ISBN | 3828031560 | |
Autor | René Sommer | |
Verlag | Frieling Verlag | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 60 | |
Erscheinungsjahr | 2013 | |
Extras | - |
Der Dichter Johann Sebastian Huch geht im neuesten Gedichtband „Das Cis von San Francisco“ von René Sommer um. Die Leserin sitzt friedlich auf der Parkbank, schlägt den Gedichtband auf. Wie zwei Vogelflügel flattern die Blätter in der Hand, und ehe sie sich versieht – Huch! – raubt ihr das Buch die Sprache, fliegt zur höchsten Wolke auf.
„Das innere Tonband läuft
mit der wiederkehrenden Frage knisternd an:
- Überholt das Sprechen die Wirklichkeit?“
Die weiße Wolke wird bei Huch im Flug zur Leinwand, fürs Kino im Kopf. Niemand ist vor ihm sicher, die Lesenden am allerwenigsten. Der Silbenschwebekünstler Huch schreibt auf Fahrkarten, Zettel, Servietten mögliche Antworten auf die Frage
„ - Wo würde ich hingehen,
wenn ich ein Golfball wäre?“
Da sieht sich die Leserin schon selber als Golfball durchs Regenbogentor in ein Katzen-, Mäuse- oder Kaktustheaterkostüm rollen.
Der Kameramann staunt und der Tontechniker wundert sich, wenn Don Quijote und Eulenspiel Cola-Automaten schleppen, und Huch die heile Dose im rostigen Getränkeautoamten sucht.
Anlässlich einer Lesung, bei welcher Sommer seine Huch-Gedichte vortrug, sagte der Galerist:
- Die neue Philosophie heißt Huchismus!
So weit kommt’s hoffentlich doch nicht, obwohl die jüngste Meldung der Bienenforscher aufhorchen lässt: Bienen in der Nähe von Huchs Wald bauen ihre Waben nicht mehr sechseckig, sondern entwickeln mit den Buchstaben H, U, C, H ein Muster, in welchem sie speziellen Honig speichern, den sogenannten Huch-Honig.
geschrieben am 30.12.2014 | 224 Wörter | 1269 Zeichen
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