ISBN | 3426619229 | |
Autor | Ulrike Schweikert | |
Verlag | Droemer Knaur | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 464 | |
Erscheinungsjahr | 2001 | |
Extras | - |
Ulrike Schweikert, die früher als Wertpapierhändlerin gearbeitet, und danach ein Studium aufgenommen hat, begann als Hobby mehr über Ihre Heimat Schwäbisch-Hall herauszufinden. Aus diesen Recherchen ist der Roman „Die Tochter des Salzsieders“ entstanden.
Die Geschichte spielt im Mittelalter, wir schreiben das Jahr 1510. In der Stadt Hall bringt das dort gewonnene Salz und der damit betriebene Handel Wohlstand und ein reiches, angesehenes Bürgertum entsteht. Diese Sieder haben viele der Salzpfannen vererblich gepachtet und mehren damit Ihr Vermögen. Auch Ihren Einfluss gegenüber dem Adel als Ratsherren weiten sie aus.
Anne Katharina Vogelmann ist die jüngste Tochter eines dieser wohlhabenden Salzsieder in Hall. Doch im Gegensatz zu ihrer Schwägerin ist sie nicht damit zufrieden, dass nur die Männer etwas zu sagen haben und Frauen ein sittsames Leben führen sollen und auf einen Ehemann als Vormund zu warten haben. Ihre Ausbildung macht sie zu einer wertvollen Hilfe bei den Geschäften der Familie, sie führt Buch und erledigt andere Schreibarbeiten. Durch ihren hellen Verstand kommt sie auch auf die Spur dunkler Geheimnisse, die sich bis in die höchsten Kreise der Stadt ziehen, auch Ihre Familie scheint darin verwickelt zu sein. Als auch noch ein Mord geschieht beginnt sie ernsthaft mit ihren gefährlichen Nachforschungen, denn wer immer hinter der ganzen Geschichte steckt kennt keine Skrupel…
Mit diesem historischen Roman hat Ulrike Schweikert eine solide, spannende und interessante Geschichte geschrieben. Der Plot baut langsam die Spannung auf und führt dann, wenn man glaubt, alles durchblickt zu haben, zu einem unerwarteten Ende.
Der Leser hat auch starken Anteil an der Entwicklung und Gedanken von Anna, was dem Charakter mehr Tiefe verleiht und die Motivationen erkennen lässt. Die Passagen, wenn die Protagonistin sich ihren eigenen Reim auf aktuelle Ereignisse oder unbekannte Vorgänge macht, lassen einen noch tiefer eintauchen. Die ganze Stadt und Umgebung kommt einem beim lesen immer vertrauter vor, man könnte sich fast wie ein unbeteiligter Bürger fühlen. Am Ende bleibt jedoch der Eindruck, dass in der Geschichte und im Buch noch etwas mehr Potenzial gesteckt hat, man darf sich jedenfalls auf weitere Veröffentlichungen freuen.
Um den Lauf der Geschichte im Buch flüssig zu gestalten, sind kleinere historische Tatsachen verändert worden. Ein Historiker mag sich darüber vielleicht ärgern, der Geschichte hilft es jedoch und U. Schweiket erwähnt alle diese Änderungen im Anhang. Es sind jedoch keine wesentlichen Daten betroffen, der eigentliche historische Hintergrund bleibt unangetastet. Zusätzlich gibt es ausführliche Literaturangaben und Begriffserklärungen am Ende des Buches.
Als Fazit lässt sich sagen: Vom Lesevergnügen nicht herausragend, aber durchweg schön und spannend geschrieben, solide und gute Unterhaltung, ich werde von Ulrike Schweikert sicher auch weitere Titel lesen und ein geneigter Leser kann ganz beruhigt zugreifen.
geschrieben am 18.01.2005 | 436 Wörter | 2588 Zeichen
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