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Die Ästhetik des Bösen


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Rezension von

Kilian Kneisel

Die Ästhetik des Bösen Peter-André Alt, der Berliner Germanist, ist spätestens seit seiner zweibändigen Schiller-Biographie einem breiteren Publikum bekannt. Für sein neuestes Werk hat er sich eines der interessantesten Themen der Menschheitsgeschichte angenommen: des Bösen. Im ersten Kapitel schildert und untersucht der sehr belesen daherkommende Alt den „Ursprung des Bösen aus dem Geist der literarischen Fiktion“, wobei v.a. Texte aus der Antike und des Frühmittelalters behandelt werden: Das „Gute“ entspricht dem Christentum, alles davon Abweichende war automatisch „böse“. Mit dieser Vorstellung bricht aber die Aufklärung, was ab dem zweiten Kapitel ausgeführt wird. „Das Böse verliert seinen Körper.“ Statt dieser eindeutigen Zuordnung gibt es nun viele verschiedene Formen des Bösen, die alle unterschiedlich dargestellt werden. Den nächsten Schritt stellt die Psychoanalyse dar: Sie deutet das Böse nicht mehr als vom Menschen isoliert, sondern verortet es in ihm. Das 20. Jahrhundert mit den Untaten des Nationalsozialismus stellt einen weiteren Abschnitt dar, die Ästhetisierung des Bösen war an einem vorläufigen Höhepunkt angekommen. Aber nur zeitweise, denn auch und vor allem heute hat das Böse nach wie vor nichts an seiner Faszination und damit auch literarischen Umsetzung eingebüßt. Soviel zum Inhalt. Ein ausführlicher Anmerkungenapparat, Bibliographie und Personenregister beschließen das Buch. Sprachlich ist das Werk leider etwas sperrig. Das mag an der hohen Belesenheit des Autors liegen oder an dem intendierten Adressaten. Insgesamt ist das Buch aber sehr breit fundiert und dennoch spannend zu lesen. Alt ist ein gutes Buch zum „Bösen“ gelungen, das sicherlich von jedem, der sich intensiver mit diesem literarischen Thema beschäftigen will, konsultiert werden sollte.

Peter-André Alt, der Berliner Germanist, ist spätestens seit seiner zweibändigen Schiller-Biographie einem breiteren Publikum bekannt. Für sein neuestes Werk hat er sich eines der interessantesten Themen der Menschheitsgeschichte angenommen: des Bösen.

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Im ersten Kapitel schildert und untersucht der sehr belesen daherkommende Alt den „Ursprung des Bösen aus dem Geist der literarischen Fiktion“, wobei v.a. Texte aus der Antike und des Frühmittelalters behandelt werden: Das „Gute“ entspricht dem Christentum, alles davon Abweichende war automatisch „böse“. Mit dieser Vorstellung bricht aber die Aufklärung, was ab dem zweiten Kapitel ausgeführt wird. „Das Böse verliert seinen Körper.“ Statt dieser eindeutigen Zuordnung gibt es nun viele verschiedene Formen des Bösen, die alle unterschiedlich dargestellt werden. Den nächsten Schritt stellt die Psychoanalyse dar: Sie deutet das Böse nicht mehr als vom Menschen isoliert, sondern verortet es in ihm. Das 20. Jahrhundert mit den Untaten des Nationalsozialismus stellt einen weiteren Abschnitt dar, die Ästhetisierung des Bösen war an einem vorläufigen Höhepunkt angekommen. Aber nur zeitweise, denn auch und vor allem heute hat das Böse nach wie vor nichts an seiner Faszination und damit auch literarischen Umsetzung eingebüßt. Soviel zum Inhalt. Ein ausführlicher Anmerkungenapparat, Bibliographie und Personenregister beschließen das Buch.

Sprachlich ist das Werk leider etwas sperrig. Das mag an der hohen Belesenheit des Autors liegen oder an dem intendierten Adressaten. Insgesamt ist das Buch aber sehr breit fundiert und dennoch spannend zu lesen. Alt ist ein gutes Buch zum „Bösen“ gelungen, das sicherlich von jedem, der sich intensiver mit diesem literarischen Thema beschäftigen will, konsultiert werden sollte.

geschrieben am 31.10.2010 | 250 Wörter | 1574 Zeichen

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