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Numbers, Bd. 1: Den Tod im Blick


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  • 10105 Aufrufe

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Rezension von

Letterschming

Den Tod im Blick „Numbers“ ist der erste Roman der englischen Autorin Rachel Ward und wurde bereits für mehrere Auszeichnungen nominiert. Jem lebt mit ihrer Pflegemutter Karen in einer kleinen Wohnung in London. Sie haben nicht viel Geld und die Aussichten für Jems Zukunft sind alles andere als rosig. Ihr Schulabschluss ist keineswegs sicher, richtige Freunde hat sie eigentlich keine und ihre Freizeit verbringt sie am liebsten allein unten am Kanal. Doch das Ungewöhnlichste an ihrem Leben: Wenn Jem in die Augen eines Anderen blickt, sieht sie eine Zahl. Als Jems leibliche Mutter starb, wurde Jem klar, was diese Zahlen bedeuten. Sie sind das Datum, an dem die betreffende Person stirbt. Jem verrät niemandem etwas von ihrer sonderbaren Fähigkeit, frisst ihre Ängste und ihren Kummer in sich hinein – bis sie Spinne kennen lernt. In ihm hat Jem zum ersten Mal einen Freund gefunden. Doch plötzlich steht Jems Welt Kopf, denn als sie mit Spinne das London Eye, das große Riesenrad, besucht, haben plötzlich alle Menschen um sie herum die gleiche Zahl. Jem weiß, dass etwas schreckliches passieren wird. Sie und Spinne fliehen, doch damit bringen sie einen unberechenbaren Stein ins Rollen. „Numbers“ überzeugt vor allem durch seine realistischen Protagonisten. Jem und Spinne sind mit ihren vielen Eigenarten, ihren Vor- und Nachteilen, ihren Wünschen und Träumen sehr lebhaft dargestellt. Obwohl sie sich in vielen Dingen von dem Gros der Leserschaft unterscheiden mögen, wie etwa ihrem Lebensumfeld und ihren Gewohnheiten, kann der Leser sich doch sehr gut in sie hineinversetzen. Die Schwierigkeiten der beiden im Schulalltag oder in der Familie und die Verwirrung, als sie langsam feststellen, dass sie sich ineinander verliebt haben, kann jeder gut nachvollziehen. Die meisten anderen Charaktere bleiben leider ein wenig blass. Besondere Aufmerksamkeit bekommen höchstens Jems Pflegemutter Karen und Spinnes Oma Val, die beide ein paar Mal vorkommen und über deren Geschichte und Persönlichkeit ein wenig berichtet wird. Die anderen Personen treten oft nur kurz auf, was vor allem daran liegt, dass Jem und Spinne den Großteil des Buches allein und auf der Flucht sind. Es wird beschrieben, wie sich die beiden Jungedlichen aus der Großstadt allein auf dem Land durchschlagen, gejagt von der Polizei, den Medien und einigen unliebsamen Bekanntschaften aus dem Londoner Untergrund. Dennoch würde ich den Roman nicht unbedingt als Thriller bezeichnen. Nur zwei- oder dreimal werden wirklich zwei dieser Parteien miteinander konfrontiert und es kommt Action auf. Der Schwerpunkt des Buches liegt aber eher auf dem psychologischen Aspekt. Es wird deutlich gezeigt, unter welcher Belastung Jem und Spinne stehen und welcher Zwiespalt in ihnen herrscht, angesichts der Frage, ob sie sich stellen und alles erklären oder weiter fliehen sollen. Die Spannung wird aber trotzdem permanent gehalten, da den beiden Jugendlichen wie auch dem Leser immer wieder durch Zeitungen und andere Hinweise vor Augen geführt wird, wie dicht ihnen die Verfolger auf den Fersen sind. Auch das Ende bietet noch einmal ein großes Spektakel. Zwar ist es auch ziemlich dramatisch, aber es passt sehr gut zu dem Buch und der Leser wird ein paar Mal hin- und hergeschubst, bevor er erkennt, worauf die Geschichte letztendlich hinausläuft. Die einzige Schwachstelle von „Numbers“ ist die Sprache. Das Geschehen wird durchgehend aus Jems Perspektive beschrieben, daher nimmt die Autorin eine betont jugendliche Sprache an. Die vielen Schimpfwörter sind dabei noch gar nicht das Problem, denn sie lassen die Geschichte realistisch und ungeschönt wirken, aber die ständigen umgangssprachlichen Abkürzungen und halben Sätze irritieren am Anfang ein wenig. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch auch daran und es fällt beim Lesen nicht mehr so auf. Fazit: Kein Thriller, wie der Klappentext schnell vermuten lässt, dafür aber ein wunderschönes Jungedbuch über den sozialen Brennpunkt, die erste Liebe, die Familie und das System allgemein, bei der die Spannung keineswegs zu kurz kommt. Für alle Altersklassen ab 13 Jahren zu empfehlen.

„Numbers“ ist der erste Roman der englischen Autorin Rachel Ward und wurde bereits für mehrere Auszeichnungen nominiert.

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#
rezensiert seit
Buchtitel
2
06.06.2016
4
06.06.2016

Jem lebt mit ihrer Pflegemutter Karen in einer kleinen Wohnung in London. Sie haben nicht viel Geld und die Aussichten für Jems Zukunft sind alles andere als rosig. Ihr Schulabschluss ist keineswegs sicher, richtige Freunde hat sie eigentlich keine und ihre Freizeit verbringt sie am liebsten allein unten am Kanal.

Doch das Ungewöhnlichste an ihrem Leben: Wenn Jem in die Augen eines Anderen blickt, sieht sie eine Zahl. Als Jems leibliche Mutter starb, wurde Jem klar, was diese Zahlen bedeuten. Sie sind das Datum, an dem die betreffende Person stirbt. Jem verrät niemandem etwas von ihrer sonderbaren Fähigkeit, frisst ihre Ängste und ihren Kummer in sich hinein – bis sie Spinne kennen lernt. In ihm hat Jem zum ersten Mal einen Freund gefunden. Doch plötzlich steht Jems Welt Kopf, denn als sie mit Spinne das London Eye, das große Riesenrad, besucht, haben plötzlich alle Menschen um sie herum die gleiche Zahl. Jem weiß, dass etwas schreckliches passieren wird. Sie und Spinne fliehen, doch damit bringen sie einen unberechenbaren Stein ins Rollen.

„Numbers“ überzeugt vor allem durch seine realistischen Protagonisten. Jem und Spinne sind mit ihren vielen Eigenarten, ihren Vor- und Nachteilen, ihren Wünschen und Träumen sehr lebhaft dargestellt. Obwohl sie sich in vielen Dingen von dem Gros der Leserschaft unterscheiden mögen, wie etwa ihrem Lebensumfeld und ihren Gewohnheiten, kann der Leser sich doch sehr gut in sie hineinversetzen. Die Schwierigkeiten der beiden im Schulalltag oder in der Familie und die Verwirrung, als sie langsam feststellen, dass sie sich ineinander verliebt haben, kann jeder gut nachvollziehen.

Die meisten anderen Charaktere bleiben leider ein wenig blass. Besondere Aufmerksamkeit bekommen höchstens Jems Pflegemutter Karen und Spinnes Oma Val, die beide ein paar Mal vorkommen und über deren Geschichte und Persönlichkeit ein wenig berichtet wird. Die anderen Personen treten oft nur kurz auf, was vor allem daran liegt, dass Jem und Spinne den Großteil des Buches allein und auf der Flucht sind.

Es wird beschrieben, wie sich die beiden Jungedlichen aus der Großstadt allein auf dem Land durchschlagen, gejagt von der Polizei, den Medien und einigen unliebsamen Bekanntschaften aus dem Londoner Untergrund. Dennoch würde ich den Roman nicht unbedingt als Thriller bezeichnen. Nur zwei- oder dreimal werden wirklich zwei dieser Parteien miteinander konfrontiert und es kommt Action auf.

Der Schwerpunkt des Buches liegt aber eher auf dem psychologischen Aspekt. Es wird deutlich gezeigt, unter welcher Belastung Jem und Spinne stehen und welcher Zwiespalt in ihnen herrscht, angesichts der Frage, ob sie sich stellen und alles erklären oder weiter fliehen sollen. Die Spannung wird aber trotzdem permanent gehalten, da den beiden Jugendlichen wie auch dem Leser immer wieder durch Zeitungen und andere Hinweise vor Augen geführt wird, wie dicht ihnen die Verfolger auf den Fersen sind.

Auch das Ende bietet noch einmal ein großes Spektakel. Zwar ist es auch ziemlich dramatisch, aber es passt sehr gut zu dem Buch und der Leser wird ein paar Mal hin- und hergeschubst, bevor er erkennt, worauf die Geschichte letztendlich hinausläuft.

Die einzige Schwachstelle von „Numbers“ ist die Sprache. Das Geschehen wird durchgehend aus Jems Perspektive beschrieben, daher nimmt die Autorin eine betont jugendliche Sprache an. Die vielen Schimpfwörter sind dabei noch gar nicht das Problem, denn sie lassen die Geschichte realistisch und ungeschönt wirken, aber die ständigen umgangssprachlichen Abkürzungen und halben Sätze irritieren am Anfang ein wenig. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch auch daran und es fällt beim Lesen nicht mehr so auf.

Fazit: Kein Thriller, wie der Klappentext schnell vermuten lässt, dafür aber ein wunderschönes Jungedbuch über den sozialen Brennpunkt, die erste Liebe, die Familie und das System allgemein, bei der die Spannung keineswegs zu kurz kommt. Für alle Altersklassen ab 13 Jahren zu empfehlen.

geschrieben am 16.05.2010 | 627 Wörter | 3465 Zeichen

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Rezension von

Romana Strauss

Den Tod im Blick Ein wirklich außergewöhnlicher Jugendthriller ist mir hier in die Hände gefallen. Jem ist eine problematische Fünfzehnjährige, die nach dem Drogentod ihrer Mutter bei Pflegefamilien aufgewachsen ist und immer weitergereicht wurde. Doch der wahre Grund für ihre Probleme ist die Tatsache, dass sie Zahlen in den Augen der Menschen sieht. Nicht irgendwelche Zahlen. Jem sieht die Todesdaten ihres Gegenübers. Als sie schließlich in dem ungewöhnlichen Spinne einen echten Freund findet, bleibt ihr nur sehr wenig Zeit, denn seine Zahl ist schon furchtbar bald erreicht. In einem verrückten Roadtrip flüchten die beiden Jugendlichen vor der Polizei, Spinnes Drogengeschäften und der zivilisierten Welt, die sie einfangen will. Besonders das Ende dieses Romans hat mich überrascht und wirklich berührt. Der Weg, auf dem sich Jem und Spinne von London bis nach Bath durchschlagen, lässt einen das Buch atemlos verschlingen. Nicht nur gelingt es der Autorin, starke, glaubwürdige und zutiefst bewegende Protagonisten zu erschaffen, sie lässt den Leser mit ihnen kämpfen, lieben und leiden und das Leben und den Tod selbst hinterfragen. Kein alltägliches Thema für einen Jugendroman, und eine heftige Sache, ein fünfzehnjähriges Mädchen mit diesen Fragen zu belasten, aber Rachel Ward schafft es, einen tief in Jems Gedankenwelt hinein zu versetzen und die wichtigen Punkte am Ende völlig klar zu vermitteln. Eine große Leseempfehlung, keineswegs nur für Jugendliche!

Ein wirklich außergewöhnlicher Jugendthriller ist mir hier in die Hände gefallen. Jem ist eine problematische Fünfzehnjährige, die nach dem Drogentod ihrer Mutter bei Pflegefamilien aufgewachsen ist und immer weitergereicht wurde. Doch der wahre Grund für ihre Probleme ist die Tatsache, dass sie Zahlen in den Augen der Menschen sieht. Nicht irgendwelche Zahlen. Jem sieht die Todesdaten ihres Gegenübers. Als sie schließlich in dem ungewöhnlichen Spinne einen echten Freund findet, bleibt ihr nur sehr wenig Zeit, denn seine Zahl ist schon furchtbar bald erreicht. In einem verrückten Roadtrip flüchten die beiden Jugendlichen vor der Polizei, Spinnes Drogengeschäften und der zivilisierten Welt, die sie einfangen will.

Besonders das Ende dieses Romans hat mich überrascht und wirklich berührt. Der Weg, auf dem sich Jem und Spinne von London bis nach Bath durchschlagen, lässt einen das Buch atemlos verschlingen. Nicht nur gelingt es der Autorin, starke, glaubwürdige und zutiefst bewegende Protagonisten zu erschaffen, sie lässt den Leser mit ihnen kämpfen, lieben und leiden und das Leben und den Tod selbst hinterfragen. Kein alltägliches Thema für einen Jugendroman, und eine heftige Sache, ein fünfzehnjähriges Mädchen mit diesen Fragen zu belasten, aber Rachel Ward schafft es, einen tief in Jems Gedankenwelt hinein zu versetzen und die wichtigen Punkte am Ende völlig klar zu vermitteln. Eine große Leseempfehlung, keineswegs nur für Jugendliche!

geschrieben am 09.07.2010 | 215 Wörter | 1245 Zeichen

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