ISBN | 3897745674 | |
Autor | Heidi Koffner | |
Verlag | Triga | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 228 | |
Erscheinungsjahr | 2007 | |
Extras | broschierte Ausgabe |
Eine turbulente Zeit liegt hinter Familie Koffner: Kaum ist Tochter Lea von ihrem Schüleraustausch in den USA zurück, zieht es Tochter Julie für ein Austauschjahr nach Australien. Während Julie in Australien lebt, bezieht der australische Gastschüler Tyler ihr Zimmer in Deutschland.
In ihrem Tagebuch schildert Frau Koffner, wie sie diese Zeit erlebt hat. Von den Vorbereitungen, die getroffen werden müssen bis hin zu der Zeit, in der die Töchter wieder zu Hause sind. Die Schilderungen beginnen im Januar 2003, als Lea in das Austauschprogramm einer Organisation aufgenommen wird. Das Warten auf die Gastfamilie zehrt an den Nerven und es muss an einige Dinge gedacht werden, wie z.B. die Beantragung eines Visums. Die Zeit vergeht immer schneller und plötzlich sitzt Lea im Flieger. Zunächst kommt es der Familie so vor, als wäre Lea auf einer Urlaubsreise, doch bald zieht sich die Zeit immer länger. Gerade an besonderen Tagen wie Weihnachten, Silvester und Geburtstagen ist der Trennungsschmerz auf beiden Seiten größer.
Kaum ist die eine Tochter geflogen, fangen die Vorbereitungen für das Austauschjahr von Julie an. Diese zieht es auf einen anderen Kontinent als ihre Schwester - sie möchte nach Australien. Da das australische Schuljahr im Februar beginnt, fliegt Julie im zweiten Halbjahr der zehnten Klasse. Die Familie entschließt sich zudem dazu, während Julies Auslandsaufenthalt einen Gastschüler aufzunehmen. Zwei Wochen vor Julies Abreise landet der australische Gastschüler Tyler in Deutschland.
Schneller als gedacht gewöhnt sich die Familie an den Gast in ihrem Haus. Tyler scheint sich auch wohl zu fühlen, doch es fällt ihm schwer, sich an das Familienleben der Koffners anzupassen. Er ist sehr unselbstständig und benötigt daher mehr Aufmerksamkeit als zunächst angenommen. Da Tyler noch keine Deutschkenntnisse hat, kommuniziert nicht nur seine Gastfamilie mit ihm auf Englisch, sonder auch seine neuen deutschen Freunde. Als Tyler abreist, spricht er unwesentlich besser Deutsch als bei seiner Ankunft.
Leider erfährt der Leser auch viele Dinge, die absolut unnötig und langweilig sind. Die detailliert beschriebene Urlaubsplanung der gesamten Familie - gähn. Wie wichtig ihrem Ehemann Zeit mit der Familie ist. Wie gerne die Ausflüge der Töchter im Ausland ermöglicht werden. Wie unangenehm ihr ihren eingerosteten Englischkenntnisse sind. Oder eine endlose Berichterstattung darüber, ob Julie nach dem Austausch die zehnte oder elfte Klasse besuchen wird. Zudem ist das Buch sehr trocken geschrieben und ich habe nicht einmal schmunzeln müssen. Bei all diesen Erfahrungen müssen doch auch einige lustige Anekdoten dabei gewesen sein. Dafür war die "schreckliche Unselbstständigkeit" von Tyler immer wieder Gesprächsthema.
Durch die einzelnen Tagebucheintragungen ist das Buch gut strukturiert und es lässt sich leicht lesen. Trotz mehrmaliger Unterbrechungen (ich habe es hauptsächlich in der Bahn gelesen) habe ich ohne Probleme in die Handlung zurückgefunden. Besonders gut haben mir die Originaltexte aus den E-Mails von Lea und Julie gefallen.
Eltern eines Austauschschülers oder eines Gastschülers und auch die Austauschschüler selber, sollten das Tagebuch eher als "Nachbereitung" dieser Zeit lesen. Eigene Eindrücke und Erlebnisse lassen das Tagebuch interessanter werden. Ich habe durch das Buch viele Erlebnisse aus meiner Zeit als Austauschschülerin Revue passieren lassen.
geschrieben am 10.02.2008 | 497 Wörter | 2959 Zeichen
Kommentare zur Rezension (0)
Platz für Anregungen und Ergänzungen