ISBN | 3406447767 | |
Buchreihe | beck´sche Reihe | |
Autor | Claus Leitzmann | |
Verlag | C.H.Beck | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 124 | |
Erscheinungsjahr | 2009 | |
Extras | - |
Claus Leitzmann ist Biochemiker und Ernährungswissenschaftler. Er leitete das Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Gießen, sein Forschungsschwerpunkt liegt unter anderem bei der Ernährung in Entwicklungsländern, Vegetarismus sowie Vollwert-Ernährung. International machte er sich auch einen Namen durch seine Tätigkeit an der University of California in Los Angeles, an der Mahidol University in Bangkok und als Leiter des Zentrallabors des Anemia and Malnutrition Research Center in Chiang Mai (Thailand). Prof. Dr. Claus Leitzmann erhielt den Zabelpreis für Krebsprävention und den Preis der Broermann-Stiftung für präventive Ernährung.
Im vorliegenden Band, der 2009 bereits in dritter Auflage als Teil der Beck’schen Reihe erschien, informiert der Ernährungswissenschaftler seinen Leser über Vegetarismus in seinen verschiedenen Formen. Er erläutert, was sich hinter diesem Begriff eigentlich verbirgt, was die Chancen aber auch Risiken einer solchen Ernährungsweise sind und vermittelt ein breites Bild über die Beweggründe (ethische, relgiöse, gesundheitliche…), die Menschen dazu bringen, dem Verzehr von Fleisch oder sogar jeglichen tierischen Produkten abzuschwören. Eine nicht unwesentliche Rolle scheinen hierbei die Lebensmittelskandale, BSE und schlechte Bedingungen der industriellen Tierzucht und –verarbeitung zu spielen.
Dass es sich bei dieser Lebensweise um kein völlig neues Phänomen handelt, sondern bereits in der Antike viele Menschen sich darüber Gedanken machten, beispielsweise Pythagoras, Ovid und natürlich auch Buddha, überrascht weniger, allerdings geht Leitzmann auch auf die Ursachen ein, die dazu führten, dass man heute nicht mehr unbedingt an anämische Exzentriker denkt, wenn von Vegetariern die Rede ist. Der Autor vergisst jedoch nie, die Distanz zu wahren, seine Ausführungen wirken objektiv und werden von statistischen Daten untermauert. Die ernährungsphysiologischen Merkmale des Menschen werden ebenso betrachtet wie die Vorsichtsmaßnahmen, die bei Schwangeren, Kindern und Älteren zu ergreifen sind. Leitzmann widerspricht der landläufigen Meinung, dass die Versorgung mit nicht-energieliefernden Nährstoffen, also Vitaminen und Spurenelementen nicht gewährleistet sei, wenn Schwangere kein Fleisch essen, ermahnt gleichzeitig aber auch zur verantwortungsbewussten, ausgewogenen Ernährung und weist insbesondere auf Risiken bei Veganerinnen hin.
Schließlich wendet er sich den Auswirkungen von Vegetarismus auf Zivilisationserkrankungen wie Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu und beendet seine Ausführungen mit einem Blick auf die Lebenserwartung von Vegetariern.
Am Ende des Bandes befinden sich wie gewohnt ein Literaturverzeichnis sowie ein Schlagwortregister, sodass man schnell zu der gewünschten Textstelle findet.
Fazit: Ein umfassender und dennoch kurz gehaltener Überblick über verschiedene Ausprägungen vegetarischer Ernährung, ihre Vor- und Nachteile, Beweggründe und Geschichte.
geschrieben am 03.09.2010 | 378 Wörter | 2636 Zeichen
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