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Klinsmann


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Rezension von

André Kesper

Klinsmann Strahlemann 2006? In einem Jahr, wenn die Medienwelt ausführlich Rückschau auf das vergangene Jahr halten wird, werden wir IHN mit Sicherheit pausenlos zu sehen bekommen, die Frage ist nur, ob er als Verlierer oder als Sieger des Jahres in die Chroniken eingehen wird. Das grösste sportliche Ereignis aller Zeiten, die Fussballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, wird den charmanten, blonden Schwaben mit dem bezeichnenden Übernamen „Cleansman“ in unseren Fokus rücken, ob wir wollen oder nicht. Klinsmann, Bundestrainer der deutschen Fussballnationalmannschaft, wird in diesem Sommer genauso polarisieren, wie er es als Fussballer in den Neunzigerjahren getan hat. Wir werden uns entweder über ihn ärgern, oder wir werden begeistert in den höchsten Tönen von ihm schwärmen. Michael Horeni, 40, Sportredaktor bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, legt ein halbes Jahr vor dem Eröffnungsspiel bereits eine „erste aktuelle Biografie über den Hoffnungsträger des deutschen Fussballs“ vor. Das 318 Seiten starke Werk, aufgeteilt in 13 Kapitel und mit wenigen Farbbildern in der Buchmitte illustriert, startet mit einem bemerkenswerten Zitat: „Es ist fast unmöglich, Jürgen Klinsmann zu beschreiben. Ich glaube, niemand kennt ihn wirklich. Er ist ein Phänomen.“ (Uli Hoeness). Der Autor will damit offensichtlich andeuten, welch schwieriger Aufgabe er sich mit seinem Projekt Klinsmann-Biografie gestellt hat. Der Mann, dem einerseits der Ruf eines geschäftstüchtigen und bisweilen egoistischen Schwaben anhaftet und der andrerseits das Bild eines strahlenden und allzeit freundlich lächelnden Sonnyboys abgibt, ist nicht leicht zu fassen. Vor zehn Jahren ebenso genialer wie verantwortungsvoller Kapitän der Europameistermannschaft von England, später in aller Munde als wütender Werbetonnen-Treter nach einer vermeintlich unnötigen Auswechslung, inzwischen treu sorgender Familienvater und gleichzeitig äusserst erfolgreicher Unternehmer; wer so viele Facetten in sich vereint, löst Unsicherheit und Kritik aus. Das Buch zeigt die zwei Seiten des Jürgen Klinsmann wunderschön an Hand der Episode, in welcher er die harten englischen Herzen bei seiner ersten Pressekonferenz in Tottenham gewinnen konnte. Gerade exemplarisch konnte Klinsmann dabei seine durchaus authentische Herzlichkeit mit einer wirkungsvollen, berechnenden Vorgehensweise zu einem überwältigenden Erfolgserlebnis verbinden. Die grosse Stärke des Buches ist seine flüssige Erzählform. Der Autor verzichtet weitgehend auf persönliche Kommentare und Werthaltungen und beschränkt sich darauf, den Menschen Jürgen K. von verschiedenen Seiten zu beleuchten und uns Leserinnen und Leser auf eine äusserst spannende biografische Reise mitzunehmen. Wir dürfen als stolze Gäste durch Mailand und Monaco, quer durch England und durch Kalifornien bummeln und lernen dabei interessante Orte, packende Momente und überraschende Menschen kennen. Dabei ist das Buch keineswegs nur Rückblick! Im Gegenteil: Es beginnt in der Gegenwart, in welcher sich Klinsmann zwischen der Generalprobe Confederations Cup und dem Ziel Weltmeisterschaft den unterschiedlichsten Konflikten zu stellen hat, etwa der von Vereinsseite her angestossenen und mittlerweile heiss diskutierten Frage, ob ein deutscher Bundestrainer während der WM-Vorbereitung in Kalifornien wohnen bleiben darf…. Im kommenden Jahr werden neue Bücher über Jürgen Klinsmann geschrieben werden, und unzählige Bildbände werden seine Erfolge und seine Emotionen verewigen. Ich werde mir allerdings kein neues Buch mehr kaufen; ich bin über den Menschen und den Sportler Jürgen Klinsmann bereits jetzt bestens im Bild.

Strahlemann 2006?

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In einem Jahr, wenn die Medienwelt ausführlich Rückschau auf das vergangene Jahr halten wird, werden wir IHN mit Sicherheit pausenlos zu sehen bekommen, die Frage ist nur, ob er als Verlierer oder als Sieger des Jahres in die Chroniken eingehen wird.

Das grösste sportliche Ereignis aller Zeiten, die Fussballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, wird den charmanten, blonden Schwaben mit dem bezeichnenden Übernamen „Cleansman“ in unseren Fokus rücken, ob wir wollen oder nicht. Klinsmann, Bundestrainer der deutschen Fussballnationalmannschaft, wird in diesem Sommer genauso polarisieren, wie er es als Fussballer in den Neunzigerjahren getan hat. Wir werden uns entweder über ihn ärgern, oder wir werden begeistert in den höchsten Tönen von ihm schwärmen.

Michael Horeni, 40, Sportredaktor bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, legt ein halbes Jahr vor dem Eröffnungsspiel bereits eine „erste aktuelle Biografie über den Hoffnungsträger des deutschen Fussballs“ vor. Das 318 Seiten starke Werk, aufgeteilt in 13 Kapitel und mit wenigen Farbbildern in der Buchmitte illustriert, startet mit einem bemerkenswerten Zitat: „Es ist fast unmöglich, Jürgen Klinsmann zu beschreiben. Ich glaube, niemand kennt ihn wirklich. Er ist ein Phänomen.“ (Uli Hoeness).

Der Autor will damit offensichtlich andeuten, welch schwieriger Aufgabe er sich mit seinem Projekt Klinsmann-Biografie gestellt hat. Der Mann, dem einerseits der Ruf eines geschäftstüchtigen und bisweilen egoistischen Schwaben anhaftet und der andrerseits das Bild eines strahlenden und allzeit freundlich lächelnden Sonnyboys abgibt, ist nicht leicht zu fassen. Vor zehn Jahren ebenso genialer wie verantwortungsvoller Kapitän der Europameistermannschaft von England, später in aller Munde als wütender Werbetonnen-Treter nach einer vermeintlich unnötigen Auswechslung, inzwischen treu sorgender Familienvater und gleichzeitig äusserst erfolgreicher Unternehmer; wer so viele Facetten in sich vereint, löst Unsicherheit und Kritik aus. Das Buch zeigt die zwei Seiten des Jürgen Klinsmann wunderschön an Hand der Episode, in welcher er die harten englischen Herzen bei seiner ersten Pressekonferenz in Tottenham gewinnen konnte. Gerade exemplarisch konnte Klinsmann dabei seine durchaus authentische Herzlichkeit mit einer wirkungsvollen, berechnenden Vorgehensweise zu einem überwältigenden Erfolgserlebnis verbinden.

Die grosse Stärke des Buches ist seine flüssige Erzählform. Der Autor verzichtet weitgehend auf persönliche Kommentare und Werthaltungen und beschränkt sich darauf, den Menschen Jürgen K. von verschiedenen Seiten zu beleuchten und uns Leserinnen und Leser auf eine äusserst spannende biografische Reise mitzunehmen. Wir dürfen als stolze Gäste durch Mailand und Monaco, quer durch England und durch Kalifornien bummeln und lernen dabei interessante Orte, packende Momente und überraschende Menschen kennen. Dabei ist das Buch keineswegs nur Rückblick! Im Gegenteil: Es beginnt in der Gegenwart, in welcher sich Klinsmann zwischen der Generalprobe Confederations Cup und dem Ziel Weltmeisterschaft den unterschiedlichsten Konflikten zu stellen hat, etwa der von Vereinsseite her angestossenen und mittlerweile heiss diskutierten Frage, ob ein deutscher Bundestrainer während der WM-Vorbereitung in Kalifornien wohnen bleiben darf….

Im kommenden Jahr werden neue Bücher über Jürgen Klinsmann geschrieben werden, und unzählige Bildbände werden seine Erfolge und seine Emotionen verewigen.

Ich werde mir allerdings kein neues Buch mehr kaufen; ich bin über den Menschen und den Sportler Jürgen Klinsmann bereits jetzt bestens im Bild.

geschrieben am 30.12.2005 | 494 Wörter | 3136 Zeichen

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