ISBN | 3836953641 | |
Autor | Virginie Aladjidi | |
Verlag | Gerstenberg | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 72 | |
Erscheinungsjahr | 2011 | |
Extras | - |
Lecker, launig und leicht bekömmlich
Der Patisson, der gute. Sie kennen den Patisson nicht? Nun, es ist ein abgeflachter Kürbis, dessen Geschmack an Artischocken erinnert und dessen lateinischer Fachterminus Cucurbita pepo lautet. Der Patisson ist einer der Exoten in dem kinderfröhlichen Buch Kiwi, Kürbis, Kokosnuss aus dem Gerstenberg-Verlag. In Tradition des erfolgreichen Tierbuches Käfer, Katze, Krokodil warten einhundert herrlich illustrierte Obst- und Gemüsesorten auf neugierige und clevere Kids, die Lust haben mehr über die essbaren Gesundheitsbomben zu erfahren, um sie anschließend vielleicht sogar zu verspeisen.
Virginie Aladjidi als Autorin und Emanuelle Tchoukriel als Illustratorin bereiten mit diesem Buch den jungen Pflanzenfreunden ein leckeres Menü. Einfach, simpel und mit klaren und knappen Informationen werden die essbaren Obst- und Gemüsesorten vorgestellt. Das Faszinierende (vice versa das Abschreckende für Logiker und Erwachsene, Biologen und Taxometriker-gibts das Wort überhaupt? Egal): die Sorten folgen keiner nur ansatzweise vernünftigen Reihenfolge. Weder alphabetisch, noch farblich, noch biologisch (Pflanzenart), noch von der Herkunft her – kreuz und quer, wie es sich für ein buntes Gemüsebeet gehört.
Die Einfachheit, auch schon der Einleitung, gefällt. Einer knappen Definition, was als Frucht respektive Gemüse bezeichnet werden kann, folgt eine Auflistung der verschiedenen Formen der Früchte: Egal ob Steinfrüchte, Beeren, Schalenfrüchte oder andere mehr. Nicht zu viel wird verraten, aber das Notwendigste erklärt. Und schon folgen die einhundert Tafeln. Könnte man prinzipiell so auch an jeder deutschen Universität finden, schließlich sind deutsche und lateinische Namen der Arten angegeben. Dann aber zweigt dieses Buch ab und bedient die jungen Leser mit ganz außergewöhnlichen Zeichnungen, die sich bewusst nicht durchgehend an ein bestimmtes Größenverhältnis gehalten haben (sonst gäbe es vom Kürbis nur einen Ausschnitt und eine verschwindend kleine Kirsche) und einem kleinen Text, der die nötigsten Informationen (die Besonderheiten, die Extravaganzen) der jeweiligen Pflanze bereit hält.
Egal ob Pflaume, Erdbeere, Apfel oder Kopfsalat als heimische Klassiker, Tomate, Kartoffel oder Kiwi als eingeführte Entdeckungen oder aber auch exotische Besonderheiten wie Maracuja, Cashew oder Litschi – was es beim Gemüsestand auf dem Markt zu kaufen (und noch viel mehr) gibt, sei hier zu bestaunen: ein Kompendium aller zur Verfügung stehenden Sorten; das ist es, was dieses Buch sehr wertvoll macht. Übrigens sind auch die wichtigsten Getreidesorten integriert, denn das zu vereinende Kennzeichen ist die Essbarkeit der Pflanzen – da dürfen die Grundnahrungsmittel unserer Heimat nicht vergessen werden.
Und weil uns wahrscheinlich gar nicht bewusst ist, dass wir viele – aber eben nicht unendlich viele – unbegrenzte Schönheiten der Natur täglich konsumieren, runden die Exoten das Büchlein ab, um die einhundert voll zu machen. So kann man auch mal die chinesische Stachelbeere, Nori oder Okra kennenlernen. Und wer es noch nicht wusste: Ananas bedeutet Duft der Düfte, laut alter Indiosprache. Auch das eine kleine, feine Randnotiz eines wunderbaren Kinderbuches.
geschrieben am 19.12.2011 | 452 Wörter | 2820 Zeichen
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