sind im Kern inflationistisch. Sie bevorzugen eine Politik des leichten Geldes, die es erleichtert, Schulden zu tilgen und somit den Interessen der Landwirte entgegenkamen. Darum lehnten sie den Goldstandard ab und forderten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Beibehaltung des Bimetallismus aus Gold und Silber.

Der Hauptvorwurf gegen das Zentralbankensystem ist, dass es in den Händen privater Bankiers liege. Die Politik des leichten Geldes ist aus dieser Sicht nicht das Problem. Der Staat solle sich das Recht aneignen, unbegrenzt Geld zu drucken. In der staatlichen Ausweitung der Geldmenge sieht die Autorin die Möglichkeit, den Wohlstand fast unbegrenzt zu erhöhten. Darin unterscheiden sich die Kritiker der populistischen Strömung stark von der Kritik der Österreichischen Schule, die gemäß der Österreichischen Konjunkturtheorie die Ursache der Finanzkrise gerade in der unbegrenzten Ausweitung der Geldmenge sieht.

Dass die unbegrenzte Ausweitung der Geldmenge unweigerlich in die Hyperinflation führt, bestreitet die Autorin. Historische Beispiele dafür, wie die Entwertung der amerikanischen Währung während des amerikanischen Bürgerkriegs und der großen Inflation von 1923 in Deutschland interpretiert sie einfach um, als Folgen böswilliger Spekulation. Ihr Idealbild ist das Mittelalter. Sie entwirft ein esoterisch anmutendes Bild einer matriachalen Welt ohne ökonomische Sorgen, die durch die Herrschaft des Mannes und des Goldes abgelöst worden sei.

Die Autorin hat sich zum Teil ziemlich willkürlich Fakten zusammengesucht, die ihre Hypothesen stützen und konsequent alle anderen vernachlässigt. In dem Buch gibt es ein Feindbild, das für fast alle Verfehlungen auf der Welt verantwortlich gemacht wird, das sind die Privatbankiers. Es wird der Eindruck vermittelt, als wäre die gesamte Welt am Verarmen und es würden nur eine Handvoll Finanzmagnaten profitieren. Der enorme Zuwachs des Wolstandes in den Jahrhunderten, die die Autoren im Gegensatz zum Mittelalter als eine Art dunkles Zeitalter darstellt, wird nicht mit einem Satz erwähnt, der Einfluss von Staaten, Politikern, Parteien und anderen Größen fällt in der Darstellung unter den Tisch. Das Buch ist Schwarz-Weiß-Malerei – Interessant für alle, die auf der Suche nach einem einfachen Weltbild sind.

geschrieben am 07.12.2009 | 408 Wörter | 2553 Zeichen

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