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Die Tropfen, der Baum und der See


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Rezension von

Kai Mühleck

Die Tropfen, der Baum und der See Eine außergewöhnliche ErzĂ€hlung ĂŒber das Scheitern einer hoffnungslosen Liebe. Im ersten Teil der Trilogie steht das Innenleben des unglĂŒcklich verliebten Protagonisten im Vordergrund. Der Clou: Der, der da erzĂ€hlt, ist eigentlich ein lyrisches Ich; die Handlung wĂ€re schnell erzĂ€hlt: Da heiraten zwei, die sich seit der Schule lieben. Sie droht ihm schließlich, trotz zweier gemeinsamer Kinder, davonzulaufen um einem anderen all das zu geben, was sie ihm die ganze Zeit ĂŒber verwehrt hat, die NĂ€he, Aufmerksamkeit und ihr „Wollen“. Im Mittelpunkt steht weniger das Geschehen, das seltsam ort- und schwerelos bleibt, sondern vielmehr die Sprache selbst, an der Kager kompromisslos arbeitet. Dabei zupft er, mal krĂ€ftig, dann wieder ganz sanft an den Saiten seines Instruments, schlĂ€gt bisweilen derbe Töne an, dann wieder (beunruhigend) leise. So entsteht ein komplexer Klangteppich, ein Strom aus Poesie, beinahe aphoristischen Wendungen, unverbrauchten Vergleichen, der den Lesenden ganz einnimmt. Der Leser wird von dem Kosmos einer brodelnden Sprache gefangen, die, das sei verraten, nicht leicht verdaulich ist (und es auch nicht sein will) und einem immer wieder in den Kopf schießt. Obwohl der Leser sich niemals gleichsetzt mit dem ErzĂ€hler teilt er doch dessen Beklemmung und folgt diesem rauschenden inneren Monolog bis zum Ende. Kager verbindet dabei Elemente des klassischen Bildungsromans mit rassiermesserscharfen Schnitten, das Konkrete tritt dabei stets zurĂŒck hinter das scheinbar Belanglose, die Dinge sprechen als zersplittertes, beklemmendes Echo, geben nur das Nötigste von sich preis. Die ErzĂ€hlung endet schließlich in einer mĂ€rchenhaften, Szene, in denen sich das sehnende „Ich“ in eine Art Undine verwandelt – ein krĂ€ftiges Bild einer unmöglichen, quĂ€lenden und obszessiven Liebe. Sicherlich, und das ist in diesem Fall eine StĂ€rke, kein Buch fĂŒr die Masse, absolut lesenswert!

Eine außergewöhnliche ErzĂ€hlung ĂŒber das Scheitern einer hoffnungslosen Liebe. Im ersten Teil der Trilogie steht das Innenleben des unglĂŒcklich verliebten Protagonisten im Vordergrund. Der Clou: Der, der da erzĂ€hlt, ist eigentlich ein lyrisches Ich; die Handlung wĂ€re schnell erzĂ€hlt: Da heiraten zwei, die sich seit der Schule lieben. Sie droht ihm schließlich, trotz zweier gemeinsamer Kinder, davonzulaufen um einem anderen all das zu geben, was sie ihm die ganze Zeit ĂŒber verwehrt hat, die NĂ€he, Aufmerksamkeit und ihr „Wollen“. Im Mittelpunkt steht weniger das Geschehen, das seltsam ort- und schwerelos bleibt, sondern vielmehr die Sprache selbst, an der Kager kompromisslos arbeitet. Dabei zupft er, mal krĂ€ftig, dann wieder ganz sanft an den Saiten seines Instruments, schlĂ€gt bisweilen derbe Töne an, dann wieder (beunruhigend) leise. So entsteht ein komplexer Klangteppich, ein Strom aus Poesie, beinahe aphoristischen Wendungen, unverbrauchten Vergleichen, der den Lesenden ganz einnimmt. Der Leser wird von dem Kosmos einer brodelnden Sprache gefangen, die, das sei verraten, nicht leicht verdaulich ist (und es auch nicht sein will) und einem immer wieder in den Kopf schießt. Obwohl der Leser sich niemals gleichsetzt mit dem ErzĂ€hler teilt er doch dessen Beklemmung und folgt diesem rauschenden inneren Monolog bis zum Ende. Kager verbindet dabei Elemente des klassischen Bildungsromans mit rassiermesserscharfen Schnitten, das Konkrete tritt dabei stets zurĂŒck hinter das scheinbar Belanglose, die Dinge sprechen als zersplittertes, beklemmendes Echo, geben nur das Nötigste von sich preis.

Die ErzĂ€hlung endet schließlich in einer mĂ€rchenhaften, Szene, in denen sich das sehnende „Ich“ in eine Art Undine verwandelt – ein krĂ€ftiges Bild einer unmöglichen, quĂ€lenden und obszessiven Liebe. Sicherlich, und das ist in diesem Fall eine StĂ€rke, kein Buch fĂŒr die Masse, absolut lesenswert!

geschrieben am 08.01.2010 | 277 Wörter | 1663 Zeichen

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Rezension von

Nadine Leonhardt

Die Tropfen, der Baum und der See Charlie Kager beschĂ€ftigt sich in seinem Werk „Die Tropfen, der Baum und der See“ mit ganz elementaren Dingen im Leben: Sehnsucht, (Er-)Warten, Erwachsen werden und Kind bleiben und natĂŒrlich Liebe. Das ganze setzt er in den Rahmen einer ErzĂ€hlung von einem jungen Mann, der verliebt ist und seine Jugendliebe schließlich heiratet, aber von dieser Beziehung sehr enttĂ€uscht wird, weil ihm die Leidenschaft fehlt. Immer wieder ist er dazu gezwungen zu warten, bis sie bereit ist sich ihm zu öffnen und doch bleibt er unglĂŒcklich. Schließlich droht sie ihn zu verlassen, um mit einem anderen Mann glĂŒcklicher zu sein. Die gesamte Handlung ist sehr allgemein gehalten, beinahe anonym, sodass diese Geschichte jederzeit und an jedem Ort spielen könnte und es vielleicht sogar gerade tut, denn jeder kennt eine solche Situation, in der man vom Partner nicht das bekommen kann, was man sich erhofft und wĂŒnscht. So reicht die philosophische Tiefe der Geschichte in uns alle hinein. Wir alle haben schon einmal sehnsĂŒchtig auf jemanden gewartet, wir alle versuchen erwachsen zu sein und werden doch in manchen Dingen immer Kinder bleiben. Ich denke der erste Teil dieser Trilogie ist ein wunderschöner Auftakt, um auch sich selbst kennen zu lernen. Wunderschön auch wegen der Sprache, die Kager nutzt: auf das stĂ€rkste poetisch aufgeladen und bildhaft. Mir persönlich gefĂ€llt diese Art des Schreibens sehr und bedeutet fĂŒr mich eine besondere Art der AtmosphĂ€re, insbesondere, wenn es sich bei einem so philosophischen Werk findet. Leider geht es auch manchmal mit Kager durch, dann denkt man sich, dass er es mit der Poetisierung doch etwas ĂŒbertreibt und man manche Abschnitte als störend empfindet und aus dem Lesefluss gerissen wird. Allgemein kann ich mir vorstellen, dass dieses Buch fĂŒr viele zu anstrengend ist, durch die sehr gehobene Sprache, die dem Buch aber erst den letzten Schliff gibt. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr die beiden anderen Teile der Trilogie zu lesen.

Charlie Kager beschĂ€ftigt sich in seinem Werk „Die Tropfen, der Baum und der See“ mit ganz elementaren Dingen im Leben: Sehnsucht, (Er-)Warten, Erwachsen werden und Kind bleiben und natĂŒrlich Liebe.

Das ganze setzt er in den Rahmen einer ErzĂ€hlung von einem jungen Mann, der verliebt ist und seine Jugendliebe schließlich heiratet, aber von dieser Beziehung sehr enttĂ€uscht wird, weil ihm die Leidenschaft fehlt. Immer wieder ist er dazu gezwungen zu warten, bis sie bereit ist sich ihm zu öffnen und doch bleibt er unglĂŒcklich. Schließlich droht sie ihn zu verlassen, um mit einem anderen Mann glĂŒcklicher zu sein.

Die gesamte Handlung ist sehr allgemein gehalten, beinahe anonym, sodass diese Geschichte jederzeit und an jedem Ort spielen könnte und es vielleicht sogar gerade tut, denn jeder kennt eine solche Situation, in der man vom Partner nicht das bekommen kann, was man sich erhofft und wĂŒnscht. So reicht die philosophische Tiefe der Geschichte in uns alle hinein. Wir alle haben schon einmal sehnsĂŒchtig auf jemanden gewartet, wir alle versuchen erwachsen zu sein und werden doch in manchen Dingen immer Kinder bleiben.

Ich denke der erste Teil dieser Trilogie ist ein wunderschöner Auftakt, um auch sich selbst kennen zu lernen. Wunderschön auch wegen der Sprache, die Kager nutzt: auf das stĂ€rkste poetisch aufgeladen und bildhaft. Mir persönlich gefĂ€llt diese Art des Schreibens sehr und bedeutet fĂŒr mich eine besondere Art der AtmosphĂ€re, insbesondere, wenn es sich bei einem so philosophischen Werk findet. Leider geht es auch manchmal mit Kager durch, dann denkt man sich, dass er es mit der Poetisierung doch etwas ĂŒbertreibt und man manche Abschnitte als störend empfindet und aus dem Lesefluss gerissen wird.

Allgemein kann ich mir vorstellen, dass dieses Buch fĂŒr viele zu anstrengend ist, durch die sehr gehobene Sprache, die dem Buch aber erst den letzten Schliff gibt. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr die beiden anderen Teile der Trilogie zu lesen.

geschrieben am 26.01.2010 | 316 Wörter | 1694 Zeichen

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