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Religionen der Welt


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Rezension von

Adrian Witt

Religionen der Welt Mit dem Versuch der Menschen das eigene Weltbild zum Ausdruck zu bringen und eine Erklärung für all die Mysterien des Lebens und des Universums – einschließlich seiner eigenen Existenz – zu finden, sind im Laufe der Geschichte eine Vielzahl von Religionen und Religionsgemeinschaften entstanden, die mal mehr und mal weniger die soziokulturelle Entwicklung der Menschheit geprägt haben. So haben sich etwa im Zuge der Sinnsuche des Menschen allmählich auch die Naturwissenschaften herausgebildet, die vor allem noch in ihren Anfängen eine sehr enge Beziehung zur Religion hatten. Das beste Beispiel hierfür ist die Blüte der Wissenschaften in der islamischen Welt ab Mitte des 8. Jahrhunderts, während sich zur selben Zeit das christliche Abendland – mit wenigen Ausnahmen – bis zur Aufklärung im 18. Jahrhundert schwer tat, sich mit natürlichen Phänomenen zu befassen. Jener von Akzeptanz und vom Fortschrittsgedanken geprägter Epoche, in der Religion und Wissenschaft fortan getrennte Wege gingen. Heute betrachten wir Religionen vor allem als Gemeinschaften von Menschen, die einen gemeinsamen Kult und einen gemeinsamen Glauben an einen oder mehrere Götter haben, die sich meist in eigens dafür errichteten Gebäuden zum Gottesdienst oder auch zur Meditation treffen und die ihr Leben nach bestimmten Regeln und Richtlinien ausrichten. Doch obwohl sich – ob nun gläubig oder nicht – rund drei Viertel der Weltbevölkerung zu einer Religion bekennen, wissen nur die wenigsten Menschen etwas über den Glauben anderer. Dies führt nicht selten zu einer ganzen Reihe von Missverständnissen, falschen Vorstellungen und Vorurteilen, die nicht existieren würden, würde man sich neben der eigenen auch mit anderen Religionen befassen. Um mit all den Irrtümern aufzuräumen, die im Laufe der Jahrtausende immer wieder zu Kriegen und Pogrome gegen Andersgläubige geführt haben, bieten eine Vielzahl von jüngeren Publikationen die Möglichkeit, sich im Selbststudium ein solides Grundverständnis für anderen Religionen anzueignen. Hierzu zählt auch die kürzlich im Dorling Kindersley Verlag erschienene Publikation „Religionen der Welt“ des renommierten Religionswissenschaftlers und ehemaligen Dekan am Trinity College in Cambridge John Bowker, in welcher interessierte Leser auf 352 Seiten die Geschichte, Schriften und Traditionen aller großen Weltreligionen in Erfahrung bringen können. Dabei geht der Autor nicht nur auf die dominierenden Weltreligionen ein, zu denen das Christentum, der Islam, der Hinduismus, der Buddhismus und das Judentum zählen, sondern bezieht auch weniger bekannte Glaubensrichtungen wie einige der alten Religionen der Antike, den Jainismus, den Sikhismus, die Religionen Chinas, die japanischen Religionen sowie die Naturreligionen ein. Ausgehend von einem mehrseitigen Vorwort, in welchem u. a. darauf eingegangen wird, worauf der Begriff „Religion“ zurückzuführen ist, wie die Religion entstanden ist und welche Bedeutungen diese für den Menschen im Laufe der Geschichte immer wieder eingenommen hat, widmet sich das erste Kapitel einigen der alten Religionen, die die Epoche der europäischen Antike besonders geprägt haben. Hierzu zählt der Glaube der alten Ägypter, der Römer und der Griechen, wie auch jener der Germanen, der Kelten sowie der alten Perser. Hierzu werden in Begleitung zahlreicher Abbildungen diverse Hintergründe beleuchtet und auf eine Vielzahl von Einzelheiten eingegangen, die die jeweilige Religion von anderen unterscheidet. Unter Beratung von Dr. Heather Elgood steht im zweiten Kapitel der Publikation der Hinduismus im Mittelpunkt, der auf dem indischen Subkontinent die dominierende Religion darstellt. Neben Informationen zu den historischen Bezügen, den Ursprüngen dieser Glaubensrichtung und der Vorstellung verschiedener Gottheiten, erfahren die Leser auch etwas über die heiligen Schriften des Hinduismus, was es mit all den Wallfahrten auf sich hat, welche Feste existieren und wie bei den Indern die Wege zur Erlösung aussehen. Unter beratender Mitwirkung von Dr. Paul Dundas lernen die Leser im dritten Kapitel der Publikation wiederum den Jainismus kennen, der vor rund 2.500 Jahren ungefähr zur gleichen Zeit wie der Buddhismus im heutigen Indien entstanden ist und in welcher davon ausgegangen wird, dass sich in der Welt zwei Prinzipien gegenüberstehen: Geistiges und Ungeistiges. Der Buddhismus steht dagegen im viertel Kapitel im Mittelpunkt einer näheren Betrachtung, wobei auch hier mit Dr. Ian Harris und Prof. Denise Cush dem Autor zwei Experten zur Seite standen. Neben einer Einleitung mit historischen Bezügen bekommen die Leser u. a. einen guten Eindruck vom Weltbild der Buddhisten und dem Leben des Buddha, von den himmlischen Wesen und worin sich die einzelnen Strömungen wie der chinesische Buddhismus vom japanischen Buddhismus unterscheiden. Das fünfte Kapitel, das unter Mitwirkung von Dr. Eleanor Nesbitt entstanden ist, steht dagegen im Zeichen des Sikhismus, einer im 15. Jahrhundert entstandenen monotheistischen Religion, in der der Versuch unternommen wurde, die positiven Eigenschaften des Islam mit denen des Hinduismus in einer neuen Religion zu vereinen. Im sechsten Kapitel, das unter Beratung von Dr. Stewart McFarlane und Dr. Will Buckingham entstanden ist, widmet sich der Autor John Bowker wiederum den chinesischen Religionen zu, wobei hier vor allem der Konfuzianismus und der Daoismus eine Rolle spielen. Dem gegenüber widmet sich das siebte Kapitel, das unter Mitwirkung von Dr. Clard Chilson entstanden ist, den Religionen Japans, wobei neben dem Shinto-Glaube, bei der die Kräfte der Natur verehrt werden, auch auf die neuen religiösen Strömungen in Japan eingegangen wird. Auf weitere Kapitel über das Judentum (Beratung durch Lavinia Cohn-Sherbok), das Christentum (Beratung durch Dr. Margaret Bowker) und den Islam (Beratung durch Prof. David Thomas FBA), die ähnlich aufgebaut sind und neben der Geschichte auch Bezug auf die jeweiligen Glaubensvorstellungen, Riten und Bräuche nehmen, widmet sich das letzte Kapitel den Naturreligionen, das unter Mitwirkung von Dr. Paul Heelas und Miranda Bruce-Miford entstanden ist. Dieses ist insofern von Bedeutung, da es sich hierbei um uralte Glaubenssystem handelt, die schon lange vor den missionierenden Weltreligionen wie dem Christentum und dem Islam existieren und zudem eine große Naturverbundenheit aufweisen. Sie entwickelten sich in traditionell kleinen Lebensgemeinschaften von Viehhirten oder Jägern und Sammeln, die geheiligte Erzählungen in mündlicher Form von Generation zu Generation überlieferten und bestimmte Lebensstationen mit festen Ritualen feierten. Wie bereits die beiden vorangegangenen Publikationen „Mythen und Sagen aus allen Kulturkreisen“ (ISBN: 978-3-8310-4021-6) und „Zeichen und Symbole“ (ISBN: 978-3-8310-4019-3), die ebenfalls im Dorling Kindersley Verlag erschienen sind, eröffnet auch die Publikation „Religionen der Welt“ einen beeindruckenden Zugang zu den großen Weltreligionen und weniger bekannten Glaubensrichtungen. Die detaillierten Informationen, die mit mehr als 600 farbigen Abbildungen überaus üppige illustrierte Gestaltung, die zahlreichen Verweise sowie die fachkundige Aufbereitung der verschiedenen Kapitel machen die Publikation „Religionen der Welt“ zu einem wertvollen Nachschlagewerk, um sich näher mit der Vielfalt der Glaubensvorstellung des Menschen auseinanderzusetzen und die verschiedenen Religionen im Einzelnen näher kennenzulernen.

Mit dem Versuch der Menschen das eigene Weltbild zum Ausdruck zu bringen und eine Erklärung für all die Mysterien des Lebens und des Universums – einschließlich seiner eigenen Existenz – zu finden, sind im Laufe der Geschichte eine Vielzahl von Religionen und Religionsgemeinschaften entstanden, die mal mehr und mal weniger die soziokulturelle Entwicklung der Menschheit geprägt haben.

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So haben sich etwa im Zuge der Sinnsuche des Menschen allmählich auch die Naturwissenschaften herausgebildet, die vor allem noch in ihren Anfängen eine sehr enge Beziehung zur Religion hatten. Das beste Beispiel hierfür ist die Blüte der Wissenschaften in der islamischen Welt ab Mitte des 8. Jahrhunderts, während sich zur selben Zeit das christliche Abendland – mit wenigen Ausnahmen – bis zur Aufklärung im 18. Jahrhundert schwer tat, sich mit natürlichen Phänomenen zu befassen. Jener von Akzeptanz und vom Fortschrittsgedanken geprägter Epoche, in der Religion und Wissenschaft fortan getrennte Wege gingen. Heute betrachten wir Religionen vor allem als Gemeinschaften von Menschen, die einen gemeinsamen Kult und einen gemeinsamen Glauben an einen oder mehrere Götter haben, die sich meist in eigens dafür errichteten Gebäuden zum Gottesdienst oder auch zur Meditation treffen und die ihr Leben nach bestimmten Regeln und Richtlinien ausrichten. Doch obwohl sich – ob nun gläubig oder nicht – rund drei Viertel der Weltbevölkerung zu einer Religion bekennen, wissen nur die wenigsten Menschen etwas über den Glauben anderer. Dies führt nicht selten zu einer ganzen Reihe von Missverständnissen, falschen Vorstellungen und Vorurteilen, die nicht existieren würden, würde man sich neben der eigenen auch mit anderen Religionen befassen.

Um mit all den Irrtümern aufzuräumen, die im Laufe der Jahrtausende immer wieder zu Kriegen und Pogrome gegen Andersgläubige geführt haben, bieten eine Vielzahl von jüngeren Publikationen die Möglichkeit, sich im Selbststudium ein solides Grundverständnis für anderen Religionen anzueignen. Hierzu zählt auch die kürzlich im Dorling Kindersley Verlag erschienene Publikation „Religionen der Welt“ des renommierten Religionswissenschaftlers und ehemaligen Dekan am Trinity College in Cambridge John Bowker, in welcher interessierte Leser auf 352 Seiten die Geschichte, Schriften und Traditionen aller großen Weltreligionen in Erfahrung bringen können. Dabei geht der Autor nicht nur auf die dominierenden Weltreligionen ein, zu denen das Christentum, der Islam, der Hinduismus, der Buddhismus und das Judentum zählen, sondern bezieht auch weniger bekannte Glaubensrichtungen wie einige der alten Religionen der Antike, den Jainismus, den Sikhismus, die Religionen Chinas, die japanischen Religionen sowie die Naturreligionen ein. Ausgehend von einem mehrseitigen Vorwort, in welchem u. a. darauf eingegangen wird, worauf der Begriff „Religion“ zurückzuführen ist, wie die Religion entstanden ist und welche Bedeutungen diese für den Menschen im Laufe der Geschichte immer wieder eingenommen hat, widmet sich das erste Kapitel einigen der alten Religionen, die die Epoche der europäischen Antike besonders geprägt haben. Hierzu zählt der Glaube der alten Ägypter, der Römer und der Griechen, wie auch jener der Germanen, der Kelten sowie der alten Perser. Hierzu werden in Begleitung zahlreicher Abbildungen diverse Hintergründe beleuchtet und auf eine Vielzahl von Einzelheiten eingegangen, die die jeweilige Religion von anderen unterscheidet. Unter Beratung von Dr. Heather Elgood steht im zweiten Kapitel der Publikation der Hinduismus im Mittelpunkt, der auf dem indischen Subkontinent die dominierende Religion darstellt. Neben Informationen zu den historischen Bezügen, den Ursprüngen dieser Glaubensrichtung und der Vorstellung verschiedener Gottheiten, erfahren die Leser auch etwas über die heiligen Schriften des Hinduismus, was es mit all den Wallfahrten auf sich hat, welche Feste existieren und wie bei den Indern die Wege zur Erlösung aussehen. Unter beratender Mitwirkung von Dr. Paul Dundas lernen die Leser im dritten Kapitel der Publikation wiederum den Jainismus kennen, der vor rund 2.500 Jahren ungefähr zur gleichen Zeit wie der Buddhismus im heutigen Indien entstanden ist und in welcher davon ausgegangen wird, dass sich in der Welt zwei Prinzipien gegenüberstehen: Geistiges und Ungeistiges. Der Buddhismus steht dagegen im viertel Kapitel im Mittelpunkt einer näheren Betrachtung, wobei auch hier mit Dr. Ian Harris und Prof. Denise Cush dem Autor zwei Experten zur Seite standen. Neben einer Einleitung mit historischen Bezügen bekommen die Leser u. a. einen guten Eindruck vom Weltbild der Buddhisten und dem Leben des Buddha, von den himmlischen Wesen und worin sich die einzelnen Strömungen wie der chinesische Buddhismus vom japanischen Buddhismus unterscheiden. Das fünfte Kapitel, das unter Mitwirkung von Dr. Eleanor Nesbitt entstanden ist, steht dagegen im Zeichen des Sikhismus, einer im 15. Jahrhundert entstandenen monotheistischen Religion, in der der Versuch unternommen wurde, die positiven Eigenschaften des Islam mit denen des Hinduismus in einer neuen Religion zu vereinen. Im sechsten Kapitel, das unter Beratung von Dr. Stewart McFarlane und Dr. Will Buckingham entstanden ist, widmet sich der Autor John Bowker wiederum den chinesischen Religionen zu, wobei hier vor allem der Konfuzianismus und der Daoismus eine Rolle spielen. Dem gegenüber widmet sich das siebte Kapitel, das unter Mitwirkung von Dr. Clard Chilson entstanden ist, den Religionen Japans, wobei neben dem Shinto-Glaube, bei der die Kräfte der Natur verehrt werden, auch auf die neuen religiösen Strömungen in Japan eingegangen wird. Auf weitere Kapitel über das Judentum (Beratung durch Lavinia Cohn-Sherbok), das Christentum (Beratung durch Dr. Margaret Bowker) und den Islam (Beratung durch Prof. David Thomas FBA), die ähnlich aufgebaut sind und neben der Geschichte auch Bezug auf die jeweiligen Glaubensvorstellungen, Riten und Bräuche nehmen, widmet sich das letzte Kapitel den Naturreligionen, das unter Mitwirkung von Dr. Paul Heelas und Miranda Bruce-Miford entstanden ist. Dieses ist insofern von Bedeutung, da es sich hierbei um uralte Glaubenssystem handelt, die schon lange vor den missionierenden Weltreligionen wie dem Christentum und dem Islam existieren und zudem eine große Naturverbundenheit aufweisen. Sie entwickelten sich in traditionell kleinen Lebensgemeinschaften von Viehhirten oder Jägern und Sammeln, die geheiligte Erzählungen in mündlicher Form von Generation zu Generation überlieferten und bestimmte Lebensstationen mit festen Ritualen feierten.

Wie bereits die beiden vorangegangenen Publikationen „Mythen und Sagen aus allen Kulturkreisen“ (ISBN: 978-3-8310-4021-6) und „Zeichen und Symbole“ (ISBN: 978-3-8310-4019-3), die ebenfalls im Dorling Kindersley Verlag erschienen sind, eröffnet auch die Publikation „Religionen der Welt“ einen beeindruckenden Zugang zu den großen Weltreligionen und weniger bekannten Glaubensrichtungen. Die detaillierten Informationen, die mit mehr als 600 farbigen Abbildungen überaus üppige illustrierte Gestaltung, die zahlreichen Verweise sowie die fachkundige Aufbereitung der verschiedenen Kapitel machen die Publikation „Religionen der Welt“ zu einem wertvollen Nachschlagewerk, um sich näher mit der Vielfalt der Glaubensvorstellung des Menschen auseinanderzusetzen und die verschiedenen Religionen im Einzelnen näher kennenzulernen.

geschrieben am 08.09.2023 | 1043 Wörter | 6403 Zeichen

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