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Geschichte Österreichs


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Rezension von

Hiram Kümper

Geschichte Österreichs Für diese kurze Überblicksdarstellung zur österreichischen Geschichte hat der Kohlhammer-Verlag mit Alois Niederstätter einen Experten auf diesem Gebiet gewonnen, der sich nicht nur durch zahlreiche Einzelveröffentlichungen, sondern auch durch seine Mitarbeit am „großen Bruder“ dieses Werkes, der seit 1994 in fünfzehn Bänden erschienenen „Geschichte Österreichs“ (hrsg. von Herwig Wolfram), als solcher ausgewiesen hat. Das spiegelt der Band auch wieder. In der Anlage zeigt sich Niederstätters akademischer Hinter­grund als etablierter Landeshistoriker mit Schwerpunkt in der Vormoderne: Denn rund die Hälfte des knapp 300 Seiten umfassenden Buches ist der Zeit bis zum Tode Leopolds II. im März 1792 gewidmet – ein Umstand, der bei vergleichbaren Arbeiten durchaus nicht selbstverständlich ist. Die zweite Hälfte des Bandes ist der Zeit von 1792 bis auf unsere Zeit ge­widmet. Dieser Teil ist nicht weniger konzise verfasst, zeugt von tiefer Sachkenntnis und breiter Literaturschau. Dass sich Niederstätter hier nicht mehr auf ganz so vertrautem Gebiet zu bewegen scheint, deuten freilich die vielen kleinen Flüchtigkeitsfehler an, die sich gerade auf diesen letzten 150 Seiten eingeschlichen haben. Der vom Vf. auf S. 180 erwähnte, 1848 zu Wien tagende „verfassungsgebende Reichsrat“ beispielsweise wird wenig später – und diesmal richtig – als Reichstag, der sich in eben diesem Frühjahr konstituierte, bezeichnet. Solche und ähnliche Nachlässigkeit sind leider eine ganze Reihe zu finden. Sie schmälern nur bedingt, aber ganz sicher unnötigerweise den Wert dieses kenntnis­reichen und souverän geschriebenen Überblickswerkes. Gerade die verzwickten dynastischen Verflechtungen und Konkurrenzen in der Arrondierung der babenbergischen und später dann der habsburgischen Lande während des Mittelalters weiß der Vf. klar und verständlich darzustellen. Die beigegebenen neun Karten und fünf Stammtafeln tun ein Übriges, sodass die ansonsten fehlenden Abbildungen, die mancher Leser von einem solchen Band erwarten mag, im Grunde nicht vermisst werden. Für den Zweck eines Über­blicks- und Handbuches wären ausführlichere Register als nur ein Personenindex sicher hilf­reich gewesen. So muss, wer sich beispielsweise über das privilegium minus informieren will, erst einmal Vorkenntnisse mitbringen, um im Register nach Friedrich I. suchen und dann fündig werden zu können.

Für diese kurze Überblicksdarstellung zur österreichischen Geschichte hat der Kohlhammer-Verlag mit Alois Niederstätter einen Experten auf diesem Gebiet gewonnen, der sich nicht nur durch zahlreiche Einzelveröffentlichungen, sondern auch durch seine Mitarbeit am „großen Bruder“ dieses Werkes, der seit 1994 in fünfzehn Bänden erschienenen „Geschichte Österreichs“ (hrsg. von Herwig Wolfram), als solcher ausgewiesen hat.

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Das spiegelt der Band auch wieder. In der Anlage zeigt sich Niederstätters akademischer Hinter­grund als etablierter Landeshistoriker mit Schwerpunkt in der Vormoderne: Denn rund die Hälfte des knapp 300 Seiten umfassenden Buches ist der Zeit bis zum Tode Leopolds II. im März 1792 gewidmet – ein Umstand, der bei vergleichbaren Arbeiten durchaus nicht selbstverständlich ist. Die zweite Hälfte des Bandes ist der Zeit von 1792 bis auf unsere Zeit ge­widmet.

Dieser Teil ist nicht weniger konzise verfasst, zeugt von tiefer Sachkenntnis und breiter Literaturschau. Dass sich Niederstätter hier nicht mehr auf ganz so vertrautem Gebiet zu bewegen scheint, deuten freilich die vielen kleinen Flüchtigkeitsfehler an, die sich gerade auf diesen letzten 150 Seiten eingeschlichen haben. Der vom Vf. auf S. 180 erwähnte, 1848 zu Wien tagende „verfassungsgebende Reichsrat“ beispielsweise wird wenig später – und diesmal richtig – als Reichstag, der sich in eben diesem Frühjahr konstituierte, bezeichnet.

Solche und ähnliche Nachlässigkeit sind leider eine ganze Reihe zu finden. Sie schmälern nur bedingt, aber ganz sicher unnötigerweise den Wert dieses kenntnis­reichen und souverän geschriebenen Überblickswerkes. Gerade die verzwickten dynastischen Verflechtungen und Konkurrenzen in der Arrondierung der babenbergischen und später dann der habsburgischen Lande während des Mittelalters weiß der Vf. klar und verständlich darzustellen.

Die beigegebenen neun Karten und fünf Stammtafeln tun ein Übriges, sodass die ansonsten fehlenden Abbildungen, die mancher Leser von einem solchen Band erwarten mag, im Grunde nicht vermisst werden. Für den Zweck eines Über­blicks- und Handbuches wären ausführlichere Register als nur ein Personenindex sicher hilf­reich gewesen. So muss, wer sich beispielsweise über das privilegium minus informieren will, erst einmal Vorkenntnisse mitbringen, um im Register nach Friedrich I. suchen und dann fündig werden zu können.

geschrieben am 14.02.2008 | 329 Wörter | 2047 Zeichen

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