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Mittelalter


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Rezension von

Hiram Kümper

Mittelalter Einführungsliteraturen auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft und ihrer Subdisziplinen häufen sich ein wenig in den letzten Jahren. Die Implementierung der konsekutiven BA/MA-Studiengänge an den deutschen Hochschulen hat dazu ihr Übriges getan, denn nun haben gleich mehrere Verlage neue Einführungsreihen ins Leben gerufen, die sich explizit den neuen Gegebenheiten anpassen sollen. Diese Flut von neuen und neu aufgelegten Werken gibt jeder Neuerscheinung schon einen gewissen Beigeschmack mit in die Wiege, der aber nicht immer berechtigt ist. Harald Müllers soeben erschienenes Studienbuch in der neuen Reihe des Akademie-Verlages ist so eine. In dreizehn thematischen Kapiteln vermittelt der Verfasser grundlegende Strukturen, Lebensformen und Ideen, die das Mittelalter überhaupt als halbwegs einheitliche Epoche erscheinen lassen, wobei es betont zu werden verdient, dass auch neuere Forschungsthemen (Individualität, symbolische Kommunikation etc.) in knapper, einsteigergerechter Form in die Darstellung einfließen. Gerahmt wird das Ganze von einer Einführung in das Mittelalter als Epoche und geschichtskulturelle Folie sowie einer etwas unglücklich als „Serviceteil“ betitelten, aber sehr brauchbaren kommentierten Auswahlbibliographie, einem Glossar und einem (ja beinahe zwangsläufig) diskutablen Zeitstrahl. Die Darstellung ist in ihrer Auswahl und didaktischen Verknappung in allen Teilen absolut nachvollziehbar, ungeachtet des Umstandes, dass selbstverständlich jeder im Thema orientierte Leser sich auch andere Schwerpunkte hätte vorstellen oder wünschen können. Solcherlei Einwände führen bei notwendig stark reduktiven Darstellungen nicht sehr weit. Das Bild, das Müller seinen Lesern vermittelt, ist rund, ohne die Klarstellung zu versäumen, dass es eben nur eines und nicht das Bild einer so vielschichtigen Epoche sein kann. Mehr kann man in dieser Hinsicht von einer solchen Darstellung kaum verlangen. Die gesamte Produktion entspricht einem modern gestalteten Studienbuch: Marginalien erlauben eine rasche Orientierung innerhalb der Einzelkapitel. Fragen und Anregungen am Ende eines jeden Kapitels – bislang eher unüblich in der deutschsprachigen Literatur und eher an die Gepflogenheiten angloamerikanischer „textbooks“ angelehnt – laden zur Rekapitulation des Gelesenen ein. Ob das nun immer nötig ist bzw. vom Leser angenommen werden wird, bleibt eben jenem selbst überlassen. Auf Merkkästchen und Lehrsätze jedenfalls, wie sie in andere Studieneinführungen durchaus schon Einzug gehalten haben, wird dankenswerterweise verzichtet. Dagegen muss besonders auf die Lektüreempfehlungen hingewiesen werden, die ein jedes Kapitel beschließen. Hier findet sich nicht nur sehr aktuelle, stets kommentierte und einsteigergerechte Forschungsliteratur, sondern auch eine knappe Auswahl von Quellen zum jeweiligen Gegenstand; meistenteils zweisprachige oder anderweitig aufbereitete Ausgaben. In solchem Detail zeigt sich sehr nachdrücklich, was das gesamte Buch sehr überzeugend beherzigt: eine Orientierung am anvisierten Publikum. Ein sehr vernünftiges Buch.

Einführungsliteraturen auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft und ihrer Subdisziplinen häufen sich ein wenig in den letzten Jahren. Die Implementierung der konsekutiven BA/MA-Studiengänge an den deutschen Hochschulen hat dazu ihr Übriges getan, denn nun haben gleich mehrere Verlage neue Einführungsreihen ins Leben gerufen, die sich explizit den neuen Gegebenheiten anpassen sollen. Diese Flut von neuen und neu aufgelegten Werken gibt jeder Neuerscheinung schon einen gewissen Beigeschmack mit in die Wiege, der aber nicht immer berechtigt ist. Harald Müllers soeben erschienenes Studienbuch in der neuen Reihe des Akademie-Verlages ist so eine.

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In dreizehn thematischen Kapiteln vermittelt der Verfasser grundlegende Strukturen, Lebensformen und Ideen, die das Mittelalter überhaupt als halbwegs einheitliche Epoche erscheinen lassen, wobei es betont zu werden verdient, dass auch neuere Forschungsthemen (Individualität, symbolische Kommunikation etc.) in knapper, einsteigergerechter Form in die Darstellung einfließen. Gerahmt wird das Ganze von einer Einführung in das Mittelalter als Epoche und geschichtskulturelle Folie sowie einer etwas unglücklich als „Serviceteil“ betitelten, aber sehr brauchbaren kommentierten Auswahlbibliographie, einem Glossar und einem (ja beinahe zwangsläufig) diskutablen Zeitstrahl.

Die Darstellung ist in ihrer Auswahl und didaktischen Verknappung in allen Teilen absolut nachvollziehbar, ungeachtet des Umstandes, dass selbstverständlich jeder im Thema orientierte Leser sich auch andere Schwerpunkte hätte vorstellen oder wünschen können. Solcherlei Einwände führen bei notwendig stark reduktiven Darstellungen nicht sehr weit. Das Bild, das Müller seinen Lesern vermittelt, ist rund, ohne die Klarstellung zu versäumen, dass es eben nur eines und nicht das Bild einer so vielschichtigen Epoche sein kann. Mehr kann man in dieser Hinsicht von einer solchen Darstellung kaum verlangen.

Die gesamte Produktion entspricht einem modern gestalteten Studienbuch: Marginalien erlauben eine rasche Orientierung innerhalb der Einzelkapitel. Fragen und Anregungen am Ende eines jeden Kapitels – bislang eher unüblich in der deutschsprachigen Literatur und eher an die Gepflogenheiten angloamerikanischer „textbooks“ angelehnt – laden zur Rekapitulation des Gelesenen ein. Ob das nun immer nötig ist bzw. vom Leser angenommen werden wird, bleibt eben jenem selbst überlassen. Auf Merkkästchen und Lehrsätze jedenfalls, wie sie in andere Studieneinführungen durchaus schon Einzug gehalten haben, wird dankenswerterweise verzichtet. Dagegen muss besonders auf die Lektüreempfehlungen hingewiesen werden, die ein jedes Kapitel beschließen. Hier findet sich nicht nur sehr aktuelle, stets kommentierte und einsteigergerechte Forschungsliteratur, sondern auch eine knappe Auswahl von Quellen zum jeweiligen Gegenstand; meistenteils zweisprachige oder anderweitig aufbereitete Ausgaben.

In solchem Detail zeigt sich sehr nachdrücklich, was das gesamte Buch sehr überzeugend beherzigt: eine Orientierung am anvisierten Publikum. Ein sehr vernünftiges Buch.

geschrieben am 08.06.2009 | 400 Wörter | 2684 Zeichen

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