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Hellboy, Bd. 10: Die Wilde Jagd


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Rezension von

Frank Drehmel

Die Wilde Jagd Eine Zeit großer Umbrüche nicht nur für England, sondern für die ganze Welt scheint bevorzustehen: in Großbritannien erhebt sich das mythische Geschlecht der Riesen aus seinen Gräbern und der verfluchte Elf Gruagach von Lough Leane erweckte eine uralte, äußerst machtvolle Hexe zu neuen Leben, durch die und mit der er endlich seine Rache an Hellboy vollziehen will. Ein Gesellschaft älterer, adliger Herren lädt daraufhin den großen Roten zunächst zur geheimen Wilden Jagd ein, deren Wurzeln viele Jahrhunderte in der Vergangenheit liegen und in der es darum geht, Übergriffe der Riesen auf das Menschengeschlecht zu verhindern. Doch selbst in diesen illustren Kreisen lauert der Verrat, sodass Red schließlich alleine einer Überzahl der titanischer Gegner gegenübersteht. Während es Hellboy nach vollbrachter Schlacht nach Irland zieht, wo er eine junge Frau – Alice Monaghan - aufsucht, die einst als Baby durch das kleine Volk gegen ein Wechselbalg – eben jenen Gruagach von Lough Leane – ausgetauscht wurde und die er zum Preis der Verdammung des Elfs rettete, spinnt die erwachte Hexe ihre Fäden und trachtet danach, das vergessene Volk der Dunkelheit, die, die in ihren Höhlen an Knochen nagen, zu erwecken, um die ganze Welt in Blut zu ertränken. Hellboy und Alice ihrerseits suchen eine alte Seherin – Mab, einst Königin der legendären Tuatha De Danann - auf, welche Hellboy sein Schicksal enthüllt, ein Schicksal, in dem er eine Krone tragen wird und er nur die Wahl hat, ob es eine der Hölle oder eine der Menschen sein wird. Und die Alte macht deutlich, dass Hellboy gegen die erwachtet Blutkönigin nur als König an der Spitze einer eigenen Armee bestehen kann, einer Armee, der keine Menschen angehören dürfen. Die Suche nach Verbündeten führt den roten Halb-Dämon und Alice schließlich in das Schloss von Morgan Le Fay, einer Frau die sich trotz ihres zweifelhaften Rufs auf die Seite Hellboys schlägt, weil die beiden durch das Blut Mordreds, des toten Sohnes Le Fays, verbunden sind. Doch selbst die Hilfe der sinistren Frau ändert nichts daran, dass Hellboy Entscheidungen von großer Tragweite für sich selbst wie auch die gesamte Menschheit treffen muss. Spätestens seit dem neunten Band, "Ruf der Finsternis", ist jedem Leser, der Hellboy von seinem ersten nennenswerten Gast-Auftritt in John Byrnes wenig erfolgreicher Serie "Next Men" bis zum aktuellen Zeitpunkt verfolgte, klar, dass Figur und Serien-Konzept den Kinderschuhen längst entwachsen sind. Lebten die Geschichten früher in erster Linie durch und als Reminiszenz an die amerikanischen, trashigen Pulp-Geschichten aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, so hat der Mike Mignola "Hellboy" mittlerweile zu einer aus sich heraus tragfähigen, komplexen und differenzierten Reihe entwickelt, die mit einer Bandbreite von Referenzen aus den Sagenwelten unterschiedlichster Kulturen aufwartet, wobei im vorliegenden zehnten Band keltische Mythen und der Artus-Sagenkreis eine dominierende Rolle spielen. Dabei gelingt es dem Autor auf eine Art und Weise, die im Mainstream-Comic sonst nur noch von Neil Gaiman in dieser Perfektion und Tiefe beherrscht wird, die Bezüge, die zum Teil kaum mehr als bloße Namen sind, ihres ursprünglichen Kontextes zu entblößen, um sie geradezu symbiotisch in das Hellboy-Universum einzupassen und dadurch etwas vollkommen Neues und Eigenständiges zu schaffen, das gleichermaßen hochspannend und dynamisch wie episch getragen daherkommt. Problematisch erweisen sich für den Neu-Leser die zahlreichen Bezüge auf vergangen Abenteuer, die aber mit etwas gutem Willen dennoch gemeistert bzw. in ihrer Bedeutung wenigstens erahnt werden können. Völlig unkompliziert hingegen ist der in der Hauptfigur angelegte Humor, der wieder an Bedeutung für die Serie zu gewinnen scheint und der sich in der überwältigend coolen, lakonischen, beiläufigen Art manifestiert, mit der der Held selbst größte Bedrohungen und bizarrste Begegnungen wortkarg kommentiert. Im Artwork wird deutlich, dass mit Duncan Fegredo, der unter anderem auch schon für die grafische Umsetzung des neunten Sammelbandes verantwortlich zeichnete, ein Künstler gefunden wurde, dem die Schuhe Mike Mignolas alles andere als zu groß sind. Fegredo zitiert zwar in seinen Zeichnungen den markant eckigen Duktus Mignolas, verleugnet aber durch eine signifikant feinere Ausführung und einen zurückhaltenderen Gebrauch von Verschattungen zu keiner Zeit seine eigenen künstlerischen Ambitionen. Fazit: Eine gleichermaßen spannende wie humorvolle Geschichte voller Referenzen und Anspielungen, die für einen Einsteiger nicht ganz einfach zu verstehen ist, die dem Hellboy-Fan nicht zuletzt wegen der congenialen Visualisierung aber umso mehr Freude bereitet.

Eine Zeit großer Umbrüche nicht nur für England, sondern für die ganze Welt scheint bevorzustehen: in Großbritannien erhebt sich das mythische Geschlecht der Riesen aus seinen Gräbern und der verfluchte Elf Gruagach von Lough Leane erweckte eine uralte, äußerst machtvolle Hexe zu neuen Leben, durch die und mit der er endlich seine Rache an Hellboy vollziehen will.

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Ein Gesellschaft älterer, adliger Herren lädt daraufhin den großen Roten zunächst zur geheimen Wilden Jagd ein, deren Wurzeln viele Jahrhunderte in der Vergangenheit liegen und in der es darum geht, Übergriffe der Riesen auf das Menschengeschlecht zu verhindern. Doch selbst in diesen illustren Kreisen lauert der Verrat, sodass Red schließlich alleine einer Überzahl der titanischer Gegner gegenübersteht.

Während es Hellboy nach vollbrachter Schlacht nach Irland zieht, wo er eine junge Frau – Alice Monaghan - aufsucht, die einst als Baby durch das kleine Volk gegen ein Wechselbalg – eben jenen Gruagach von Lough Leane – ausgetauscht wurde und die er zum Preis der Verdammung des Elfs rettete, spinnt die erwachte Hexe ihre Fäden und trachtet danach, das vergessene Volk der Dunkelheit, die, die in ihren Höhlen an Knochen nagen, zu erwecken, um die ganze Welt in Blut zu ertränken.

Hellboy und Alice ihrerseits suchen eine alte Seherin – Mab, einst Königin der legendären Tuatha De Danann - auf, welche Hellboy sein Schicksal enthüllt, ein Schicksal, in dem er eine Krone tragen wird und er nur die Wahl hat, ob es eine der Hölle oder eine der Menschen sein wird. Und die Alte macht deutlich, dass Hellboy gegen die erwachtet Blutkönigin nur als König an der Spitze einer eigenen Armee bestehen kann, einer Armee, der keine Menschen angehören dürfen.

Die Suche nach Verbündeten führt den roten Halb-Dämon und Alice schließlich in das Schloss von Morgan Le Fay, einer Frau die sich trotz ihres zweifelhaften Rufs auf die Seite Hellboys schlägt, weil die beiden durch das Blut Mordreds, des toten Sohnes Le Fays, verbunden sind. Doch selbst die Hilfe der sinistren Frau ändert nichts daran, dass Hellboy Entscheidungen von großer Tragweite für sich selbst wie auch die gesamte Menschheit treffen muss.

Spätestens seit dem neunten Band, "Ruf der Finsternis", ist jedem Leser, der Hellboy von seinem ersten nennenswerten Gast-Auftritt in John Byrnes wenig erfolgreicher Serie "Next Men" bis zum aktuellen Zeitpunkt verfolgte, klar, dass Figur und Serien-Konzept den Kinderschuhen längst entwachsen sind. Lebten die Geschichten früher in erster Linie durch und als Reminiszenz an die amerikanischen, trashigen Pulp-Geschichten aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, so hat der Mike Mignola "Hellboy" mittlerweile zu einer aus sich heraus tragfähigen, komplexen und differenzierten Reihe entwickelt, die mit einer Bandbreite von Referenzen aus den Sagenwelten unterschiedlichster Kulturen aufwartet, wobei im vorliegenden zehnten Band keltische Mythen und der Artus-Sagenkreis eine dominierende Rolle spielen. Dabei gelingt es dem Autor auf eine Art und Weise, die im Mainstream-Comic sonst nur noch von Neil Gaiman in dieser Perfektion und Tiefe beherrscht wird, die Bezüge, die zum Teil kaum mehr als bloße Namen sind, ihres ursprünglichen Kontextes zu entblößen, um sie geradezu symbiotisch in das Hellboy-Universum einzupassen und dadurch etwas vollkommen Neues und Eigenständiges zu schaffen, das gleichermaßen hochspannend und dynamisch wie episch getragen daherkommt.

Problematisch erweisen sich für den Neu-Leser die zahlreichen Bezüge auf vergangen Abenteuer, die aber mit etwas gutem Willen dennoch gemeistert bzw. in ihrer Bedeutung wenigstens erahnt werden können. Völlig unkompliziert hingegen ist der in der Hauptfigur angelegte Humor, der wieder an Bedeutung für die Serie zu gewinnen scheint und der sich in der überwältigend coolen, lakonischen, beiläufigen Art manifestiert, mit der der Held selbst größte Bedrohungen und bizarrste Begegnungen wortkarg kommentiert.

Im Artwork wird deutlich, dass mit Duncan Fegredo, der unter anderem auch schon für die grafische Umsetzung des neunten Sammelbandes verantwortlich zeichnete, ein Künstler gefunden wurde, dem die Schuhe Mike Mignolas alles andere als zu groß sind. Fegredo zitiert zwar in seinen Zeichnungen den markant eckigen Duktus Mignolas, verleugnet aber durch eine signifikant feinere Ausführung und einen zurückhaltenderen Gebrauch von Verschattungen zu keiner Zeit seine eigenen künstlerischen Ambitionen.

Fazit: Eine gleichermaßen spannende wie humorvolle Geschichte voller Referenzen und Anspielungen, die für einen Einsteiger nicht ganz einfach zu verstehen ist, die dem Hellboy-Fan nicht zuletzt wegen der congenialen Visualisierung aber umso mehr Freude bereitet.

geschrieben am 26.04.2011 | 694 Wörter | 4025 Zeichen

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