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Comanche, Bd. 5: Das Tal ohne Licht


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Rezension von

Frank Drehmel

Das Tal ohne Licht Nachdem Red Dust den zwar grausamen, aber unbewaffneten Russel Dobbs, der zusammen mit seinen Brüdern für viel Leid und Tote verantwortlich war, zur Strecke gebracht und eiskalt hingerichtet hat (vgl. "Roter Himmel über Laramie", dt. bei Splitter), verurteilt man den Cowboy wegen des Mordes zu fünf Jahren Zwangsarbeit. Aufgrund der Fürsprache seiner Freunde entlässt man ihn jedoch nach 20 Monaten unter strengen Auflagen – keine Waffen, kein Alkohol, kein Glücksspiel - auf Bewährung. Als gebrochener Mann kehrt Dust auf die Triple Six Ranch zurück, argwöhnisch beobachtet vom neuen Sheriff des Ortes und seinem Deputy. In den 20 Monaten seiner Abwesenheit hat sich nicht nur die Ranch unter Leitung Comanches zu einem prosperierenden Unternehmen gewandelt, auch Greenstone Falls selbst hat sich dank der neuen Eisenbahnlinie zu einer schmucken Stadt entwickelt. Relativ hilflos muss Red Dust die Schmähungen von Kindern ertragen und kann sich kaum der Anfeindungen von grobschlächtigen Trunkenbolden wie Bob Dugan erwehren, die um die Machtlosigkeit des ehemaligen Revolverhelden wissen. Glücklicherweise stellt sich der neue Sheriff als gerechter Mann heraus, der den entlassenen Sträfling fair und mit Anstand in Schutz nimmt. Bei seinen ehemaligen Freunden – dem schrulligen Ten Gallons, dem Schwazen Toby oder dem Greenhorn Clem – kommt Reds fatalistische und zurückhaltende Attitüde jedoch nicht gut an, sodass Spannungen das Zusammenleben und -arbeiten der Freunde trüben. Die Lage ändert sich kurz darauf grundlegend: die Bande von Shotgun Marlowe, die für ihr brutales, eiskalt Vorgehen, welches an blanken Terror grenzt, und die für zahllose Morde berüchtigt ist, befindet auf dem Weg nach Greenstone Falls und zur "666"-Ranch. Die einfachen Städter sind mit der Situation heillos überfordert, sodass der Sheriff Red Dust mit der Aussicht zum Deputy ernennt, seinen Namen durch den Kampf reinzuwaschen. Wie schon der vierte Band der Reihe so belegt auch "Das Tal ohne Licht" die herausragende Bedeutung der Serie für das Sujet, indem er die Unterschiede zu den wesentlich softeren, kinderkompatiblen, saubereren jedoch überaus erfolgreichen Reihen wie "Blueberry" oder "Jerry Spring" sowohl grafisch als auch inhaltlich nochmals herausstellt. Red Dust entwickelt sich vom straighten, coolen Rächer und Revolvermann zu einem gebrochenen, im Namen der Gerechtigkeit gleichsam entmannten Helden, muss die Konsequenzen seines zwar verständlichen, aber dennoch verwerflichen Rechtsbruchs nicht nur einfach ertragen, sondern regelrecht erleiden – und mit ihm leidet der Leser -, um schließlich geläutert aus den Ereignissen hervorzugehen, indem er in einer ähnlichen Situation nicht ein zweites Mal psychisch in der Lage ist, ein selbst gefälltes Todesurteil zu vollstrecken. Nichtsdestotrotz ist auch der Grundtenor dieser Geschichte geprägt von Gewalt, von Morden, Rache und Selbstjustiz, sodass "Comanche" nach wie vor als durch und durch erwachsene Serie angesehen werden muss. Außergewöhnlich ist diesmal die grafische Umsetzung der Story, ist die visuelle Atmosphäre, welche Schmutz und Tristesse dadurch atmet, dass Autor und Zeichner es auf mehr als der Hälfte der Seiten in Strömen regnen lassen und Hermann daher in der Koloration die ohnehin schon nicht sehr kräftigen Farben noch einen Deut trüber, verwaschener wählen muss; der Dynamik in der Inszenierung der Kämpfe aber auch der ruhigeren Szenen tut dieses jedoch keinerlei Abbruch. In editorischer Hinsicht wird der obligatorische und informative redaktionelle Teil durch eine weitere 8-seitige Kurzgeschichte ergänzt, in der diesmal der alte Ten Gallons als Hauptprotagonist fungiert. Fazit: Hart, konsequent, ungewöhnlich visualisiert. Ein weiterer Genre-Meilenstein in einer exzellenten Edition.

Nachdem Red Dust den zwar grausamen, aber unbewaffneten Russel Dobbs, der zusammen mit seinen Brüdern für viel Leid und Tote verantwortlich war, zur Strecke gebracht und eiskalt hingerichtet hat (vgl. "Roter Himmel über Laramie", dt. bei Splitter), verurteilt man den Cowboy wegen des Mordes zu fünf Jahren Zwangsarbeit. Aufgrund der Fürsprache seiner Freunde entlässt man ihn jedoch nach 20 Monaten unter strengen Auflagen – keine Waffen, kein Alkohol, kein Glücksspiel - auf Bewährung.

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Buchtitel
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18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Als gebrochener Mann kehrt Dust auf die Triple Six Ranch zurück, argwöhnisch beobachtet vom neuen Sheriff des Ortes und seinem Deputy. In den 20 Monaten seiner Abwesenheit hat sich nicht nur die Ranch unter Leitung Comanches zu einem prosperierenden Unternehmen gewandelt, auch Greenstone Falls selbst hat sich dank der neuen Eisenbahnlinie zu einer schmucken Stadt entwickelt.

Relativ hilflos muss Red Dust die Schmähungen von Kindern ertragen und kann sich kaum der Anfeindungen von grobschlächtigen Trunkenbolden wie Bob Dugan erwehren, die um die Machtlosigkeit des ehemaligen Revolverhelden wissen. Glücklicherweise stellt sich der neue Sheriff als gerechter Mann heraus, der den entlassenen Sträfling fair und mit Anstand in Schutz nimmt. Bei seinen ehemaligen Freunden – dem schrulligen Ten Gallons, dem Schwazen Toby oder dem Greenhorn Clem – kommt Reds fatalistische und zurückhaltende Attitüde jedoch nicht gut an, sodass Spannungen das Zusammenleben und -arbeiten der Freunde trüben.

Die Lage ändert sich kurz darauf grundlegend: die Bande von Shotgun Marlowe, die für ihr brutales, eiskalt Vorgehen, welches an blanken Terror grenzt, und die für zahllose Morde berüchtigt ist, befindet auf dem Weg nach Greenstone Falls und zur "666"-Ranch. Die einfachen Städter sind mit der Situation heillos überfordert, sodass der Sheriff Red Dust mit der Aussicht zum Deputy ernennt, seinen Namen durch den Kampf reinzuwaschen.

Wie schon der vierte Band der Reihe so belegt auch "Das Tal ohne Licht" die herausragende Bedeutung der Serie für das Sujet, indem er die Unterschiede zu den wesentlich softeren, kinderkompatiblen, saubereren jedoch überaus erfolgreichen Reihen wie "Blueberry" oder "Jerry Spring" sowohl grafisch als auch inhaltlich nochmals herausstellt.

Red Dust entwickelt sich vom straighten, coolen Rächer und Revolvermann zu einem gebrochenen, im Namen der Gerechtigkeit gleichsam entmannten Helden, muss die Konsequenzen seines zwar verständlichen, aber dennoch verwerflichen Rechtsbruchs nicht nur einfach ertragen, sondern regelrecht erleiden – und mit ihm leidet der Leser -, um schließlich geläutert aus den Ereignissen hervorzugehen, indem er in einer ähnlichen Situation nicht ein zweites Mal psychisch in der Lage ist, ein selbst gefälltes Todesurteil zu vollstrecken. Nichtsdestotrotz ist auch der Grundtenor dieser Geschichte geprägt von Gewalt, von Morden, Rache und Selbstjustiz, sodass "Comanche" nach wie vor als durch und durch erwachsene Serie angesehen werden muss.

Außergewöhnlich ist diesmal die grafische Umsetzung der Story, ist die visuelle Atmosphäre, welche Schmutz und Tristesse dadurch atmet, dass Autor und Zeichner es auf mehr als der Hälfte der Seiten in Strömen regnen lassen und Hermann daher in der Koloration die ohnehin schon nicht sehr kräftigen Farben noch einen Deut trüber, verwaschener wählen muss; der Dynamik in der Inszenierung der Kämpfe aber auch der ruhigeren Szenen tut dieses jedoch keinerlei Abbruch.

In editorischer Hinsicht wird der obligatorische und informative redaktionelle Teil durch eine weitere 8-seitige Kurzgeschichte ergänzt, in der diesmal der alte Ten Gallons als Hauptprotagonist fungiert.

Fazit: Hart, konsequent, ungewöhnlich visualisiert. Ein weiterer Genre-Meilenstein in einer exzellenten Edition.

geschrieben am 12.09.2010 | 540 Wörter | 3230 Zeichen

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