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Die Kelten


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Rezension von

Ragan Tanger

Die Kelten Bewahrung der Magie Ein wunderbares Geschenk kindergerechter Pädagogik liegt uns aus dem Hause Gerstenberg vor. Die Kelten zum Thema eines Jugendsachbuches zu machen ist in der Vergangenheit oft misslungen; zu theologisch, vernunftfixiert oder patriarchalisch übergingen die meisten Autoren Verständnis und Naturmystik dieser Kultur. Was nicht verstanden werden konnte, wurde als irrational oder wissenschaftlich nicht ergründbar abgetan, übrig blieben (und bleiben: siehe Schule, Universität) leere Schablonen und nicht integrierte Weisheiten. Ganz anders, glücklicherweise, nun diese kunstvolle, kluge und einwandfreie Darstellung zweier Autorinnen, die sich einer Kraft annähern, zu der sie anscheinend einen Bezug aufbauen können. Birgit Fricke und Anne Bernhardi ergänzen sich als Fachkräfte kongenial. Fricke zeichnet sich als studierte Philologin für Inhalt und Lektorat aus, Bernhardi ergänzt mit wunderschönen und einfühlsamen Illustrationen und einem herrlichem Layout das Gesagte. Obwohl das Buch nicht überladen mit Bildern ist, sind diejenigen, die eingesetzt wurden, jederzeit passend und doch variabel im Stil – mal ein ganzseitiges Gemälde, dann kleine Arrangements von Gegenständen oder schöne Symbole in kunstvollen Bändern am Rande der Seiten. Allein dies ist ein gewichtiger Pluspunkt für ein durchdachtes und wertvolles Jugendbuch. Den besonderen Wert aber macht der Inhalt dieses Buchs aus. Hervorragende historische Analysen werden mit mythischen Erzählungen und Geschichten harmonisch kombiniert. Die Quellenlage anhand griechischer und römischer Hinterlassenschaften oder die archäologischen Fundstücke und Einordnungen in Hallstatt und La-Tene-Zeit sind wissenschaftlicher Standard und werden präsentiert – glücklicherweise unaufgeregt und sachlich, denn nur weil diese Kultur Techniken und Methodiken anwandte, die wir heute nicht mehr verstehen und die der geschriebenen Schrift das gesprochene Wort vorzogen, heißt es nicht, dass man sich diesem Sujet nicht professionell annähern kann. Die Tapferen, wie man das Wort „keltoi“ übersetzen könnte, verehrten Göttinnen, Bäume und die Magie ihrer Druiden – spannende, nachvollziehbare und leicht aufbereitete Annäherungen finden sich dazu in den vielen Kapiteln dieses Werkes. Für die Nacherzählung der Mythen, deren das keltische Kulturrepertoire einige aufweist, zogen die Autorinnen die wichtigsten Keltenforscher und –kenner zu Rate. Genau diese Melange macht es für junge Leser angenehm, ein Sachbuch wie dieses in die Hand zu nehmen. Denn neben soziologischen, anthropologischen oder historischen Vermittlungen, warten Legenden und Geschichten, die einen vom Alltagsleben in die Traumwelt ziehen können. Keine Wunderwelten wohlgemerkt, sondern der besonders von den Kelten integrierte Transfer zwischen zwei Welten, von denen heutzutage nur noch eine bekannt zu sein scheint. Für die Autorinnen ist dies glücklicherweise nicht so. Abgerundet wird dieses rundum starke Buch mit einem ausführlichen Glossar keltischer Fachbegriffe und einem Serviceteil, in dem die wichtigsten Museen, in denen keltische Überreste ausgestellt werden, vorgestellt werden. Ganz konzentriert, Ort und die Zeit bewusst wählend, traten Druiden mit heiligen Pflanzen in Kontakt, griffen sich dankbar das, was benötigt wurde und bereiteten daraus Mixturen, die vor allen Dingen im medizinischen Bereich halfen. So ähnlich kann man sich dieses Buch vorstellen – konzentriert und mit befähigter Kraft bewusst geschrieben und illustriert; dankbar sind wir, die Leser. Sehr empfehlenswert!

Bewahrung der Magie

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Ein wunderbares Geschenk kindergerechter Pädagogik liegt uns aus dem Hause Gerstenberg vor. Die Kelten zum Thema eines Jugendsachbuches zu machen ist in der Vergangenheit oft misslungen; zu theologisch, vernunftfixiert oder patriarchalisch übergingen die meisten Autoren Verständnis und Naturmystik dieser Kultur. Was nicht verstanden werden konnte, wurde als irrational oder wissenschaftlich nicht ergründbar abgetan, übrig blieben (und bleiben: siehe Schule, Universität) leere Schablonen und nicht integrierte Weisheiten. Ganz anders, glücklicherweise, nun diese kunstvolle, kluge und einwandfreie Darstellung zweier Autorinnen, die sich einer Kraft annähern, zu der sie anscheinend einen Bezug aufbauen können.

Birgit Fricke und Anne Bernhardi ergänzen sich als Fachkräfte kongenial. Fricke zeichnet sich als studierte Philologin für Inhalt und Lektorat aus, Bernhardi ergänzt mit wunderschönen und einfühlsamen Illustrationen und einem herrlichem Layout das Gesagte. Obwohl das Buch nicht überladen mit Bildern ist, sind diejenigen, die eingesetzt wurden, jederzeit passend und doch variabel im Stil – mal ein ganzseitiges Gemälde, dann kleine Arrangements von Gegenständen oder schöne Symbole in kunstvollen Bändern am Rande der Seiten. Allein dies ist ein gewichtiger Pluspunkt für ein durchdachtes und wertvolles Jugendbuch.

Den besonderen Wert aber macht der Inhalt dieses Buchs aus. Hervorragende historische Analysen werden mit mythischen Erzählungen und Geschichten harmonisch kombiniert. Die Quellenlage anhand griechischer und römischer Hinterlassenschaften oder die archäologischen Fundstücke und Einordnungen in Hallstatt und La-Tene-Zeit sind wissenschaftlicher Standard und werden präsentiert – glücklicherweise unaufgeregt und sachlich, denn nur weil diese Kultur Techniken und Methodiken anwandte, die wir heute nicht mehr verstehen und die der geschriebenen Schrift das gesprochene Wort vorzogen, heißt es nicht, dass man sich diesem Sujet nicht professionell annähern kann.

Die Tapferen, wie man das Wort „keltoi“ übersetzen könnte, verehrten Göttinnen, Bäume und die Magie ihrer Druiden – spannende, nachvollziehbare und leicht aufbereitete Annäherungen finden sich dazu in den vielen Kapiteln dieses Werkes. Für die Nacherzählung der Mythen, deren das keltische Kulturrepertoire einige aufweist, zogen die Autorinnen die wichtigsten Keltenforscher und –kenner zu Rate. Genau diese Melange macht es für junge Leser angenehm, ein Sachbuch wie dieses in die Hand zu nehmen. Denn neben soziologischen, anthropologischen oder historischen Vermittlungen, warten Legenden und Geschichten, die einen vom Alltagsleben in die Traumwelt ziehen können. Keine Wunderwelten wohlgemerkt, sondern der besonders von den Kelten integrierte Transfer zwischen zwei Welten, von denen heutzutage nur noch eine bekannt zu sein scheint. Für die Autorinnen ist dies glücklicherweise nicht so.

Abgerundet wird dieses rundum starke Buch mit einem ausführlichen Glossar keltischer Fachbegriffe und einem Serviceteil, in dem die wichtigsten Museen, in denen keltische Überreste ausgestellt werden, vorgestellt werden. Ganz konzentriert, Ort und die Zeit bewusst wählend, traten Druiden mit heiligen Pflanzen in Kontakt, griffen sich dankbar das, was benötigt wurde und bereiteten daraus Mixturen, die vor allen Dingen im medizinischen Bereich halfen. So ähnlich kann man sich dieses Buch vorstellen – konzentriert und mit befähigter Kraft bewusst geschrieben und illustriert; dankbar sind wir, die Leser. Sehr empfehlenswert!

geschrieben am 20.08.2010 | 476 Wörter | 3125 Zeichen

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