Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Schluss mit dem Eiertanz


Statistiken
  • 9400 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autoren
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Anna Kneisel

Schluss mit dem Eiertanz Wie oft verhalten sich Menschen aus uns unerfindlichen GrĂŒnden unberechenbar, haben Stimmungsschwankungen von gut gelaunt zu völlig aggressiv oder sie Ă€ußern sich erfreut ĂŒber den Verlauf einer Verhandlungssituation, um bei nĂ€chster Gelegenheit diesen positiven Ausgang vergessen zu haben und stattdessen ĂŒber genau diese Situation schlecht zu reden
 Borderline ist eine komplexe, psychische Erkrankung, die sich schwer eingrenzen lĂ€sst, der Leidensdruck der Erkrankten aber auch ihrer Angehörigen ist groß und es ist oft schwer, sich das Problem einzugestehen. Darum stellen die Autoren an den Beginn ihres Buches auch die Warnung, man solle als Laie nicht in Versuchung geraten, eine Diagnose zu stellen. Ihr Ziel ist dennoch die „BewĂ€ltigung von Borderline-Verhalten“, sie selbst sind als Angehörige und Psychotherapeut persönlich bzw. beruflich involviert mit Borderlinern. Aus Ermangelung von Fachliteratur, die Angehörigen hilft, das Verhalten von Borderlinern zu verstehen, beschlossen sie, selbst ein Buch zu verfassen. HierfĂŒr wurden durch Befragungen von Experten, ĂŒber Internetforen und andere Quellen Daten gesammelt. Zum Einstieg werden drei FĂ€lle aus verschiedenen Perspektiven (Erkrankter, Eltern, Partner) erlĂ€utert und es folgen Checklisten: „Was fĂŒr Verhaltensweisen und GefĂŒhle weisen auf Borderline hin?“ Die schwierige Frage „Was tun? Sagen oder nicht?“ wird daraufhin ebenfalls thematisiert. Das Buch zerfĂ€llt im Ganzen in zwei Teile, nĂ€mlich 1. „Das Verhalten von Menschen mit Borderline verstehen lernen“ und 2. „Das Leben wieder in die eigenen HĂ€nde nehmen“, in dem die Konsequenzen gezogen werden sollen. In insgesamt zwölf Kapiteln, welche aufeinander aufbauen, versuchen die Autoren strukturiert und logisch die verschiedenen AusprĂ€gungen dieser Erkrankung darzulegen und es Angehörigen zu ermöglichen, die Problematik aus einer gewissen Distanz zu betrachten, um mit VerstĂ€ndnis reagieren zu können - und sich vor allem darĂŒber klar zu werden, dass sie nicht daran schuld sind, wie ihr Partner/Kind/Kollege o.Ă€. sich verhĂ€lt. Wissenschaftlich untermauert werden die AusfĂŒhrungen durch die DSM-IV-Kriterien fĂŒr Borderline sowie statistische Werte und entsprechende Schilderungen Erkrankter, außerdem gibt es fiktive Dialoge und mögliche Reaktionsweisen der GesprĂ€chspartner. Im Anhang findet man außerdem nicht nur eine Bibliographie, sonder auch abschließende Zusatzinformationen. Passend zu diesem Band gibt es außerdem beim gleichen Verlag ein Arbeitsbuch mit Tests und Übungen. Was ist nun zu diesem Buch zu sagen? Das BemĂŒhen, eine Hilfestellung zu schaffen, ist wirklich zu spĂŒren, ebenso wie eine Beleuchtung der Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln. Allerdings fehlt fĂŒr denjenigen Leser, der noch keine Vorkenntnisse hat, eine klare Definition des Krankheitsbildes. Diese ist nur implizit enthalten, man muss sich erst durch das Buch arbeiten, um wirklich ein Bild zu erhalten. Wer sich aber zunĂ€chst einmal ĂŒberblicksartig informieren möchte, bevor er sich tiefer mit der Thematik befasst, wird wohl auf einschlĂ€gigen Internetseiten schneller fĂŒndig werden. Wer allerdings schon lĂ€nger Informationen zu Borderline sucht, der wird hier eine Möglichkeit bekommen, Abstand zur Problematik zu bekommen und damit umzugehen – letztlich kann vermutlich nur eine fundierte Therapie helfen, ein Anfang ist die LektĂŒre des Buchs auf jeden Fall.

Wie oft verhalten sich Menschen aus uns unerfindlichen GrĂŒnden unberechenbar, haben Stimmungsschwankungen von gut gelaunt zu völlig aggressiv oder sie Ă€ußern sich erfreut ĂŒber den Verlauf einer Verhandlungssituation, um bei nĂ€chster Gelegenheit diesen positiven Ausgang vergessen zu haben und stattdessen ĂŒber genau diese Situation schlecht zu reden


weitere Rezensionen von Anna Kneisel

#
rezensiert seit
Buchtitel
2
25.11.2024
3
20.11.2024
4
26.09.2024
5
02.09.2024

Borderline ist eine komplexe, psychische Erkrankung, die sich schwer eingrenzen lĂ€sst, der Leidensdruck der Erkrankten aber auch ihrer Angehörigen ist groß und es ist oft schwer, sich das Problem einzugestehen. Darum stellen die Autoren an den Beginn ihres Buches auch die Warnung, man solle als Laie nicht in Versuchung geraten, eine Diagnose zu stellen. Ihr Ziel ist dennoch die „BewĂ€ltigung von Borderline-Verhalten“, sie selbst sind als Angehörige und Psychotherapeut persönlich bzw. beruflich involviert mit Borderlinern. Aus Ermangelung von Fachliteratur, die Angehörigen hilft, das Verhalten von Borderlinern zu verstehen, beschlossen sie, selbst ein Buch zu verfassen. HierfĂŒr wurden durch Befragungen von Experten, ĂŒber Internetforen und andere Quellen Daten gesammelt.

Zum Einstieg werden drei FĂ€lle aus verschiedenen Perspektiven (Erkrankter, Eltern, Partner) erlĂ€utert und es folgen Checklisten: „Was fĂŒr Verhaltensweisen und GefĂŒhle weisen auf Borderline hin?“ Die schwierige Frage „Was tun? Sagen oder nicht?“ wird daraufhin ebenfalls thematisiert. Das Buch zerfĂ€llt im Ganzen in zwei Teile, nĂ€mlich 1. „Das Verhalten von Menschen mit Borderline verstehen lernen“ und 2. „Das Leben wieder in die eigenen HĂ€nde nehmen“, in dem die Konsequenzen gezogen werden sollen. In insgesamt zwölf Kapiteln, welche aufeinander aufbauen, versuchen die Autoren strukturiert und logisch die verschiedenen AusprĂ€gungen dieser Erkrankung darzulegen und es Angehörigen zu ermöglichen, die Problematik aus einer gewissen Distanz zu betrachten, um mit VerstĂ€ndnis reagieren zu können - und sich vor allem darĂŒber klar zu werden, dass sie nicht daran schuld sind, wie ihr Partner/Kind/Kollege o.Ă€. sich verhĂ€lt. Wissenschaftlich untermauert werden die AusfĂŒhrungen durch die DSM-IV-Kriterien fĂŒr Borderline sowie statistische Werte und entsprechende Schilderungen Erkrankter, außerdem gibt es fiktive Dialoge und mögliche Reaktionsweisen der GesprĂ€chspartner. Im Anhang findet man außerdem nicht nur eine Bibliographie, sonder auch abschließende Zusatzinformationen. Passend zu diesem Band gibt es außerdem beim gleichen Verlag ein Arbeitsbuch mit Tests und Übungen.

Was ist nun zu diesem Buch zu sagen? Das BemĂŒhen, eine Hilfestellung zu schaffen, ist wirklich zu spĂŒren, ebenso wie eine Beleuchtung der Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln. Allerdings fehlt fĂŒr denjenigen Leser, der noch keine Vorkenntnisse hat, eine klare Definition des Krankheitsbildes. Diese ist nur implizit enthalten, man muss sich erst durch das Buch arbeiten, um wirklich ein Bild zu erhalten. Wer sich aber zunĂ€chst einmal ĂŒberblicksartig informieren möchte, bevor er sich tiefer mit der Thematik befasst, wird wohl auf einschlĂ€gigen Internetseiten schneller fĂŒndig werden. Wer allerdings schon lĂ€nger Informationen zu Borderline sucht, der wird hier eine Möglichkeit bekommen, Abstand zur Problematik zu bekommen und damit umzugehen – letztlich kann vermutlich nur eine fundierte Therapie helfen, ein Anfang ist die LektĂŒre des Buchs auf jeden Fall.

geschrieben am 14.11.2010 | 467 Wörter | 2987 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen