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Zuckersand


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Zuckersand Leider muss ich das Ergebnis vorwegnehmen: dieses Buch war eines der langweiligsten, das ich jemals lesen musste. HĂ€tte ich keine Besprechung zu schreiben, hĂ€tte ich dieses Buch nach den ersten Kapiteln einfach entsorgt. Zum zweiten: die Bewerbung des Buches, insbesondere auf der RĂŒckseite, hat so wenig mit dem tatsĂ€chlichen Inhalt gemeinsam, dass ich es schon fast dreist finde. Details zu beiden Aspekten folgen. Worum geht es? Das schon ist schwer zu sagen. Denn von außen ist das Buch zwar als Roman betitelt, aber de facto handelt es sich um vierzehn nur lose zusammenhĂ€ngende Einzelkapitel, in denen der Autor sich und seine Vergangenheit in einer dermaßen penetranten Weise selbst bespiegelt, dass man es nur aushĂ€lt, wenn man ganze Seiten quer liest oder ĂŒberspringt. Die Beobachtungen eines allenfalls mĂ€ĂŸig interessanten Alltags eines werdenden Vaters mit Ostkindheit sind einfach nur zum GĂ€hnen. Als Beispiele hierfĂŒr seien nur die AufzĂ€hlung, was man so alles in einem japanischen Laden finden kann (S. 190) oder der komplette Abschrieb einer Anleitung zum Herstellen eines Wörterbuchs (S. 32) genannt. Oder die vor allem zum Augenrollen geeignete AufzĂ€hlung von allerlei Murks, von dem sich der Autor / Protagonist nicht trennen kann (S. 37). Und Söhnchen Karl? Ach ja, der kommt auch ab und zu mal als Randfigur vor, genauso wie die Ehefrau. Das ist gleich der nĂ€chste Punkt: Die Buchbewerbung sorgt zusĂ€tzlich zum mediokren Inhalt fĂŒr weiteren Unmut. Denn es geht wie gesagt nur am Rande um Karl und dessen Sicht auf die Welt oder gar seine Entdeckungstouren. Und die angekĂŒndigten Erziehungstipps per SMS kommen auch nicht in messbarem Umfang vor. Stattdessen finden sich Reflexionen ĂŒber Kinderstuhlgang und wie der Autor / Protagonist dann die „Poschokolade“ zu Tage fördert. Au weia, da sind ja sogar Elternzeitschriften origineller. Wer auch immer fĂŒr den Werbetext des Buches verantwortlich war, sollte einmal selbstkritisch in sich gehen und sich fragen, welches Buch er/sie da gelesen hat. Schließlich ist das Buch auch sprachlich keine Offenbarung. Dass der Autor in dem Buch, das angeblich liebevoll die ersten Schritte eines Kindes begleitet, völlig lakonisch zwischendurch die Geschichte eines anderen Kindes erzĂ€hlt, das zwei Monate mit seinem toten Zwilling im Mutterleib ausharren musste und nun versucht unbelebte Dinge durch RĂŒtteln zum Leben zu erwecken (S. 170) oder wenn er an anderer Stelle sein HochgefĂŒhl („feierlich“ [sic!]) beim Öffnen einer frischen PlastiktĂŒte dergestalt beschreibt, dass sich das TĂŒtenhymen [sic!] öffnet (S. 67), da sitzt man als Leser einfach nur fassungslos vor dem Buch und möchte es aus dem Fenster werfen. Ich gönne wahrlich jedem Leser eine gute Leseerfahrung, die mag er auch mit diesem Buch haben, was ja angesichts der schon vorhandenen positiven Besprechungen auch bei anderen offenbar bereits der Fall war. Aber fĂŒr mich ist dieses Buch ein absoluter Reinfall gewesen und ich bin heilfroh, es nie wieder in die Hand nehmen zu mĂŒssen.

Leider muss ich das Ergebnis vorwegnehmen: dieses Buch war eines der langweiligsten, das ich jemals lesen musste. HĂ€tte ich keine Besprechung zu schreiben, hĂ€tte ich dieses Buch nach den ersten Kapiteln einfach entsorgt. Zum zweiten: die Bewerbung des Buches, insbesondere auf der RĂŒckseite, hat so wenig mit dem tatsĂ€chlichen Inhalt gemeinsam, dass ich es schon fast dreist finde. Details zu beiden Aspekten folgen.

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Worum geht es? Das schon ist schwer zu sagen. Denn von außen ist das Buch zwar als Roman betitelt, aber de facto handelt es sich um vierzehn nur lose zusammenhĂ€ngende Einzelkapitel, in denen der Autor sich und seine Vergangenheit in einer dermaßen penetranten Weise selbst bespiegelt, dass man es nur aushĂ€lt, wenn man ganze Seiten quer liest oder ĂŒberspringt. Die Beobachtungen eines allenfalls mĂ€ĂŸig interessanten Alltags eines werdenden Vaters mit Ostkindheit sind einfach nur zum GĂ€hnen. Als Beispiele hierfĂŒr seien nur die AufzĂ€hlung, was man so alles in einem japanischen Laden finden kann (S. 190) oder der komplette Abschrieb einer Anleitung zum Herstellen eines Wörterbuchs (S. 32) genannt. Oder die vor allem zum Augenrollen geeignete AufzĂ€hlung von allerlei Murks, von dem sich der Autor / Protagonist nicht trennen kann (S. 37).

Und Söhnchen Karl? Ach ja, der kommt auch ab und zu mal als Randfigur vor, genauso wie die Ehefrau. Das ist gleich der nĂ€chste Punkt: Die Buchbewerbung sorgt zusĂ€tzlich zum mediokren Inhalt fĂŒr weiteren Unmut. Denn es geht wie gesagt nur am Rande um Karl und dessen Sicht auf die Welt oder gar seine Entdeckungstouren. Und die angekĂŒndigten Erziehungstipps per SMS kommen auch nicht in messbarem Umfang vor. Stattdessen finden sich Reflexionen ĂŒber Kinderstuhlgang und wie der Autor / Protagonist dann die „Poschokolade“ zu Tage fördert. Au weia, da sind ja sogar Elternzeitschriften origineller. Wer auch immer fĂŒr den Werbetext des Buches verantwortlich war, sollte einmal selbstkritisch in sich gehen und sich fragen, welches Buch er/sie da gelesen hat.

Schließlich ist das Buch auch sprachlich keine Offenbarung. Dass der Autor in dem Buch, das angeblich liebevoll die ersten Schritte eines Kindes begleitet, völlig lakonisch zwischendurch die Geschichte eines anderen Kindes erzĂ€hlt, das zwei Monate mit seinem toten Zwilling im Mutterleib ausharren musste und nun versucht unbelebte Dinge durch RĂŒtteln zum Leben zu erwecken (S. 170) oder wenn er an anderer Stelle sein HochgefĂŒhl („feierlich“ [sic!]) beim Öffnen einer frischen PlastiktĂŒte dergestalt beschreibt, dass sich das TĂŒtenhymen [sic!] öffnet (S. 67), da sitzt man als Leser einfach nur fassungslos vor dem Buch und möchte es aus dem Fenster werfen.

Ich gönne wahrlich jedem Leser eine gute Leseerfahrung, die mag er auch mit diesem Buch haben, was ja angesichts der schon vorhandenen positiven Besprechungen auch bei anderen offenbar bereits der Fall war. Aber fĂŒr mich ist dieses Buch ein absoluter Reinfall gewesen und ich bin heilfroh, es nie wieder in die Hand nehmen zu mĂŒssen.

geschrieben am 22.04.2017 | 465 Wörter | 2586 Zeichen

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