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Paradies in Flammen


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Blumen Fee'57

Paradies in Flammen Schaut man sich das Buch allein vom Cover her an, glaubt der geneigte Leser, hier muss es eine schöne, seicht erzählte und unterhaltsame Lektüre geben. Weit gefehlt! Dieses Buch ist ein Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse am Ende des 19. Jahrhunderts sowohl hier in Europa als auch in der Niederländisch- Ostindischen Kolonie. Die Villa Rafflesia steht in der Kolonie bei Port Crescent. Dorthin wird die junge Frau Helena von Odenhof von ihrem Vater, einem selbst ernannten und verschwenderisch lebenden Professor an einen weitläufigen und geistig stark zurückgebliebenen jungen Mann namens Jonah Aldermann verheiratet. Helena hatte keine Wahl, da ihr Vater durch seine Misswirtschaft bankrott war. Sie musste sich dem Willen ihres Vaters beugen und gerät durch die erzwungene Ehe mit einem Mann, der auch sie ablehnt, in die Machenschaften der angesehenen und bei den Einheimischen gehassten Familie Aldermann. Helenas Leidensweg, der durch eine beinahe völlige Stummheit ohnehin schon geprägt ist, nimmt nun endgültig ihren Lauf. Sie ist nur ein Spielball in einem hoch interessanten und gleichzeitig erschütternden Drama, in dessen Mittelpunkt ein paar wertvolle Schmuckstücke stehen, die Jonah Aldermann nur erben kann, wenn er zum Zeitpunkt seiner Volljährigkeit verheiratet ist. Er interessiert sich nicht für den Schmuck, dafür aber verschiedene Figuren des Romans. Da werden kühne Pläne geschmiedet, wie man an die Steine kommen kann. Die „ehrenwerte Gesellschaft“ ist sich dabei für nichts zu schade. Die Herrin auf Rafflesia- Frau Annette- ist hier nur ein Beispiel für Hartherzigkeit, wenn sie die treue Gefährtin von Helena, eine Eingeborene mit europäischer Mutter einfach aus dem Haus weist und Helena mit der Gerte züchtigt. Helena, die sich nicht mit Worten wehren kann, erleidet immer wieder schreckliche Wutanfälle. Die Gründe für ihr Verhalten erahnt der Leser bald, aber die Auflösung hat die Autorin in ihrem Spannungsbogen weit nach hinten gestellt. Mit dem Ausbruch des Vulkans Krakatau glaubt man, die habgierigen und gemeinen Äußerungen und Verhaltensweisen der Familie gegen Helena sollten ein Ende haben, da es jetzt gilt, das eigene Leben zu retten, aber weit gefehlt. Auch dabei kann Helena ihren Feinden nicht entgehen, auch wenn sie in Pater Julian und Ruben zwei Seelenverwandte auf Zeit gefunden hat. Es ist schön, dass dieses Buch einen ungewöhnlichen, aber versöhnlichen Schluss hat, der zeigt, dass eine starke Frau wie Helena auch in dieser Zeit einen selbst bestimmten Weg gehen konnte- im Ausnahmefall- und dass andere boshafte Typen auch ihrer Strafe im Leben nicht unbedingt entkommen konnten. Neben einigen Anmerkungen zur Haupthandlung, die natürlich vieles offen lassen, um den Leser zu interessieren, sei hier gesagt, dass es interessante Nebenschauplätze gibt, an denen man vieles erfährt, was man sonst über die Insel Java und ihre Kultur nicht in dieser Form in einer schönen Geschichte verarbeitet findet. Es ist ein Buch zum Staunen, zum Träumen und auch zum Wachrütteln.

Schaut man sich das Buch allein vom Cover her an, glaubt der geneigte Leser, hier muss es eine schöne, seicht erzählte und unterhaltsame Lektüre geben.

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Weit gefehlt! Dieses Buch ist ein Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse am Ende des 19. Jahrhunderts sowohl hier in Europa als auch in der Niederländisch- Ostindischen Kolonie.

Die Villa Rafflesia steht in der Kolonie bei Port Crescent. Dorthin wird die junge Frau Helena von Odenhof von ihrem Vater, einem selbst ernannten und verschwenderisch lebenden Professor an einen weitläufigen und geistig stark zurückgebliebenen jungen Mann namens Jonah Aldermann verheiratet. Helena hatte keine Wahl, da ihr Vater durch seine Misswirtschaft bankrott war. Sie musste sich dem Willen ihres Vaters beugen und gerät durch die erzwungene Ehe mit einem Mann, der auch sie ablehnt, in die Machenschaften der angesehenen und bei den Einheimischen gehassten Familie Aldermann.

Helenas Leidensweg, der durch eine beinahe völlige Stummheit ohnehin schon geprägt ist, nimmt nun endgültig ihren Lauf. Sie ist nur ein Spielball in einem hoch interessanten und gleichzeitig erschütternden Drama, in dessen Mittelpunkt ein paar wertvolle Schmuckstücke stehen, die Jonah Aldermann nur erben kann, wenn er zum Zeitpunkt seiner Volljährigkeit verheiratet ist. Er interessiert sich nicht für den Schmuck, dafür aber verschiedene Figuren des Romans. Da werden kühne Pläne geschmiedet, wie man an die Steine kommen kann. Die „ehrenwerte Gesellschaft“ ist sich dabei für nichts zu schade. Die Herrin auf Rafflesia- Frau Annette- ist hier nur ein Beispiel für Hartherzigkeit, wenn sie die treue Gefährtin von Helena, eine Eingeborene mit europäischer Mutter einfach aus dem Haus weist und Helena mit der Gerte züchtigt.

Helena, die sich nicht mit Worten wehren kann, erleidet immer wieder schreckliche Wutanfälle. Die Gründe für ihr Verhalten erahnt der Leser bald, aber die Auflösung hat die Autorin in ihrem Spannungsbogen weit nach hinten gestellt.

Mit dem Ausbruch des Vulkans Krakatau glaubt man, die habgierigen und gemeinen Äußerungen und Verhaltensweisen der Familie gegen Helena sollten ein Ende haben, da es jetzt gilt, das eigene Leben zu retten, aber weit gefehlt. Auch dabei kann Helena ihren Feinden nicht entgehen, auch wenn sie in Pater Julian und Ruben zwei Seelenverwandte auf Zeit gefunden hat.

Es ist schön, dass dieses Buch einen ungewöhnlichen, aber versöhnlichen Schluss hat, der zeigt, dass eine starke Frau wie Helena auch in dieser Zeit einen selbst bestimmten Weg gehen konnte- im Ausnahmefall- und dass andere boshafte Typen auch ihrer Strafe im Leben nicht unbedingt entkommen konnten.

Neben einigen Anmerkungen zur Haupthandlung, die natürlich vieles offen lassen, um den Leser zu interessieren, sei hier gesagt, dass es interessante Nebenschauplätze gibt, an denen man vieles erfährt, was man sonst über die Insel Java und ihre Kultur nicht in dieser Form in einer schönen Geschichte verarbeitet findet. Es ist ein Buch zum Staunen, zum Träumen und auch zum Wachrütteln.

geschrieben am 30.08.2009 | 458 Wörter | 2569 Zeichen

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