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Bernie & Chet


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  • 5891 Aufrufe

Informationen zum Buch
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Rezension von

Antje Jürgens

Bernie & Chet Zum Autor: Spencer Quinn ist ein Pseudonym des am 28.06.1947 in Boston geborenen Autors Peter Brian Abrahams. Bevor er zum Schreiben kam, arbeitete er bei Radio und Fernsehen. Für seine unter dem Namen Abrahams veröffentlichten Kriminalromanen erfolgten Nominierungen für den Edgar Award. 2005 gewann er für den ersten Teil der Echo-Falls-Serie den Agatha Award für das beste Kinder-/Jugendbuch. Abrahams war unter anderem am Drehbuch für den 1996 entstanden Film „The Fan“ beteiligt. Er mag die Musik von Louis Armstrong, den Film „China-Town“ und bezeichnet sich als glücklichen Menschen, dessen größte Herausforderung es war, vier glückliche Kinder zu erziehen. Mit diesen, seiner Frau und seiner Hündin, lebt der Autor auf Cape Cod. Auf die Idee zu dem Roman „Dog on It“ kam er durch seine Frau. Zum Buch / Meine Meinung: Katzenkrimis sind mir schon einige untergekommen, Hundekrimis weniger. Mit Bernie & Chet liegt der Erste vor mir und ich kichere immer noch, wenn ich gedanklich die eine oder andere Passage rekapituliere. Worum geht’s? Zitat Inhaltsangabe: "Bernie Little und sein Partner Chet sind die besten Privatdetektive der Stadt. Und das liegt vor allem an Chet, der immerhin beinahe mal ein Polizeihund geworden wäre. Zugegebenermaßen hat Chet all die typischen Schwächen eines Hundes: So verfügt er über einen unbezähmbaren Spieltrieb und ein äußerst lückenhaftes Erinnerungsvermögen. Doch das macht der smarte Vierbeiner mehr als wett mit seinem Jagdinstinkt und seiner untrüglichen Spürnase. Vor allem jedoch hat Chet ein großes, mutiges Herz, das ganz und gar für sein liebenswertes Herrchen Bernie schlägt – und für die hübsche Menschenfrau Suzie Sanchez, die nach Chets Ansicht das perfekte Weibchen für Bernie wäre. Aber was versteht ein Hund schon vom merkwürdigen Treiben der Menschen?" Gleich vorab – das gibt es schon mal sehr gut wieder. Die über 100 Pfund schwere, muskelbepackte Promenadenmischung Chet, die uns die Geschichte erzählt - präsentiert sich nicht nur laut Inhaltsangabe als leicht vergesslicher, Fast-Polizeihund (dem bei der entscheidenden Prüfung dummerweise eine Katze in den Weg kam) mit einer Spürnase, die ihn sich schon mal selbst verfolgen lässt. Er ist darüber hinaus äußerst verfressen und verleibt sich alles ein, was irgendwie essbar aussieht, selbst wenn das schon lange vergessen unter irgendwelchen Möbeln liegt und er es hinterher wieder herauswürgen muss. Kann man ihm das übel nehmen? Nein, dazu kommt Chet viel zu sympathisch daher. Ach ja, und sein Spieltrieb ist auch nicht zu verachten. Doch meist genügt nur eine Kleinigkeit, um ihn sich auf seine Aufgabe besinnen zu lassen. Sein Partner Bernie, ein ehemaliger Polizist, betreibt eine mehr schlecht als recht gehende Detektei und ist dankbar für Chets Hilfe. Er kämpft noch mit den Folgen seiner Scheidung oder vielmehr mit den Folgen, die das für seine Beziehung zu seinem Sohn mit sich bringt. Er hat seine Prinzipien, die er eisern verfolgt, selbst wenn sich daraus Nachteile für ihn ergeben. Chet kennt seinen Platz und ist dankbar dafür, dass er nicht so wie der Nachbarhund leben muss. Bernie ist eindeutig der Rudelführer, aber der Rüde macht sich durchaus seine Gedanken über sein Herrchen. Über das Wasser, das bisweilen aus seinen Augen fließt und das seltsamerweise salziger schmeckt, als das Wasser, das er sonst so kennt. Über sein seltsames Verhalten, als die Journalistin Sanchez auftaucht. Ganz offensichtlich will Bernie die beeindrucken, selbst wenn er nicht gerade in Bestform ist. Zwar versteht Chet Bernie meistens sofort – umgekehrt gibt es da allerdings das eine oder andere Problem. Manchmal erscheint Bernie dem Hund ziemlich begriffsstutzig – jedenfalls so lange, bis er wieder einmal vergisst, was er gerade dachte, wollte oder sollte. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Das ist aber mit Erteilung eines neuen Auftrags auch notwendig. Statt der üblichen Beschattung untreuer Ehepartner werden sie um Hilfe bei einer Entführung gebeten, bei der mehr und mehr seltsame Dinge ans Licht kommen. Sie werden sogar von dem Fall abgezogen, machen jedoch – da kommen Bernies Prinzipien ins Spiel, denen auch Chet treu, wie ein Hund es eben tut, folgt – machen unverdrossen weiter. In diesem Zusammenhang erlebt Chet selbst eine Entführung, ihm droht gar das endgültige Aus in einem Tierheim. Und auch Bernie gerät bei seinen Ermittlungen in größere Gefahr, als den beiden lieb sein kann. Die Geschichte bietet einige Wendungen und auch kleinere Perspektivwechsel, was die Hintergründe der Entführung relativ bald ans Licht bringt. Madison – das gesuchte Mädchen – weiß beispielsweise auch, wo sie ist und mit ihr erfahren es natürlich die Leser ebenfalls. Stört es? Nein, was mit Sicherheit an den sympathischen Figuren liegt. Die einfach gehaltene Sprache fällt ebenso wenig ins Gewicht, da die Geschichte über gute Strukturen verfügt. Der Plot ist durchgängig erfrischend umgesetzt. Chet wird nicht vermenschlicht, aber sehr überzeugend beschrieben. Ich habe mehrmals meine eigene Hündin angesehen und mich gefragt, ob der Autor vielleicht mal bei uns zu Gast war und ihr Verhalten beobachtet hat. Bernie und die übrigen Zweibeiner sind ebenfalls lebendig beschrieben und könnten gleich nebenan wohnen. Ob Wichtigtuer, Loser, Hysteriker, alter Mann oder Biker – um nur ein paar zu nennen. Sie kommen einem durchweg etwas bekannt vor. Fazit: Es ist kein Krimi, in dem Action und Spannung sich in rasanter Weise mit schockigen Aha-Effekten abwechseln. Der Krimianteil ist eher ... sagen wir mal … gering gehalten, obwohl es am Ende durchaus noch abgeht. Wer mit seinen Lesevorlieben speziell darauf abzielt, sollte vielleicht die Finger von dem Buch lassen. Lesern, die Geschichten über Freundschaften mit einem Schuss Krimi in lockerem, entspannendem und humorigem Erzählstil mögen, kann ich Chet und sein Herrchen jedoch absolut empfehlen. Da ich Ersteres bei einem Hundekrimi nicht wirklich erwartet habe, hat mir das Buch sehr gut gefallen, es war flüssig zu lesen, sorgte für mehrere Lacher und ist für Kinder wie Erwachsene als Unterhaltungs- und Entspannungsbuch geeignet. Deshalb von mir die volle Punktzahl und die Hoffnung auf einen bereits angedeuteten Folgeband. Chet ist einfach unwiderstehlich. Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

Zum Autor:

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#
rezensiert seit
Buchtitel
1
08.07.2013
3
12.05.2013

Spencer Quinn ist ein Pseudonym des am 28.06.1947 in Boston geborenen Autors Peter Brian Abrahams. Bevor er zum Schreiben kam, arbeitete er bei Radio und Fernsehen. Für seine unter dem Namen Abrahams veröffentlichten Kriminalromanen erfolgten Nominierungen für den Edgar Award. 2005 gewann er für den ersten Teil der Echo-Falls-Serie den Agatha Award für das beste Kinder-/Jugendbuch. Abrahams war unter anderem am Drehbuch für den 1996 entstanden Film „The Fan“ beteiligt. Er mag die Musik von Louis Armstrong, den Film „China-Town“ und bezeichnet sich als glücklichen Menschen, dessen größte Herausforderung es war, vier glückliche Kinder zu erziehen. Mit diesen, seiner Frau und seiner Hündin, lebt der Autor auf Cape Cod. Auf die Idee zu dem Roman „Dog on It“ kam er durch seine Frau.

Zum Buch / Meine Meinung:

Katzenkrimis sind mir schon einige untergekommen, Hundekrimis weniger. Mit Bernie & Chet liegt der Erste vor mir und ich kichere immer noch, wenn ich gedanklich die eine oder andere Passage rekapituliere. Worum geht’s?

Zitat Inhaltsangabe: "Bernie Little und sein Partner Chet sind die besten Privatdetektive der Stadt. Und das liegt vor allem an Chet, der immerhin beinahe mal ein Polizeihund geworden wäre. Zugegebenermaßen hat Chet all die typischen Schwächen eines Hundes: So verfügt er über einen unbezähmbaren Spieltrieb und ein äußerst lückenhaftes Erinnerungsvermögen. Doch das macht der smarte Vierbeiner mehr als wett mit seinem Jagdinstinkt und seiner untrüglichen Spürnase. Vor allem jedoch hat Chet ein großes, mutiges Herz, das ganz und gar für sein liebenswertes Herrchen Bernie schlägt – und für die hübsche Menschenfrau Suzie Sanchez, die nach Chets Ansicht das perfekte Weibchen für Bernie wäre. Aber was versteht ein Hund schon vom merkwürdigen Treiben der Menschen?"

Gleich vorab – das gibt es schon mal sehr gut wieder. Die über 100 Pfund schwere, muskelbepackte Promenadenmischung Chet, die uns die Geschichte erzählt - präsentiert sich nicht nur laut Inhaltsangabe als leicht vergesslicher, Fast-Polizeihund (dem bei der entscheidenden Prüfung dummerweise eine Katze in den Weg kam) mit einer Spürnase, die ihn sich schon mal selbst verfolgen lässt. Er ist darüber hinaus äußerst verfressen und verleibt sich alles ein, was irgendwie essbar aussieht, selbst wenn das schon lange vergessen unter irgendwelchen Möbeln liegt und er es hinterher wieder herauswürgen muss. Kann man ihm das übel nehmen? Nein, dazu kommt Chet viel zu sympathisch daher. Ach ja, und sein Spieltrieb ist auch nicht zu verachten. Doch meist genügt nur eine Kleinigkeit, um ihn sich auf seine Aufgabe besinnen zu lassen. Sein Partner Bernie, ein ehemaliger Polizist, betreibt eine mehr schlecht als recht gehende Detektei und ist dankbar für Chets Hilfe. Er kämpft noch mit den Folgen seiner Scheidung oder vielmehr mit den Folgen, die das für seine Beziehung zu seinem Sohn mit sich bringt. Er hat seine Prinzipien, die er eisern verfolgt, selbst wenn sich daraus Nachteile für ihn ergeben.

Chet kennt seinen Platz und ist dankbar dafür, dass er nicht so wie der Nachbarhund leben muss. Bernie ist eindeutig der Rudelführer, aber der Rüde macht sich durchaus seine Gedanken über sein Herrchen. Über das Wasser, das bisweilen aus seinen Augen fließt und das seltsamerweise salziger schmeckt, als das Wasser, das er sonst so kennt. Über sein seltsames Verhalten, als die Journalistin Sanchez auftaucht. Ganz offensichtlich will Bernie die beeindrucken, selbst wenn er nicht gerade in Bestform ist. Zwar versteht Chet Bernie meistens sofort – umgekehrt gibt es da allerdings das eine oder andere Problem. Manchmal erscheint Bernie dem Hund ziemlich begriffsstutzig – jedenfalls so lange, bis er wieder einmal vergisst, was er gerade dachte, wollte oder sollte.

Die beiden sind ein eingespieltes Team. Das ist aber mit Erteilung eines neuen Auftrags auch notwendig. Statt der üblichen Beschattung untreuer Ehepartner werden sie um Hilfe bei einer Entführung gebeten, bei der mehr und mehr seltsame Dinge ans Licht kommen. Sie werden sogar von dem Fall abgezogen, machen jedoch – da kommen Bernies Prinzipien ins Spiel, denen auch Chet treu, wie ein Hund es eben tut, folgt – machen unverdrossen weiter. In diesem Zusammenhang erlebt Chet selbst eine Entführung, ihm droht gar das endgültige Aus in einem Tierheim. Und auch Bernie gerät bei seinen Ermittlungen in größere Gefahr, als den beiden lieb sein kann.

Die Geschichte bietet einige Wendungen und auch kleinere Perspektivwechsel, was die Hintergründe der Entführung relativ bald ans Licht bringt. Madison – das gesuchte Mädchen – weiß beispielsweise auch, wo sie ist und mit ihr erfahren es natürlich die Leser ebenfalls. Stört es? Nein, was mit Sicherheit an den sympathischen Figuren liegt. Die einfach gehaltene Sprache fällt ebenso wenig ins Gewicht, da die Geschichte über gute Strukturen verfügt. Der Plot ist durchgängig erfrischend umgesetzt. Chet wird nicht vermenschlicht, aber sehr überzeugend beschrieben. Ich habe mehrmals meine eigene Hündin angesehen und mich gefragt, ob der Autor vielleicht mal bei uns zu Gast war und ihr Verhalten beobachtet hat. Bernie und die übrigen Zweibeiner sind ebenfalls lebendig beschrieben und könnten gleich nebenan wohnen. Ob Wichtigtuer, Loser, Hysteriker, alter Mann oder Biker – um nur ein paar zu nennen. Sie kommen einem durchweg etwas bekannt vor.

Fazit:

Es ist kein Krimi, in dem Action und Spannung sich in rasanter Weise mit schockigen Aha-Effekten abwechseln. Der Krimianteil ist eher ... sagen wir mal … gering gehalten, obwohl es am Ende durchaus noch abgeht. Wer mit seinen Lesevorlieben speziell darauf abzielt, sollte vielleicht die Finger von dem Buch lassen. Lesern, die Geschichten über Freundschaften mit einem Schuss Krimi in lockerem, entspannendem und humorigem Erzählstil mögen, kann ich Chet und sein Herrchen jedoch absolut empfehlen. Da ich Ersteres bei einem Hundekrimi nicht wirklich erwartet habe, hat mir das Buch sehr gut gefallen, es war flüssig zu lesen, sorgte für mehrere Lacher und ist für Kinder wie Erwachsene als Unterhaltungs- und Entspannungsbuch geeignet. Deshalb von mir die volle Punktzahl und die Hoffnung auf einen bereits angedeuteten Folgeband. Chet ist einfach unwiderstehlich.

Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

geschrieben am 26.02.2011 | 964 Wörter | 5321 Zeichen

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